Taxi von Karen Duve

»Ich meldete mich auf eine Anzeige, in der nicht nur Taxifahrer, sondern ausdrücklich auch Taxifahrerinnen gesucht wurden. 1983 war es in Stellenanzeigen noch nicht üblich, jedem Beruf auch eine weibliche Endung anzufügen. Man tat es nur, wenn man andeuten wollte, dass man praktisch jeden nahm.«

Eine ziellose Jugend, eine spießige Familie, eine frustrierende Ausbildung — da kommt die Annonce »Taxifahrerin gesucht« gerade gelegen. Auch wenn Alex Herwig leider ein Gedächtnis wie ein Sieb hat. Trotzdem büffelt sie Straßennamen und Wegstrecken — und hat das Glück auf einen extrem gnädigen Prüfer zu treffen. Bald sitzt sie zum ersten Mal im Wagen und schwitzt Blut und Wasser, weil sie die Straße nicht kennt, nach der ihr erster Fahrgast fragt. Und Alex wird — halb wider Willen — von einer Kollegen-Clique aufgesogen, die aus abgebrochenen Studenten, gescheiterten Künstlern, misanthropischen Gar-nicht-Akademikern und frauenfeindlichen Verklemmten besteht — bis sie Marco trifft, einen extrem kleingewachsenen aber umso bestimmter agierenden jungen Mann …

Karen Duve erzählt von einer jungen Frau, der das Leben nichts schenkt, die einen Beruf hat, in dem sie andauernd Leute trifft, denen das Leben erst recht nichts schenkt.

Fazit: Klingt ja alles schön und gut, nur ist die Geschichte so dünn, dass sie besser in Form einer  Kurzgeschichte veröffentlicht worden wäre, als für einen Roman. Die Autorin tut damit ihren Lesern leider keinen Gefallen! Ich mag die Schreibe von Frau Duve, aber dieser Roman ist einfach zu lang und unspannend! Sorry Frau Duve, aber vielleicht unterhält mich Ihr nächster Roman!

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