Sabine Asgodom: In meiner Badewanne bin ich Kapitän

Sabine Asgodom verrät in ihrem neuem Buch “In meiner Badewanne bin ich Kapitän” ihre besten Selbstcoaching-Tipps. Diese basieren auf ihrer Kolumne in der Frauenzeitschrift DONNA. Stress im Job? Konflikte in der Familie? Selbständigmachen – aber wie und womit? Neue Partnerschaft oder alte wiederbeleben? Mit all diesen Fragen wurde Sabine Asgodom in ihrer Donna-Kolumne konfrontiert und ihre Antworten weisen wertschätzend den Weg hin zur eigenen Lösungsfindung und auch zum Mut, die Zügel des eigenen Lebens endlich wieder selbst in die Hand zu nehmen und ins Tun zu kommen.

Wir sind meistens selbst von uns genervt, wenn wir an irgendeiner Stelle im Leben oder an einer harten Lebensaufgabe verbissen herangehen und einfach nicht vorankommen. Wer kennt das nicht. Mit Sabine Asgodoms unglaublichem Erfahrungsschatz im Coaching- und Lebensbereich wird es uns gelingen, unsere Lösungen zu leben und mutig voranzuschreiten und nicht schon im Vorfeld Angst vor der nächsten “Hürde” zu bekommen. Jeder von uns möchte mehr Leichtigkeit, mehr inneren Frieden und Balance und ein gutes Auskommen mit allen Menschen, denen wir täglich begegnen haben. Packen wir es also an: Denn nur wir können uns verändern, die anderen können wir nicht ändern … Wir können an unseren Einstellungen arbeiten und so die nötigen Perspektivenwechsel und mutigen Veränderungen erreichen, nach denen wir uns so sehr sehnen. Wir tragen die Verantwortung für unser Leben, wir gestalten es und wir dürfen unsere Träume leben.

Fazit: Ärmel hochgekrempelt, achtsam und aufmerksam dieses Buchschätzchen lesen und an die Aufräumarbeit gehen! Sabine Asgodom ist wieder einmal ein sehr unterhaltsames, achtsames, inspirierendes, ermutigendes Buch gelungen, das für viele Aha-Momente sorgt und dennoch Mut macht, eigene Lösungen zu finden und ins Handeln zu kommen. Hört auf Eure innere Stimme und folgt Euren Impulsen! Und lest dieses Buch ;-)!

 

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Das Buch der Spiegel

Was für ein grandioses, spannendes Buch! Welch Verwirrspiel hat E.O. Chirovici da mit seinem fabelhaftem “Das Buch der Spiegel” da erschaffen! Erstmal vorneweg: LEST DIESES BUCH AUF JEDEN FALL! Es wird Euch verwirren, aber auch begeistern, es wird Euch in tiefste, menschlich-psychologische “Spielchen” hineinziehen, es wird Euch manipulieren! Verwirren! Nachdenklich stimmen! Es wird Euch verschlingen, denn es entsteht ein Lese-Sog, der Euch unaufhörlich immer tiefer und tiefer in das Buch und die Geschichte hinein ziehen wird!

Das Cover führt meiner Meinung nach etwas in die Irre, denn es verleitet zu dem Gedanken, dass es sich beim Buch der Spiegel um einen schauerlichen Roman mit viel Blut in einem englischen Schloss handelt. Dem ist aber nicht so. Vielmehr soll das Cover wohl ausdrücken, das es um das Innerste des Menschen geht, um seine Licht- aber auch Schattenseiten. Um seine tiefsten Begierden, Sehnsüchte etc.

“Erinnerungen sind wie Geschosse. Manchen zischen vorbei und erschrecken dich nur. Andere reißen dich in Stücke.” Vorgeplänkel Teil 1, Vorstellung Peter Katz, Zitat von Richard Kadrey aus “Kill the Dead”

Und darum geht es: Peter Katz, seines Zeichens Literaturagent und früherer Journalist bekommt ein Manuskript. Das ist nun nichts Ungewöhnliches für einen Literaturagenten. Aber es handelt sich nicht um ein gewöhnliches Manuskript, sondern um eine sehr spannende Geschichte. Die Leseprobe endet abrupt und Peter möchte natürlich wissen, wie die Geschichte weitergeht.

Doch der Autor – Richard Flynn – liegt im Sterben und Peter kann nicht mehr mit ihm sprechen. So macht er sich auf die spannende Suche nach dem vollständigen Manuskript und deckt eine alte, sehr interessante Geschichte wieder auf. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten!

Es geht um einen Mord, der nie aufgeklärt wurde. Um ein Buvh, das nicht zu Ende geschrieben wurde. Und um ein Rätsel, das niemand lösen kann. Oder doch ;-)?

Der erste Satz:

“Ich bekam das Schreiben im Januar, als alle in der Agentur sich noch von ihrem Festtagskater zu erholen versuchten.” (Seite 9)

Fazit: Ein höchst empfehlenswertes Buch, sehr tiefsinnig und spannend erzählt! Lesegenuss vom Feinsten!

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Das inoffizielle Harry Potter Kochbuch

Ein weiteres Must-have für Potterheads: “Das inoffizielle Harry Potter Kochbuch” von Dinah Bucholz, erschienen im Riva Verlag.

Wer erinnert sich nicht gerne mit Harry Potter an den ersten Kontakt mit Hogwarts: In der großen Halle türmten sich leckere Speisen auf den Tischen, das dieser unter der Essens-Last zusammenbreche drohte. Ein Festmahl für Harry, der bei den Dursleys sehr knapp gehalten wurde. Nie durfte er so viel essen, wie er wollte!

Das Buch ist etwas auf nostalgisch getrimmt, die 150 magischen Rezepte aus den sieben Harry-Potter-Romanen sind zum Niederknien, leicht umsetzbar und auch sehr detailliert erklärt.

“Da wir Muggel niemals in den Genuss kommen werden, die Welt der Hexenmeister zu erleben, müssen wir uns mit dem Probieren der Speisen begnügen, die Rowling so wunderbar beschreibt. In ihren sieben Romanen spielt Essen – Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie kleine Snacks – eine wichtige Rolle. Es ist eine grundlegende Zutat der Bücher, die es uns ermöglicht, ein vollständiges Bild vom Leben in Hogwarts zu gewinnen. Das gilt vor allem für diejenigen Leser, die mit traditionellen britischen Gerichten wenig vertraut sind.” (Seite 7)

Schwelgen wir also in Rezepten wie “Double Chocolate Ice Cream”, “Knickerbocker Glory”, “Paddington Burger”, “Mince Pies” oder “Kürbistorte mit Schokoboden”. Für jede Jahreszeit, Tageszeit und Lebenslage bietet das Kochbuch der besonderen magischen Art für jeden das passende Gericht.  Mhhh!

Aber das ist nicht alles, bei den Rezepten stehen auch noch interessante Dinge aus den Harry-Potter-Büchern und auch historische Informationen zu den jeweiligen Gerichten:

“Als das erste Eisrezept um 1600 nach England gelangte, hielt Charles I. es unter Verschluss. Eiscreme war damals eine dem Königshaus vorbehaltene Leckerei, und der König wollte sicherstellen, dass dies so blieb. Der Überlieferung nach ließ er seinen Koch einen Eid darauf schwören, das Rezept geheim zu halten. Nach dem Tod des Königs fand das Rezept jedoch Verbreitung.” (Seite 15)

Fazit: Zauberhaftes Kochbuch – natürlich ein Must-have für Potterheads! Ein tolles Geschenk für jeden Fan, der gerne kocht und seine Gäste bezaubern möchte ;-)!

 

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Haruki Murakami: Von Beruf Schriftsteller

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Seit vielen Jahren bin ich ein sehr großer Fan von Haruki Murakamis Büchern – sie alle erleuchten meine Buchregale 😉 … Nun hat Herr Murakami ein sehr interessantes und auch ein für seine bescheidenen Verhältnisse autobiographisches Buch mit dem Titel “Von Beruf Schriftsteller” geschrieben.
Ein Wunder, denn der Autor spricht nicht gerne von sich selbst, vielmehr lässt er immer seine Protagonisten für sich sprechen. Es ist ein wahrlich einmaliger Blick in das Arbeitszimmer des renommierten Autors und wahrlich auch ein Blick in sein Innerstes – in sein Herz, eine Seele.
“In allen Herzen herrscht Chaos in meinem, wie in Ihrem.”
Murakami schreibt über seine Strategie des Schreibens, zu der natürlich auch zählt, dass er selbst sehr viel liest. Er schreibt aber auch über seine Schreib-Philosophie, was ich als sehr bereichernd empfand und auch sehr gerne gelesen habe. Gut gefallen hat mir auch sein Essay über seine Karriere in Japan und im Ausland. Wir lesen von seinen Gefühlen, von seinen Gedanken und auch von seinen Beobachtungen. So gibt der stille und zurückgezogen lebende Murakami doch intensive Einblicke in seinen schriftstellerischen Alltag.
“Sich schon von Anfang über Romane auszulassen würde zu weit führen, also will ich Ihnen zuerst einmal etwas über Schriftsteller erzählen. Das ist konkreter, und ich glaube, es ist einfacher, sich dem Thema auf diese Weise zu nähern.”
Fazit: Tiefe, persönliche Einblicke in das Leben eines berühmten Schriftstellers, von der Schulzeit über seine Zeit als Barbesitzer bis hin zur Autorenkarriere! Er schreibt über Orginalität, Kreativität, Entwicklung, Schreibstrategien und noch vieles mehr! Ein sehr bereicherndes Buch für Murakami-Fans und angehende Schriftsteller – mögen es viele Menschen lesen!

 

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Und nebenan warten die Sterne

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Lori Nelson Spielman hat ihren dritten Roman herausgebracht. In “Und nebenan warten die Sterne” geht es um Erika Blair und ihre beiden Töchter Annie und Kristen.

Als Erika und Annie erfahren, dass Kristen bei einem Zugunglück gestorben ist, bricht die Welt über ihnen zusammen. Denn eigentlich sollte Annie auch in diesem Zug sein – auf dem Weg zur Universität. Nun fühlt Annie sich schuldig am Tod ihrer geliebten Schwester Kristen. Sie möchte Trost bei ihrer Mutter Erika suchen, doch diese stürzt sich noch mehr als sonst in ihre anstrengende Arbeit als Immobilienmaklerin in New York. Annie versteht das nicht und auch Erika weiß nicht wohin mit ihrer Trauer um Kristen. Sie möchte keine Schwäche vor Annie zeigen, doch dann verschwindet Annie plötzlich und Erika versteht: Sie muss Annie finden, sonst verliert sie auch noch ihre zweite Tochter! Und damit alles!

Der erste Satz:

“Wenn dich etwas aufhält, bleib stehen.” (Seite 9)

Und weiter hinten:

“Erst wenn wir uns ganz schwach fühlen, erfahren wir, wie stark wir wirklich sind. Dann erhebt sich unsere Stärke wie Gänseblümchen aus einem Riss im Asphalt.” (Seite 39)

Das Buch ist sehr spannend und gewohnt flüssig geschrieben – man ist sofort im Geschehen und kann – wie immer bei den Büchern von Lori Nelson Spielman – das Buch erst zur Seite legen, wenn man es zu Ende gelesen hat ;-)!

Tolle Idee: Vorne im Buchdeckel finden sich die Weisheiten der Familie Blair wie z. B.:

“Verwechsle niemals das, was wichtig ist, mit dem was wirklich zählt!”

Fazit: Ein toller, herzenerwärmender, liebevoller Herbstschmöker! Und eine zauberhafte Familiengeschichte, bei der durch den Tod von Kristen erst alles auseinander zu brechen scheint und sich dann doch wieder zu einem großen, liebevollen Ganzen zusammenfügen darf!

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Das Seelenleben der Tiere

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Tiere haben eine Seele! Da ist sich Peter Wohlleben, Autor des Buches “Das Seelenleben der Tiere” ganz sicher – und ich mir auch! Natürlich haben Tiere eine Seele, sie sind schließlich lebende Wesen. Und wer selbst Tiere hat oder Menschen kennt, die Tiere haben, der wird dies mit einem dicken Ausrufezeichen versehen!

Auch in seinem neuem Buch ist dem empathischen Peter Wohlleben gelungen, mich zu überraschen mit Einblicken in verborgene Welten der Tierseelen. Tiere sind nicht rein instinktgesteuerte Tiere, nein sie fühlen Liebe, Trauer, Mitgefühl.

Ich erinnere mich zu gut an eine Situation: Ein Junge hatte ein Pferd gefüttert und gestreichelt und sich dabei an dem die Pferdekoppel umgebenden Elektrozaun einen Schlag abgeholt. Er weinte bitterlich und lief zu seiner Mama – das Pferd blieb nicht etwa stehen und aß weiter – nein, es galoppierte dem Jungen hinterher und als der Junge sich wieder an den Zaun traute, bekam er vom Pferd einen liebevollen Nüsternschubser! Ich war tief gerührt! Und ich habe viele Dinge dieser Art gesehen.

Peter Wohlleben beschreibt sehr empathisch und liebevoll in vielen Kapiteln alle möglichen tierischen Empfindungen. Er  beschreibt unter anderem die Mutterliebe bei Tieren, aber auch die Liebe von Tieren zu uns Menschen, Dankbarkeit aber auch Trauer, Scham und Reue und viele andere Gefühle werden beschrieben.

Die Mutterliebe z. B. bei Eichhörnchen lässt sich sehr gut beobachten (ich denke, alle Muttertiere lieben ihre Jungen!!!). Und auch hier unterscheidet sich das Eichhörnchen stellvertretend für alle Tiere in keinster Weise von der menschlichen Mutterliebe, denn genau wie bei uns stärkt ein Hormon die Mutter-Kind-Bindung! Und die kleinen, mutigen Singvögel, die ihre Jungen unter Einsatz ihres Lebens gegen Elstern und Krähen verteidigen und die sich selbst als “Beute” für schon lauernde Katzen oder Sperber präsentieren, um diese von ihren Jungen wegzulocken.

Fazit: Ein tolles, einfühlsames Buch, dem ich viele menschliche 😉 Leser wünsche!!! Ein tolles Geschenk für Tierfreunde und solche, die es noch werden wollen ;-)! Unbedingte Lese- und Kaufempfehlung!

 

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Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit

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Benedict Wells hat mit seinem neuen Buch “Vom Ende der Einsamkeit” ein sehr berührendes Buch geschrieben.

Wie gewohnt beim Diogenes Verlag ziert ein bekanntes Bild das Cover. Hier: „Jeanne Moreau and Francois Triffaut – The Bride Wore Black“ von Elizabeth Peyton. Alleine das ist schon Zeichen eines traurigen Buches, welche Braut trägt denn gerne schwarz?

Und so beginnt das Buch auch mit dem Erwachen des 41 Jahre alten Protagonisten Jules aus dem Koma nach einem Motorradunfall. Subtil zwischen den Zeilen liest sich eine mögliche Suizidabsicht.

Der Leser geht mit ihm in gedanklichen Rückblenden zunächst zu seiner unbeschwerten Kindheit mit seinen älteren Geschwistern Liz und Marty zurück. Diese endet jedoch sehr abrupt mit einem tödlichen Autounfall der Eltern.

Der erste Satz:

“Ich kenne den Tod schon lange, doch jetzt kennt der Tod auch mich.”

Die Kinder kommen in ein Internat und entfremden sich zusehends. Jules wird dort zum einsamen Außenseiter, der in einem Mädchen namens Alva seine beste Freundin fürs Leben findet. Jules, der vor dem schrecklichen Unfall ein sehr abenteuerlustiges Kind war, wird zunehmend schweigsamer und einsamer. Er fragt sich ständig, wie sein Leben verlaufen wäre, ohne dieses schreckliche Erlebnis des Verlustes seiner Eltern.

Jules beginnt nach seinem Abitur ein Jurastudium, obwohl er viel lieber Fotograf werden möchte.  Seine Unentschlossenheit spiegelt seine haltlosen Wurzeln aus Kindheitstage. ER wirkt wie ein ankerloses Schiff, dass immer auf der Suche nach neuem Halt, neuen Wurzeln ist, sie aber nie wirklich finden kann. Seine Schwester Liz schwebt immer am Abgrund, ihr Leben wird bestimmt durch Drogen, Alkohol und wechselnde Liebschaften.  Nur Marty gelingt es ein geregeltes Leben zu führen. Die Geschwister gehen völlig getrennte Wege, aber in Krisensituationen stehen sie füreinander ein. Benedikt Wells nimmt uns mit auf den Lebensweg der drei unterschiedlichen Geschwister, die das Trauma ihrer Kindheit nie richtig überwunden haben und läßt uns sehr intensiv teilhaben an den Nöten, Kummer und Hoffnungen der drei.  

Doch dann trifft Jules viele Jahre nach Beendigung der Schule seine Freundin Alva wieder … Und so beginnt für ihn die Reise in die Vergangenheit erneut …
Benedict Wells gelingt es meiner Meinung nach sehr gut sich in ein Kind hineinzuversetzen, dass nach dem Verlust der Eltern wieder ins Leben zurückfindet. Die im Buch bestimmenden Themen sind Trauer, Glück und Einsamkeit, was sehr zum Nachdenken anregt.  Es ist ein sehr melancholisches Buch voller intensiver Emotionen, die sehr zu Herzen gehen. Ein Buch, dass zu Tränen rührt, und doch so intensiv, klug und zauberhaft ist, dass man es dennoch gerne liest. Eine absolute Lese-Empfehlung von mir!

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Ursula Nuber: Eigensinn

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Ursula Nuber, Chefredakteurin der Zeitschrift “Psychologie heute” und selbst Psychologin hat ein neues Buch mit dem Titel “Eigensinn – Die starke Strategie gegen Burn-out und Depression – für ein selbstbestimmtes Leben” geschrieben.

Eigensinnige Menschen haben nicht gerade ein berauschendes Image, sie kommen in der Regel nicht gut bei ihren Mitmenschen an, weil sie als schwierig, stur, dickköpfig, uneinsichtig und egoistisch gelten – als anstrengender Zeitgenosse angesehen werden.

So schreibt Frau Nuber selbst im Vorwort ihres Buches:

“Mit Eigensinnigen ist nicht gut Kirschen essen. Sie stören die Harmonie, weichen von der Norm ab und können ganz schön nerven.”

Ich hingegen fühlte mich von dem Wort “Eigensinn” sofort magisch angezogen, denn was ist so falsch daran, sich einen “eigenen Sinn” sozusagen einen Weg durchs Leben zu bahnen ohne Vergleich, ohne Wettbewerb oder dergleichen?

Eigensinn ist nicht mit Egoismus gleichzusetzen oder gar zu verwechseln. Dem ist aber nicht so: Egoistische Menschen – also selbstsüchtige Menschen – leben nach dem Motto “Ich setze meine Interessen durch, die anderen interessieren mich nicht”. Eigensinnige Menschen hingegen setzen sich für ihre Rechte und Interessen ein, ohne die Rechte anderer oder die Gefühle anderer zu verletzen, frei nach dem Motto: “Ich habe Bedürfnisse und Wünsche, so wie andere auch. Ich habe Rechte und andere haben auch Rechte.”

Ich sehe es wie die Autorin auf Seite 11:

“Ohne Übertreibung kann man sagen: Eigensinn ist eine Grundvoraussetzung, um in der heutigen Zeit mit ihren vielfältigen Herausforderungen stabil und gesund zu bleiben.”

Eigensinn ist ein Charakterzug, meint Ursula Nuber. Er kann uns wie oben bereits erwähnt eine wertvolle Unterstützung, Psychologen würden es Ressource nenne, sein, damit wir die verschiedenen Situationen und Herausforderungen des Alltags besser stemmen können. Ein gesundes Maß an Eigensinn ist also durchaus unserer seelischen und körperlichen Gesundheit förderlich. Und so zeigen wir auch unsere ureigene Individualität, unserer Unvergleichlichkeit, indem wir nicht länger tun, was andere bereits tun oder von uns erwarten, dass wir es so tun. Und so können wir anderen Menschen Grenzen aufzeigen und Widerstand leisten.

Fazit: Ursula Nuber hat ein sehr eigensinniges Buch geschrieben, das mir sehr gut gefallen hat. Eine wertvolle Fundgrube hervorragender Fakten und Gründe, um eigensinniger zu sein – ein Hommage an den Eigensinn mit all seinen Facetten und Möglichkeiten. Seid eigensinnig, leistet Widerstand ;-)! Ein sehr empfehlenswertes, sehr schön lesbares Buch mit Tiefgang!

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Lukas Bärfuss: Koala

413xIcLLU1L Lukas Bärfuss hat mit seinem neuen Buch “Koala” ein doch sehr seltsam anmutendes Buch zu einem nicht so ganz einfachen Thema geschrieben. Es geht um Suizid, nicht der des Autors, sondern dessen Bruder. Mit dem Buch macht sich Lukas Bärfuss auf die Reise und hinterfragt die Entscheidung seines Bruders, sich zu suizidieren. Warum hat sich “Koala” – so der Pfadfindername seines geliebten Bruders- umgebracht? Es ist ein kleines, stilles Buch, das leider geprägt ist von vielen langen Bandwurmsätzen. Man sollte als Leser also konzentriert bei der Sache sein, um diese zu erfassen. Achtung: Das Buch ist nicht geeignet für Betroffene und Angehörige.

Fazit: Ein nachdenklich stimmendes Buch mit Längen und vielen langen Sätzen, das die Beziehung des Autors zu dessen Bruder aufarbeitet und ihm hilft, den Suizid seines Bruders zu verstehen – keine leichte Kost und daher nicht geeignet für Betroffene!

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Christian Scharfetter: Allgemeine Psychopathologie

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Christian Scharfetter bietet in seinem Grundlagenwerk und Lehrbuch “Allgemeine Psychopathologie – Eine Einführung” einen sehr guten Überblick über die wesentlichen Aspekte der psychopathologischen Befunderhebung. Übersichtlich und fundiert werden psychopathologisch relevante Aspekte, Symptome und Störungen auf den Punkt und leicht verständlich erklärt und dargestellt. Dabei verliert sich der renommierte Psychiater nicht in Details, sondern untermauert die sehr gut aufgearbeiteten psychopathologischen Informationen mit zahlreichen Fallbeispielen.

Fazit: Der 2012 verstorbene Christian Scharfetter hat sich in seiner Karriere den menschlichen Blick für seine Patienten bewahrt, im einführenden Kapitel setzt er sich kritisch mit psychischer Gesundheit und der Sinnhaftigkeit bzw. Schädlichkeit von Diagnosen und dem Diagnosseprozess im Allgmeinen auseinander, was mir sehr gut gefallen hat!  Für mich ist die “Allgemeine Psychopathologie” das Grundlagenwerk der psychopathologischen Befunderhebung schlechthin. Das Buch ist leicht verständlich geschrieben, sehr übersichtlich und mit vielen Fallbeispielen praktisch aufbereitet. Eine gute Basis für die Arbeit mit Patienten – sowohl für den Profi als auch für den interessierten Laien sehr gut geeignet!

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