Die Spionin

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Paulo Coelho hat einen fiktiven, autobiographischen Roman über “Die Spionin” – Mata Hari – geschrieben.

Die junge Margarete Zelle träumt von einem aufregenden Leben und sehnt sich nach Unabhängigkeit. Sie löst sich aus einer unglücklichen Ehe, zahlt dafür aber auch einen hohen Preis.

Das Buch beginnt mit dem bevorstehenden Ende (der geplanten Hinrichtung) von Mata Hari. Sie sitzt einsam und verlassen im Gefängnis und wartet und hofft, dass ihrem Gnadengesuch mittels ihrer einflußreichen Freunde doch noch stattgegeben wird.

Paulo Coelho schreibt über die Femme fatale schlechthin in Briefform. Mata Hari erklärt ihre Gründe, wie sie zur “Spionin” wurde und auch ihr Verteidiger kommt zu Wort. Es ist also eine Art Rückschau.

Man fragt sich beim Lesen, ob Mata Hari wirklich so eine knallharte, selbstbewusste und gnadenlose Persönlichkeit war oder ob sie lediglich Opfer von Intrigen und Verrat ihrer einflußreichen Freunde war – eine Art Spielball. Und: Waren ihre Liebschaften mit all den bekannten und weniger bekannten Männern, die recht lieblos und eher auf körperlicher Ebene abliefen – wirklich nötig, damit sie sich frei fühlen konnte oder waren es nur neue “Gefängnisse” der Abhängigkeit, die sie sich damit erschaffen hat?

“Denn das habe ich immer gesucht: die Freiheit. Ich habe nicht die Liebe gesucht. Denn die Liebe kommt und geht – und ich habe ihretwegen Dinge getan, die ich nicht hätte tun sollen, und mich an Orte begeben, die ich besser gemieden hätte.” (Seite 99)

Fazit: Paulo Coelho hat mit seinem Buch über Mata Hari eine der faszinierendsten und geheimnisvollsten Frauen in unserer Geschichte betrachtet und hat es geschafft, dass dieser Mythos weiterleben darf! Sehr tief gehend geschrieben, das Buch hat mich sehr nachdenklich gemacht! Eine absolut faszinierende Lektüre!

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