Lilly Lindner: Die Autobiographie der Zeit

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Lilly Lindner hat mit “Die Autobiographie der Zeit” ein poetisches, kluges und feines Büchlein geschrieben. Der neue Roman der jungen Autorin ist eine faszinierende Geschichte über die Zeit und voller Weisheit und Poesie.

Erster Satz:

“Die Zeit hing an meinem Verstand und zog ungeduldig an meiner Verfassung.”

Lilly Lindner schreibt nicht viel in diesem kleinen feinen Büchlein, das so wunderbar liebevoll aufgemacht ist, vom hinreißenden Cover, über die zärtlichen und kraftvollen Worte bis hin zu den Bildern im Innenteil.

“Und so wurde der Grundbestand der Erde in vier Mächte unterteilt:  Kevin war der Raum.David war die Beständigkeit. Shay war der Abgrund. Und ich war die Zeit.”

Dicht und kraftvoll schlingen sich die Wörter um meine Lippen, leise vor mich hin murmelnd wiederhole ich die vielen unglaublich starken, hochpoetischen Sätze der jungen Autorin. Unfassbar welch Genie in Lilly Lindner steckt.

“David sagte zu mir: “Die Summe des Fehlverhaltens der Menschheit ist die Differenz ihrer Gedankendichte.”

“Ich malte Dünen in den Sand und Löcher in den Boden. Ich zündete Vulkane an und löschte Seen aus. Ich wurde übermütig, als ich den Mut verlor. Ich warf mit Wasser, es wurde zu Hagel. Ich warf mit Sand, er wurde zu Stein. Ich warf eine Feder, da flog ein Vogel davon, und ich weinte, weil ich wusste, es war nur ein Traum.”

Fazit: Unbedingt lesen, genießen, darin schwelgen, die Worte in sich aufnehmen und immer wieder einfach nur klingen lassen! Was für ein poetisches, weises Buch! Unbedingt lesen!

 

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