Montag

Ihr Lieben, ich wollte heute posten und dann kam etwas dazwischen und dann noch etwas und irgendwann war schon Nachmittag … Es gibt solche Tage … Ich nehme es an und werden morgen wieder ein oder vielleicht auch zwei Bücher vorstellen …

Zeitlich fühle ich mich, als wäre heute erst Sonntag 😉 – uff – brauche dringend Urlaub …

 

Habt einen herrlichen Abend, Eure Tina

Podcast-Interview

Hört doch mal rein, liebe Leser: Ich wurde von den fabelhaften Mädels Sarah Schäfer und Julia Meder von Eigenstimmig  interviewt!

Das war eine supertolle Erfahrung, ein bezaubernder Tag und es hat mir so viel Spaß gemacht mit den beiden äußerst bezaubernden, wunderbaren Frauen!

Schön, dass es Euch gibt, liebe Sarah und liebe Julia!

Hier findet ihr das Interview ;-): http://eigenstimmig.de/folge-4-1-tina-mueller/

Ich, Eleanor Oliphant

“Ich, Eleanor Oliphant” heißt das sehr empfehlenswerte Debüt von Gail Honeyman, dass ich sehr gerne gelesen habe, auch wenn es eine Achterbahn an Gefühlen in mir ausgelöst hat.

Eleanor Oliphant ist eine sehr eindrucksvolle Protagonistin, die sehr speziell ist. Sei es im Umgang mit Menschen oder mit sich selbst oder auch mit bestimmten Situationen. Mir ist sie schnell ans Herz gewachsen. Sie ist eine alleinstehende, 30jährige Frau mit einer sehr toughen Geschichte im Hintergrund. Sie arbeitet als Buchhalterin in einem Büro und ihre Gewohnheiten, die ihr Sicherheit geben, haben sie fest im Griff. Doch dann kommt durch einen Kollegen namens Raymond Bewegung in ihr Leben und ihre Verwandlung nimmt seinen Lauf.

Erzählt werden Eleanores Erlebnisse in der Ich-Perspektive, wie es auch vom Buchtitel versprochen wird ;-). Elementare Themen der Geschichte sind Familie und Freundschaft, die sehr originell und nie mainstream-mäßig erzählt wird. Das Buch liest sich sehr kurzweilig und spannend und es gibt auch einige überraschende Wendungen. Es ist witzig und orginell und lebt vom Verhalten von Eleanore, die sich in jeder Situation einfach gnadenlos gut ausdrücken kann 😉 …  Es ist jedoch auch heftig zu lesen, was Einsamkeit aus Menschen machen kann.

“Wenn ich gefragt werde – von Taxifahrern, beim Friseur -, was ich so mache, antworte ich immer, dass ich im Büro arbeite. In bald acht Jahren ist noch niemand auf die Idee gekommen, sich danach zu erkundigen, welche Art von Büro oder was genau ich dort mache.” (Seite 9)

Gail Honeyman hat auch wundervolle Nebencharaktere erschaffen, die mir auch sehr schnell ans Herz gewachsen sind – allen voran natürlich Raymond.

Das Buch transportiert auch eine wichtige Botschaft: Jeder auch noch so merkwürdige Mensch verdient es, nicht nach seinem Verhalten bewertet zu werden, es sind seine Taten die zählen … Und jeder ist geprägt vom Leben in seiner Familie und jeder hat seinen Rucksack mit Aufgaben stets bei sich. Dies gilt es zu respektieren. Ich wünsche mir mehr liebevolle, wertschätzende Zuwendung der Menschen im täglichen Miteinander, mehr Fokus auf die Stärken und Taten der Menschen, als ihren Schwächen. Jeder ist gut, so wie er ist und jeder hat es in der Hand unsere wundervolle Erde zu einem liebenswerten Ort zu machen, in dem wir uns gegenseitig unterstützen und nicht gegenseitig niedermachen!

Fazit: Ein tolles und sehr ergreifendes Debüt von Gail Honeyman, das einen packt und lange nicht mehr loslässt. Es ist ein intensives Buch und ich freue mich schon auf weitere Werke von dieser sehr begabten Autorin. Unbedingt lesen und sich der emotionalen Achterbahnfahrt hingeben. Absolute Top-Empfehlung!

 

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Selbstsicherheit und soziale Kompetenz

Erika Güroff hat mit ihrem Buch “Selbstsicherheit und soziale Kompetenz” ein Trainingsprogramm mit Basis- und Aufbauübungen geschrieben. Klares Statement: Selbstsicherheit ist erlernbar. Das Training sozialer Kompetenzen zählt zum Basis-Repertoire verhaltenstherapeutischer Maßnahmen. Im ersten Teil des Buches wird erklärt, was Selbstsicherheit und soziale Kompetenz eigentlich ist.  Dabei werden auch Denken und Verhalten sowie Gefühle betrachtet. Danach lesen wir über die Entstehung und Aufrechterhaltung von sozialen Ängsten und Phobien. Zielgruppen des Trainings sind neben Patientinnen auch Personen, die den Umgang mit sich selbst vertiefen möchten und Eltern, die für ihre Kinder ein gutes Vorbild sein möchten.

“Alle Elterntrainings, die es auf dem Markt gibt, zeigen Ihnen, wie Sie mit Ihren Kindern gut umgehen können. Dieses Training will Ihnen zeigen, was Sie Ihren Kindern vorleben können.” (Seite 21)

Unser Handeln und Denken beeinflussen unsere Gefühle und unsere körperlichen Reaktionen. Es kann gesteuert und verändert werden und somit auch unser Erleben bestimmter Dinge. Doch vielen Menschen fehlt es einfach schwer, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, sie überhaupt erst einmal wahrzunehmen. Man kann nicht nicht fühlen, ebensowenig wie man nicht nicht kommunizieren kann. Ich fand diese Abschnitte über Gefühle, Denken, Handeln und Wahrnehmung sehr anschaulich geschrieben und sehr informativ. Es sind viele Achtsamkeitsübungen im Buch beschrieben wie man sich wieder selbst wieder näher kommen kann.

Fazit: Ein Buch nicht nur für Psychotherapeuten oder Psychologen, sondern auch für Coaches mit Klienten, die Selbstwertprobleme haben. Die beiliegende DVD zeigt eindrucksvoll, dass soziale Kompetenz nicht perfektes Verhalten bedeuten muss.

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Traumfänger + Gewinnspiel

Petra Röder hat mit ihrem Buch “Traumfänger” ein kurzweiliges, herrlich zu lesendes Buch geschrieben.

Protagonistin ist Kylie, deren kleine Schwester Emma im Koma liegt. In ihren Träumen bittet Emma  Kylie um Hilfe und so landet Kylie schließlich in einer Traumwelt. Dort trifft sie Matt, der ihr erklärt, was es mit dieser parallelen Traumwelt auf sich hat. Denn hier befinden sich Menschen, die im Koma liegen und sich von dort nicht selbst befreien können. Und dort in der Traumwelt, in der es früher gut und schön war, herrschen nun auch sehr bösartige Wesen. Matt hilft Kylie auch, Emma zu befreien. Gelingt den beiden dies, ist auch Matt frei. Und auf dem Weg dahin durch die mystische Traumwelt lauern viele Gefahren und Kylie und Matt erwarten viele Abenteuer. Und wird es für Matt und Kylie auch eine Zukunft in der realen Welt geben?

“Jeder Mensch träumt, wenn er schläft. Viele können sich später nicht mehr an ihre Träume erinnern, doch andere wissen noch ganz genau, in welche Welt sie ihr Traum geführt hat. Jedoch keiner von ihnen ahnt, dass sie sich in Wirklichkeit in große Gefahr begeben.” (Seite 5)

Das Cover ist herrlich und macht schon sehr viel Lust auf die märchenhafte Geschichte. Mich hat die Story sofort gefesselt und ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Die beiden Hauptfiguren Kylie und Matt sind sehr sympathisch, geradezu liebevoll gestaltet und die Liebesgeschichte kommt völlig ohne die sonst üblichen romantischen Allgemeinplätze daher. Geschrieben ist das Buch im Wechsel zwischen Kylies realer Welt (spannend wie ein Krimi ;-)) und ihren Reisen in die Traumwelt.

Petra Röder ist es gelungen, eine wundersame, sehr facettenreiche, mystische Parallelwelt zu erschaffen mit vielen sehr phantasievollen und authentischen Figuren.

Fazit: Ein wundervolles, sehr empfehlenswertes, märchenhaftes und unglaublich gut geschriebenes Buch. Ich sage es ja immer, gute Bücher müssen nicht dick sein ;-)! Unbedingt lesen!

Wer mag, kann das Buch auch gewinnen – schickt mir bitte einfach eine E-Mail oder schaut auf meiner Facebook-Seite vorbei 😉 … Viel Glück!

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Selkie

Die junge Autorin Antonia Neumayer hat mit ihrem Buch “Selkie” ein solides Debüt hingelegt.

Die Protagonistin Kate, 17 Jahre alt, lebt mit ihrem Vater und Bruder auf einer kleinen Orkneyinseln im Norden Schottlands. Kate steht ihrem Bruder Gabriel – liebevolle Gabe genannt – sehr nahe. Der Vater der beiden ist Alkoholiker, seit ihre Mutter die Familie verlassen hat. Doch eines Tages geschehen seltsame Dinge … Drei Männer besuchen plötzlich die Insel , sie tragen merkwürdige Uniformen und möchten unbedingt Kates Bruder Gabriel mitnehmen. Wohin, wollen sie partout nicht verraten. Kate möchte dem ganzen auf die Schliche kommen und begibt sich als blinder Passagier auf das Schiff dieser seltsamen Männer. Dort wird sie von einem anderen Jungen entdeckt und muss ganz plötzlich vom Schiff entkommen, da Schüsse fallen. Kate ist jedoch fest entschlossen, ihren Bruder zu retten.

Die Geschichte um Kate und ihren Bruder beginnt arg holprig und doch schon zu sehr konstruiert, um in einen Lesefluss zu kommen. Ich war schon kurz davor, das Buch wieder zur Seite zu legen … Es wird jedoch spannender, als Kate auf dem Schiff der merkwürdigen Männer ist, auch wenn es hier und da doch auch Längen gibt.

Kate fand ich als Protagonistin arg fade, und auch sehr naiv, was mich oft genervt hat und was die Geschichte dann wieder unglaubwürdiger machte. Sprachlich ist es okay, aber nicht überragend und spannend fand ich es auch eher dezent. Es ist vieles vorhersehbar, wenig tief und ich denke, das liegt auch am Alter der Autorin.

Das Cover ist sehr anziehend, mystisch. Gut fand ich auch, dass es nun mal um andere Fantasywesen ging, eine schöne Abwechslung. Dennoch hätte ich mir – gerade bei den Selkies – mehr Geschichten zu diesem Volk gewünscht. Die Geschichte hat definitiv mehr Potential!

Fazit: Ein Debüt, das man lesen kann, dem es aber noch an Tiefe, Glaubwürdigkeit und Spannung (ich sage nur die Sagen der Selkies etc.) fehlt. Der Schluss ist eher vage, es könnte sein, dass es noch einen 2. Teil geben wird.

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Tracy Rees: Die zwei Leben der Florence Grace

Mit ihrem zweiten Buch „Die zwei Leben der Florence Grace“ entführt uns die fabelhafte Autorin Tracy Rees in das England des 19. Jahrhunderts.

Florence Buckely – liebevoll “Florrie” genannt – wächst in den Mooren Cornwalls auf. Sie lebt mit ihrem Vater und ihrer Großmutter Nan ohne Mutter auf. Mit 13 Jahren verliert sie ihren Vater und dann wird auch noch ihre geliebte Oma Nan schwer krank. Florries unbeschwertes Leben in den herrlichen und mystischen Mooren endet jäh. Ihre Großmutter offenbart ihr auf dem Sterbebett die wahre Geschichte ihrer Mutter und so wird Florrie zu ihrem Großvater Hawkes Grace nach London geschickt. Die Graces sind eine geheimnisvolle, sehr wohlhabend, mächtige und nicht sonderlich sympathische Familie. Florrie tut sich sehr schwer, sich in dieser Familie wohlzufühlen, ist das Leben in der Stadt doch so gänzlich anders als ihr Leben im Moor!

Erster Satz:

“Dieses verdammte Pony war wieder durchgegangen.” (Seite 7)

Tracy Rees schreibt gewohnt flüssig und das Buch ist aus der Perspektive von Florrie geschrieben. Wundervoll fand ich die Verwandlung der kleinen Florrie Buckley zur anmutigen Dame Florence Grace. Man kann sich als Leser sehr gut in sie hineinversetzen, herausgerissen aus liebevollen und natürlichen Verhältnissen hinein ins Stadtleben und in eine Familie, in der Liebe ein Fremdwort zu sein scheint. Florrie erkennt nach einigen Kämpfen mit ihrer Tante jedoch, dass es manchmal besser ist, sich anzupassen und das Beste aus seinem Leben zu machen, als sich dagegen aufzubegehren.

“Wir lebten in einer geschlossenen Gemeinschaft, klein und abgeschieden, eine bäuerliche Gemeinschaft in einem freundlichen Tal, einem weichen grünen Band in einer ansonsten unerbittlichen, dem Wetter ausgesetzten, gefährlichen schlammigen Moorlandschaft.” (Seite 31)

Florrie ist eine sehr starke Persönlichkeit über die ich sehr gerne gelesen habe. Die weiteren Charaktere wurde ebenfalls sehr detailliert und authentisch  von Tracy Rees beschrieben, ich konnte mir die einzelnen Personen sehr gut vorstellen. Zum Glück gibt es auch sympathische Familien-Mitglieder wie z. B. ihren Cousin Turlington und dessen Bruder Sanderson innerhalb der Familie Grace und wie sich am Ende alles miteinander verbindet fand ich sehr gekonnt gelöst. Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte ;-)!

Fazit: Klare Lese-Empfehlung! Ein sehr emotionaler historischer Roman mit einer sehr kraftvollen und magischen Heldin. Herrlich und Must-have für Fans und Liebhaber der englischen Lebensart und Historie.

 

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