Das dunkle Herz des Waldes

Die New Yorker Autorin Naomi Novik hat mit ihrem Erstling “[amazon_textlink asin=’3570172686′ text=’Das dunkle Herz des Waldes’ template=’ProductLink’ store=’wwwbuchnotize-21′ marketplace=’DE’ link_id=’dd7b8713-f42b-11e6-94a9-55f805d148d0′]” ein magisches und spannendes Fantasy-Märchen geschrieben.

Die Protagonistin Agnieszka, die Tochter eines Holzfällers,  lebt in einem beschaulichen Tal an einem silbrig glänzenden Fluss. Hinter dem Fluss liegt der Dunkle Wald, ein Ort böser und dunkler Macht. Alle zehn Jahre kommt der “Drache” – ein Zauberer – in Agnieszkas Dorf, um sich ein junges Mädchen zu holen, dass ihm bis zur nächsten Wahl in zehn Jahren, dienen muss. Nur der Zauberer kann das Tal vor dem dunklen Wald beschützen mit seiner Magie und die Bewohner des Tales danken ihm ihr sicheres Leben durch die Herausgabe eines jungen Mädchens. Und als der Drache sich für Agnieszka statt für ihre Freundin Kasia entscheidet, beginnt ein atemberaubendes Fantasy-Märchen.

Das mystische und sehr passende Cover zog  mich zuerst in seinen Bann, dann der sehr vielversprechende Klappentext. Die Geschichte rund um Agnieszka entwickelt sich gemächlich – man braucht als Leser schon etwas Geduld und auch die Fähigkeit, sich auf diese Form der Geschichte einzulassen. Agnieszka war mir sehr schnell sympathisch. Dennoch gibt es auch einige Tiefen in der Mitte des Buches, die man als Leser geduldig und dem Tempo der märchenhaften Erzählung angemessen, durchstehen muss. Mir hat es geholfen, das Buch zwischenzeitlich zur Seite zu legen ;-).

Natürlich reift Agnieszka mit der Zeit bei dem geheimnisvollen Zauberer heran, sie wird wagemutiger und war ohnehin von Natur aus eher ein Wildfang als ein typisches Mädchen aus dem Tal. Ihre Art hat mir sehr gut gefallen. Sie wuchs mir richtig ans Herz, weil sie sehr authentisch geschrieben ist … Und manchmal handelt sich auch spontan und völlig unüberlegt, was den “Drachen”  natürlich zur Weißglut bringt.

Im ersten Teil des Buches baut sich die Spannung der Geschichte sehr langsam auf, es ist jedoch nicht langweilig, sondern eher kurzweilig. Man kann sich ganz gemütlich an die Figuren gewöhnen und taucht gemächlich in die Geschichte ein.  Im zweiten Teil des Buches kommt die Geschichte so richtig in Fahrt, die Geschehnisse überschlagen sich und es kommt zu überraschenden Wendungen, Intrigen usw. Die düstere, mystische, geheimnisvolle und märchenhafte Atmosphäre des Buches macht die Längen in der Mitte der Geschichte wieder wett, wenn man sich auf das Buch mit Haut und Haar einlassen kann. Es lohnt sich!

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass zu Beginn eines jeden Kapitels die Anfangsbuchstaben des ersten Wortes in altertümlicher Schrift groß dargestellt wurden – wie in einem Märchenbuch – ich liebe das!

Der erste Satz: 

“Es stimmt nicht, dass der Drache die Mädchen, die er sich holt, verspeist.” (Seite 5)

Fazit: Märchenhafte Fantasy mit allem, was ein unvergesslicher Schmöker braucht: Liebe, Düsternis, dunkle Mächte, böse Buben ;-), schöne Frauen, ein Zauberer, ein Wald, ein Tal und ein Dörfchen. Faszinierend und sehr schön lesbar.

 

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