Happy Weekend!
Libellenfrühling
Liebe Verlage, ich möchte Euch von Herzen bitten, Dennis Kohlmann unter Vertrag zu nehmen. Der junge Mann ist äußerst talentiert und ich prophezeie ihm eine großartige Zukunft als Autor und Geschichtenerzähler.
Dennis Kohlmann hat mich vor einigen Wochen kontaktiert, ob ich nicht einmal sein Buch “Libellenfrühling” lesen möchte. Und da mein Herz ganz arg für all die wunderbaren Selfpublisher da draußen schlägt und mich als Libellenfan 😉 und Liebhaber von Büchern unter 150 Seiten dieses Buch absolut perfekt war – habe ich es mir schicken lassen (lieber Dennis, vielen Dank an dieser Stelle für die wundervolle blaue Stoff-Libelle, die hier an meinem Schreibtisch einen Ehrenplatz hat). UND KEINE SEKUNDE BEREUT.
Das Buch hat mich von Anfang verzaubert und ich versank tief in diese wunderbare und zu Herzen gehende Geschichte. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Julien.
Julien ist ein Junge voller Fantasie, mit wenig Freunden (außer dem unzertrennlichen Duo Hannes und Manuel), doch er ist sehr liebevoll, während seine pubertierende Schwester Mia merkwürdig geworden ist, seit sie neue Freunde gefunden hat. Julien, auch oft Libelle (und die Libellen werden später im Buch dann auch noch eine Rolle spielen ) genannt, liebt seine Schwester über alles und würde alles für sie tun.
Seine Schwester Mia hingegen hat viele Faxen im Kopf und ist ein Pubertier und lehnt sich gegen alles auf, was von den Eltern kommt. Und als sie sich eines Abends trotz Hausarrestes doch mit ihren Freunden im Wald zu einer Seance trifft, verrät Julien sie nicht. Er schläft ein und als er am nächsten Morgen erwacht, ist alles nicht mehr so wie es gestern noch war. Julians Eltern finden ihre Tochter merkwürdig verändert vor der Haustür.
“Wie sie dort lag, mit aufgerissenen Augen und einem Gesicht, das so weiß und leer war wie eine Schneewüste im Winter. Verblasste Sommersprossen. Keine Farbe auf den Lippen. Alles schattiert in Weiß und Grau und Blau. Nur ihr Haar loderte. So wie das von Mia.” (Seite 11)
Mia ist nicht mehr sie selbst, jegliches leben ist aus ihren Augen verschwunden und Julien weiß, dass dies nur die Hülle seiner Schwester. Doch wo ist der Rest von Mia? Ist sie noch zu retten und was kann er tun, um seine Schwester zurückzuholen, wo auch immer sich ihre Seele gerade befindet?
Seine Mutter erklärt ihm auf der Intensivstation, dass Mia in einem Wachkoma liegt und ihr Zustand sehr kritisch ist.
“Für mich war Mia gar nicht wirklich hier. Das hier war bloß ein leerer Körper. Ohne Inhalt. Ohne Seele.” (Seite 23)
Niemand glaubt ihm, als er erzählt, dass er seine Schwester eines Nachts im Mondlicht eingehüllt in ein bläuliches Licht im Garten gesehen hat. Julien weiß, dass viel mehr hinter dem schrecklichen und auch sehr mysteriösen Zustand seiner Schwester Mia steckt. Doch niemand will ihm glauben.
Und so begibt sich Julien mit seinem Hund Charlie auf die Suche nach seiner Schwester Mia, die er irgendwo im Wald vermutet – jedenfalls ihre Seele! Er glaubt, dass der Wald sie sich geschnappt hat … Kein Wunder, Julien ist schockiert, von dem, was mit Mia geschehen ist und er möchte sie retten und herausfinden was in jener Nacht mit seiner geliebten Schwester geschehen ist.
Bei seinen Suchtouren trifft er auch auf einen Fremden, der in einer Hütte im Wald lebt und in seinem Mantel aussieht wie eine “Mumie”. Julien hat große Angst vor dem unheimlichen Fremden, ist aber gleichzeitig auch sehr neugierig, warum dieser so alleine im Wald wohnt und sich auch so merkwürdig verhält. Und so versucht Julien in der Hütte des Fremden mögliche Spuren von Mia zu finden und auch herauszufinden, was es mit dem mysteriösen Fremden, der im Trenchcoat etc. durch den Wald schleicht, auf sich hat. Mehr möchte ich an dieser Stelle dazu nicht schreiben, denn ihr möchtet das Buch ja sicherlich noch selbst lesen ;-).
Der erste Satz:
“Ihrem Blick nach zu urteilen, war Mama entweder der Überzeugung, ich sei ein verwaistes Straßenkind, oder gar ein ausgereiftes Sumpfmonster.” (Seite 1)
Noch zwei herrliche Sätze (ich muss aufpassen, dass ich nicht das ganze Buch zitiere, erstens bekäme ich dann Ärger mit Dennis 😉 und zweitens wäre das nicht fein ;-)):
“Später lag ich im Bett und wartete, während sich draußen dunkle Wolken vor den sichelförmigen Mond schoben. Ich starrte aus dem Fenster in der Dachschräge über mir und schaute den Sternen beim Verschwinden zu.” (Seite 9)
Fazit:
Dennis Kohlmann hat eine wundervolle, äußerst spannend und sehr mystisch-fantastische Geschichte über wahre Freundschaft, bedingungslose Geschwisterliebe und Dinge, zwischen den Zeilen geschrieben. Die Geschichte lebt von der ersten Zeile an und es haben sich mir beim Lesen wundervolle Bilder im Kopf gezeigt. Das sehr flüssig und sehr schön geschriebene Buch ist gleichermaßen für Jugendliche und Erwachsene geeignet. BITTE LEST DIESES BUCH UNBEDINGT und liebe Verlage nicht vergessen, den Autor unbedingt im Auge zu behalten … ;-)!
Kleines Büchertagebuch
Der wunderbare Ars Edition Verlag publiziert immer wahrlich bezaubernde Bücher, mit dem Effekt, dass ich bald ein eigenes Ars-Edition-Regal benötige ;-). Seit gestern gibt es das herrlich kompakte Eintragbüchlein für Literaten – mit dem Titel “Kleines Büchertagebuch“.
Darin können Bücherliebhaber und vor allem auch Buchblogger ;-), alles über ihre gelesenen oder noch zu lesenden Bücher eintragen.
Und natürlich finden sich darin auch einige tolle Buchzitate, die gespickt sind mit tollen Informationen zum jeweiligen Zitatgeber!
Und weil es so herrlich kompakt ist, können wir Booklover es überall mit hinnehmen, weil es sicher in jede Tasche passt – auch in die Hosentasche (vorzugsweise hinten ;-))!
Vielen Dank für das tolle Rezensionsexemplar, ich werde das Büchlein zahlreich verschenken – denn so langsam geht es auf Weihnachten zu 😉 …
So sieht das wunderbare kleine Büchlein von innen aus:
Hinten finden sich noch zahlreiche tolle Listen:
- leere Notizseiten am Ende
- Eine Bücherlöffelliste (also Bücher, die wir in diesem Leben noch unbedingt lesen möchten)
- eine Bücherliste als Reminder, welche Bücher wir ausgeliehen und wann
- eine Gedankenseite
- eine Seite für die liebsten Bösewichte aus den gelesenen Bücher usw.
Fazit:
Ein absolutes Must-have für Bücherliebhaber und Buchblogger! Das Büchlein ist herrlich kompakt und sehr liebevoll aufgemacht. Ein tolles Geschenkbüchlein für alle wunderbaren Bücherwürmer dieser Erde ;-)! Kaufen und zahlreich verschenken!!
Bücher machen glücklich
Witziger Buchtrailer: Rimini von Sonja Heiss
Auf das Buch “Rimini” von Sonja Heiss, das heute erscheint, freue ich mich schon sehr ;-):
Die Armins sind eine ganz normale Familie, normal dysfunktional. Während Hans mit Wutanfällen zu kämpfen hat und seine Ehe retten muss, versucht seine Schwester Masha mit 39 auf die Schnelle einen Mann zu finden, mit dem sie ihren plötzlichen Kinderwunsch verwirklichen kann. Die Eltern der beiden, Barbara und Alexander, ringen mit ihrem Rentneralltag. Barbara will mehr vom Leben, Alexander reicht ein Wellensittich. Barbaras verzweifelte Flucht vor der Anhänglichkeit ihres Mannes setzt Dinge in Gang, mit denen niemand gerechnet hat. Und dann ist da noch dieses Familiengeheimnis, das über allem wabert. (Quelle: Kiwi Verlag)
schaut mal den Buchtrailer *grins*:
Die Kapitel meines Herzens
Catherine Lowell hat mit ihrem neuen Buch “Die Kapitel meines Herzens” ein bezauberndes Buch über eine literarische Schnitzeljagd geschrieben.
Ich habe das Buch als Lese-Exemplar schon vor ein paar Monaten vom Altantik-Verlag bekommen und es sogleich verschlungen, besprechen darf ich es ab heute ;-).
Und darum geht es:
Samantha Whipple ist jung, klug, frech- und die letzte lebende Nachfahrin der berühmten Geschwister Brontë. Doch das gibt sie nie gerne preis. Doch als ihr Vater stirbt und ihr ein geheimnisvolle Erbe hinterlässt, über das man weltweit spricht, muss sie sich mit den Rätseln ihrer Familiengeschichte auseinandersetzen. Zusammen mit ihrem ebenso scharfzüngigen wie attraktiven Literaturprofessor in Oxford begibt sich Samantha auf eine Reise in ihre Vergangenheit, bei der sich die beiden näher kommen, als sie jemals erwartet hatten …
Der Schreibstil von Catherine Lowell liest sich sehr angenehm. Mir haben besonders die vielen literarischen Zitate und Diskussionen gefallen, denn diese werden insbesondere den Buchliebhabern sehr gefallen.
Die Buch-Charaktere sind sehr charmant, lebendig und liebenswert menschlich gezeichnet. Samantha, die Eigenbrötlerin wirkt sehr merkwürdig zu Beginn des Buches und sie hat auch eine sehr vorgefasste Meinung zu ihren berühmten Vorfahren, entwickelt sich aber zum Glück in der Geschichte sehr weiter. Ihr Literaturprofessor und Tutor Orville ist ein echt trockener Knochen ;-), der ausschließlich für seinen Beruf lebt und doch auf seine Weise sehr geheimnisvoll wirkt.
Der erste Satz:
“Am Abend meiner Ankunft in Oxford erfuhr ich, dass mein Zimmer im Wohnheim aus dem Jahre 1361 stammte und ursprünglich dazu genutzt wurde, Pestopfer in Quarantäne zu halten.”
Die Diskussionen der beiden sind wahrlich köstlich und haben mich sehr amüsiert und man weiß als Leser lange nicht, ob das mit den beiden etwas wird oder wie sie ihre Beziehung entwickelt. Herrliche Wortgefechte kämpfen die beiden aus und ich habe beim Lesen oft schmunzeln müssen. Ich fand dies sehr anregend und werde mir auf alle Fälle auch nochmals die Bücher der Brontë-Geschwister vornehmen!
Auch das Cover finde ich sehr gelungen, ich liebe diese Jane-Austen-anmutenden Scherenschnitt-Motive sehr! Ein echter Eyecatcher in jedem Bücherregal!
Fazit:
Ein faszinierendes, cleveres und absolut empfehlenswertes Buch für alle Literatur- und Bücherliebhaber! Ein absolutes Must-have natürlich für alle Fans der Brontë-Geschwister! In diesem Buch findet sich einfach alles: Spiel – Spaß – Liebe und Spannung ;-)!
Achtung:
Auf meiner Facebookseite verlose ich dieses Buch – wer an der Verlosung teilnehmen möchte, der schreibt mir bitte eine E-Mail (tina.mueller@buchnotizen.de)
und
beantwortet mir die folgende Frage:
Welches Buch hast du schon mehrmals gelesen und immer wieder etwas Neues darin entdeckt?
Schönen Abend!
Ratet mal, was ich jetzt gleich tun werde 😉 …
Jane Austen: Stolz und Vorurteil

Dieses Buch kann man ja nicht oft genug im Bücherregal stehen haben: Stolz und Vorurteil von Jane Austen. Und diese herrliche Ausgabe macht die Geschichte noch mehr zu einem Erlebnis der besonderen Art. Diese Woche bin ich auch sowas von in Austen-Stimmung, stundenlang könnte ich mich in diesem Buch vergraben …
“Stolz und Vorurteil” ist mittlerweile ein Kult-Buch – Millionen von Lesern haben sich von der Geschichte rund um die quirlige Familie Bennet verzaubern lassen und auch Mr. Darcy steht auch heute noch hoch in der Gunst der Jane-Austen-Fans weltweit. Zahlreiche Verfilmungen gab es obendrauf!
Darum geht es:
Das Ehepaar Bennet hat fünf Tochter und alle müssen natürlich standesgemäß unter die Haube gebracht werden ;-). Nicht einfach, wenn man auf dem Land wohnt und nur über ein bescheidenes Vermögen wie Mr. Bennet verfügt. Und ausgerechnet das Lieblingskind von Mr. Bennet – die intelligente und nicht auf den Mund gefallene Elizabeth – ist ein besonders schwer zu vermittelnder “Fall”. Zum allgemeinen Unverständnis aller sie den Mut, den Antrag eines gutsituierten Pfarrers (ihres Cousins und Erbe von Longbourn in Hertfordshire auszuschlagen. Statt dem Drängen der Familie nachzugeben, folgt Elizabeth hartnäckig ihrem eigenen Urteil und bleibt sich selbst treu …
Zitate und erste Sätze:
Der Kultsatz schlechthin, leitet die Geschichte ein, ich stelle euch hier die deutsche und die englische Version vor:
“Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, daß ein Junggeselle im Besitz eines schönen Vermögens nichts dringender braucht als eine Frau.” (Seite 5)
“It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife.” (aus: Pride and Prejudice, Word Cloud Classics, San Diego – diese Ausgabe möchte ich Euch auch sehr ans Herz legen, denn sie sieht toll aus und ist in Leder gebunden).
Seufz: “Ist nicht Unhöflichkeit gegenüber dem Rest der Welt der Inbegriff von Liebe?” (S. 225)
Fazit:
Ein viel gelesener Kult-Klassiker, der zu Recht von seinen Lesern bewundert wird! Eine wunderbare Geschichte, wie eine Zeitreise in die Regencyzeit! Unbedingt lesen und kaufen und überhaupt!
Deutscher Buchpreis 2017: Das sind die 20 Titel der Longlist

Die nominierten Titel für den Deutschen Buchpreis 2017 stehen seit heute fest: Die Jury hat 20 Romane für die Longlist ausgewählt. Die Titel wurden von einer siebenköpfigen Jury aus 200 Titeln ausgewählt, die zwischen Oktober 2016 und dem 12. September 2017 erschienen sind oder noch erscheinen werden.
Die nominierten Romane (in alphabetischer Reihenfolge):
- Mirko Bonné: Lichter als der Tag (Schöffling & Co, Juli 2017)
- Gerhard Falkner: Romeo oder Julia (Berlin Verlag, September 2017)
- Franzobel: Das Floß der Medusa (Paul Zsolnay, Januar 2017)
- Monika Helfer: Schau mich an, wenn ich mit dir rede! (Jung und Jung, März 2017)
- Christoph Höhtker: Das Jahr der Frauen (Weissbooks, August 2017)
- Thomas Lehr: Schlafende Sonne (Carl Hanser, August 2017)
- Jonas Lüscher: Kraft (C.H. Beck, März 2017)
- Robert Menasse: Die Hauptstadt (Suhrkamp, September 2017)
- Birgit Müller-Wieland: Flugschnee (Otto Müller, Februar 2017)
- Jakob Nolte: Schreckliche Gewalten (Matthes & Seitz Berlin, März 2017)
- Marion Poschmann: Die Kieferninseln (Suhrkamp, September 2017)
- Kerstin Preiwuß: Nach Onkalo (Berlin Verlag, März 2017)
- Robert Prosser: Phantome (Ullstein fünf, September 2017)
- Sven Regener: Wiener Straße (Galiani Berlin, September 2017)
- Sasha Marianna Salzmann: Außer sich (Suhrkamp, September 2017)
- Ingo Schulze: Peter Holtz (S. Fischer, September 2017)
- Michael Wildenhain: Das Singen der Sirenen (Klett-Cotta, September 2017)
- Julia Wolf: Walter Nowak bleibt liegen (Frankfurter Verlagsanstalt, März 2017)
- Christine Wunnicke: Katie (Berenberg, März 2017)
- Feridun Zaimoglu: Evangelio (Kiepenheuer & Witsch, März 2017)
Gelesen habe ich das in den Buchmarkt-Nachrichten, dort finden sich auch weitere Informationen zum Deutschen Buchpreis 2017!