Gelesen: Ein Laden der Glück verkauft

Ein Laden der Glück verkauftWas für ein herrlicher November-Schmöker mit einem Titel und einem Cover, dass passender nicht sein könnte. Beth Hoffmans sympathisches Buch “Ein Laden der Glück verkauft” mit seiner bezaubernden Protagonistin Teddi hat mich sofort in seinen Bann gezogen und mich keine Sekunde gelangweilt – das muss man auch erst mal schaffen ;-).

Es ist die Geschichte von Theodora “Teddi” Overman, die ihrer Familie (Vater, Mutter, Oma, Bruder) auf einer Farm in Kentucky aufwächst. Schon von klein auf liebt sie es, alte Möbel zu verschönern und träumt von einem eigenen Laden. Diesen Traum verwirklicht sie später auch, sofort nach dem Abschluß der Schule fährt sie los nach Charleston, um bei einem Antiquitätenhändler zu arbeiten – sozusagen in die Lehre zu gehen. Sie lebt glücklich und zufrieden mit ihrem Hund Eddie und mit dem was sie hat. Einzig das Verschwinden ihres Bruders Josh, der von heute auf morgen wie vom Erdboden verschluckt war, trübt ihr kleines Glück und zieht sich durch das Buch. Sie gibt die Hoffnung nie ganz auf, dass er möglicherweise doch noch leben könnte. Eines Tages bekommt sie eine Nachricht, die diese Hoffnung wieder aufs Neue entfacht …

Ein zentrales Thema des Buches ist auch die schwierige Beziehung zwischen Teddi und ihrer Mutter:

„Das stimmt nicht, Mama. Die Welt ist wunderschön. Du bist nur so damit beschäftigt, ständig von allem enttäuscht zu sein, dass du das gar nicht mitbekommst.“

Teddi lässt sich nie unterkriegen, stark und mutig geht sie ihren Weg, sie hört auf ihr Bauchgefühl, lässt sich leiten. Klar ist der Roman dann und wann etwas zu gutherzig, aber in dieser Welt in der wir leben ist diese Einstellung ein wahrer Lichtblick, ein Segen (siehe Dialog oben), die Welt ist wunderschön und  man darf sein Glück nicht von anderen abhängig machen!

“Meine Mutter hat immer gesagt: `Jeder Tag ist ein Geschenk, und ob er uns gefällt oder nicht, hängt davon ab, wie wir dieses Geschenk empfangen.`” (Teddis Großmutter zu Teddi)

Das Buch ist sehr lebendig geschrieben, durch die Zeilen dringt eine große Liebe der Autorin zur Natur. Teddis Großmutter erinnert mich an meine Oma, die uns Kindern auch die Welt der Natur hinter der Natur geöffnet hat, uns verzaubert hat mit ihren Geschichten, die mit Pflanzen gesprochen hat, die uns den Respekt vor dem Leben der Pflanzen und Tiere eingehaucht hat. Ein Buch über die Wichtigkeit von Familie und wirklich guten Freunden (nicht jenen bei Facebook und Co. sondern jenen, die immer und uneingeschränkt bei uns sind, wenn wir sie brauchen, tiefgehenden Seelenfreundschaften, nicht oberflächlichen Like-Freundschaften). Es ist ein Buch, dass ich sehr gerne gelesen habe und mit einem Lächeln beendet habe, ich werde es aber sicherlich mehrmals lesen.

„Auf dem Rückweg nach Hause fiel mir ein, dass ich immer gedacht hatte, im Leben eines Menschen ließe sich genau ein Moment bestimmen, in dem er oder sie erwachsen wurde. Ich war immer überzeugt davon gewesen, dass dies bei mir im Alter von achtzehn Jahren geschehen war, in dem Moment, als ich die Handbremse löste und in dem alten Ford Falcon vom Hof meiner Eltern rollte. Aber vielleicht gab es auch gar nicht nur den einen Moment im Leben, in dem man das eigene Schicksal in der Hand hatte, sondern mehrere – man musste sie nur wahrnehmen.“

Fazit: Ein herrlicher Wohlfühlschmöker (lasst euch nicht von dem Cover in die Irre führen, es ist kein Liebesroman), ein Glücksbuch nicht nur für Frauen ;-), zauberhaft, herzlich, wohltuend, unterhaltend, traurig, sympathisch, authentisch, Lesegenuss pur – genau das richtige für lange, dunkle Herbstabende – ihr werdet den Kauf nicht bereuen, wenn ihr euch reinen Herzens auf die Geschichte einlasst ;-)!

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Gelesen: Alles nur in meinem Kopf

alles nur in meinem kopfAlles nur in meinem Kopf” ist ein mutiger Erfahrungsbericht einer an Zwangsstörungen erkrankten Journalistin. Ellen Mersdorf (Pseudonym) leidet nicht unter Zwangshandlungen, sondern unter Zwangsgedanken – d.h. alles was sie erlebt, wird ihr von ihrem “Ohrwurm” eingegeben – es findet alles nur in ihrem Kopf statt. Das Buch hat mich sehr gefesselt, es beschreibt praxisnah – für Betroffene und auch Angehörige, Mediziner, Psychiater – und anschaulich, was im Kopf einer Patientin stattfindet, die unter Zwangsstörungen leidet – auch wie sie die Behandlung auf der Psychiatriestation empfindet.

Das kleine schmale  Büchlein umfasst  nicht viele Seiten, umso mehr hat mich die ausgesprochen hohe sprachliche Qualität, die sehr intensive Ausdrucksweise und der Stil beeindruckt, die Beschreibungen sind sehr gut nachzuvollziehen und auch die Theorie kommt nicht zu kurz. Frau Mersdorf beschreibt alles, was sie mit ihrer Zwangsstörung erlebt, gedacht, gefühlt etc.hat sehr eindrucksvoll und spannend.

Ein Novum auf dem deutschen Buchmarkt und ein packender, schonungsloser, informativer und mutiger Bericht einer Betroffenen mit wertvollen Hinweisen – herzlichen Dank werte Frau Mersdorf, werter Balance-Verlag für dieses mutige Buch!

Fazit: Pflichtlektüre! Unbedingt kaufen, lesen, und seine Mitmenschen besser verstehen – hilft die Schranken im Kopf hinsichtlich psychisch kranker Menschen abzubauen!

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Der Weg des Herzens: The Power of the Heart

The Power of the HeartThe Power of the Heart – die Kraft des Herzens – ein wichtiges Buch in einer Zeit, in der es den Anschein hat, dass nur Macht und Reichtum zählen. Immer mehr Menschen entdecken ihre ureigene Herzenskraft tief in sich … und wachen auf. Sehen ihr Leben mit neuen Augen, leben selbst ein neues Leben, leben sich selbst – endlich! Was für ein kraftvolles Buch hat Baptist de Pape (und was für ein Name) da mit seinen 18 Co-Autoren geschrieben hat. Ich bin auch schon sehr auf den dazugehörigen Film gespannt. Einziges Manko: Es hat mich insgesamt etwas an “The Secret” erinnert  …

Fazit: Wer jemandem eine Herzensfreude machen möchte, schenke ihm dieses Buch. Für alle Sinnsuchenden, Herzensmenschen, menschlichen Lichterketten, Seienden, Wollenden, Suchenden, “Herzpatienten”, Machtmenschen, Liebevollen etc.

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Austen-Fans aufgepasst: Im Hause Longbourn

Im Hause LongbournLest! Dieses! Buch! Es ist die Geschichte hinter der Geschichte von “Stolz und Vorurteil”, es geht um das Leben und Wirken der Dienstboten, derjenigen unsichtbaren guten Geister, die die Familie Bennett bedienen und umsorgen. Was für eine geniale Idee, so wird die Geschichte, die zu meinen Lieblingsbüchern von Jane Austen zählt, noch einmal aus einer völlig anderen Perspektive erzählt. Geschundene Hände, ausgefüllte, angestrengte Tage. Wie schwer es damals war, alleine die Wäsche zu waschen und zu trocknen. Gelebte Historie Par excellence!

Bühne frei also für das Haushälter-Ehepaar Mr. und Mrs. Hill, Polly, das jüngste Hausmädchen, Sarah, die junge Hausangestellte  und dem Hausdiener James. Man erfährt als Leser natürlich auch die Sorgen und Bekümmernisse, Aktivitäten etc. der Familie Bennet im Hintergrund, aber im Vordergrund steht das harte Leben der Dienstboten. Jeder von ihnen hat ein eigenes Leben, eigene Bedürfnisse, eine eigene Geschichte. Ihr Alltag ist sehr hart, der Tag beginnt früh und endet spät. So ist wie oben bereits kurz erwähnt alleine ein Waschtag harte Arbeit, die den ganzen Tag andauerte. Und auch das Frisieren der jungen Dame Bennet mit der Brennschere sorgt bei Sarah für verbrannte Hände und Rückenschmerzen. Auch Abendgesellschaften waren harte Arbeit. Nicht nur die ganzen Vorbereitungen, nein es musste auch auf die Rückkehrer gewartet werden und nachts oder am frühen Morgen noch Tee und Gebäck gereicht werden. Und alles, was man bei Jane Austen nicht findet, kommt hier zum Ausdruck: Der Gestank, Blut, der Schmutz, die Erschöpfung des Dienstpersonals, wache Nächte, lange Arbeitstage, Kälte, geschundene, verbrannte und rissige Hände …

Die Autorin beschreibt auch, wie wenig Möglichkeiten es damals für unverheiratete Mädchen und junge Damen gab, besonders wenn sie nicht in angemessene Kreise hinein geboren wurden. Es ist ein wundervolles Buch, das “Stolz und Vorurteil” sehr gut ergänzt, ein Blick hinter die Kulissen von Longbourn.

Und natürlich musste dieses Buch von einer Britin geschrieben werden 😉 – um an meine gestrige Rezension anzuschließen: Vielleicht eine Reinkarnation von Jane Austen ;-)?!

Fazit: Kauft und lest dieses Buch! Ein Must-have für alle Jane-Austen-Fans, Fans der englischen Klassiker, feine Damen und Herren ;-), alle Historien-Schmöker-Fans …

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Endlich durchgequält: Reinkarnation ist nichts für Feiglinge

Reinkarnation ist nichts für FeiglingeEndlich habe ich es durch: Selten habe ich mich so auf das Ende eines Buches gefreut, aber nicht weil ich dem Schluss mit Spannung entgegensehe – nein weil ich mich durch diese langweilige Geschichte mit den nichtssagenden, nervigen Protagonisten regelrecht gequält habe. Dabei ist das Thema doch an sich eine spannende Sache für einen Roman (wer etwas lustiges dazu lesen möchte, dem sei das Buch “Mieses Karma” empfohlen, dessen Cover mich an das von diesem erinnert hat). Wirklich schade! Sorry lieber BTB-Verlag und herzlichen Dank für das Freiexemplar zur Leserunde bei wasliestdu.de. Weiterlesen

Gelesen: Flora und Ulysses von Kate DiCamillo

Flora UlyssesKate DiCamillo hat mit Flora & Ulysses ein zauberhaftes Kinderbuch geschrieben.

Es ist die Geschichte von Flora Belle Buckham, die gemeinsam mit ihrer Mutter, einer Liebesromane schreibenden Schriftstellerin zusammen wohnt. Die Eltern sind geschieden und Flora ist – wie sie sich selbst beschreibt – eine geborene Zynikerin und alles andere als romantisch. Zum Leidwesen ihrer Mutter. Flora liest gerne die illustren Abenteuer eines Comichelden namens Mr. Blitz

Eines Tages geschieht etwas Unvorgesehenes:

“Sie stand am Fenster und sah, wie das Eichhörnchen von dem Staubsauger verschluckt wurde. Puff! Fwump! “Heiliger Bimbam!”, sagte Flora.

Nun ist das Eichhörnchen – das später den Namen Ulysses bekommt und zu einem wahren Super-Eichhörnchen mutiert, nachdem Flora es wiederbelebt hat, fester Bestandteil im Leben der einsamen Flora. Gemeinsam mit ihrem Freund Tootie und einigen skurrilen Erwachsenen meistern die drei  haarsträubende Abenteuer.

Es ist ein abgedrehtes Kinderbuch, dass auch Erwachsene begeistern wird, mit tollen Illustrationen von K.G. Campbell. Teile des Buches sind auch im Comicformat ;-).

Fazit: Ein empfehlenswertes Buch für Neugierige, Phantasten, Junggebliebene,  Träumer, Sonst-immer-Comicleser, Trendsetter, Immer-etwas-neues-hippe-abgedrehte-Lesende, für alle, die die magische Einheitgrütze, die derzeit auf dem Markt – insbesondere vor Weihnachten zu finden ist, satt haben, für Viel- und Trendy-Leser.

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Gelesen: Die Vorstellung von einem unkomplizierten Leben mit einem Mann

Helle Helle Unkomplizierter MannIch mag die sachlichen Romane der dänischen Schriftstellerin Helle Helle sehr. Stets drückt sie darin ihren Unmut gegen den dänischen Wohlfahrtsstaat in einer nüchternen, beiläufigen Art aus. Ihr neuestes Buch “Die Vorstellung von einem unkomplizierten Leben mit einem Mann” zeigt dies deutlich, wenn auch der Titel eher in die Irre führt, denn Susanne, die Protagonistin der Geschichte, lebt mit einem komplizierten Schriftsteller zusammen.

Die Geschichte: Susanne arbeitet in der Großküche eines Krankenhauses, ist verheiratet mit einem wortkargen Schriftsteller namens Kim und nicht so ganz glücklich, warum weiß sie aber gar nicht so genau. Es geht um die Liebe in ihrer sachlichen Art, die Banalität des Alltags eines Paares, bei der Arbeit, beim Einkaufen, beim Weihnachten planen und feiern und so weiter.

Brilliant sind bei Helle Helle die minutiösen Schilderungen des banalen Alltags der Jederfrau Susanne: vom Abstreifen und Aufhängen von Gummihandschuhen (sie arbeitet erst als Putzfrau im Krankenhaus und wird dann in die krankenhauseigene Großküche befördert) :

„Die meisten hängten die Gummihandschuhe mit der Innenseite nach außen auf. Das gehörte zum Ersten, was sie hier gelernt hatte. … Es gab dafür eine Technik, die sie alle anwendeten. Wenn ein Handschuh innen nass war, zog man ihn aus, setzte an, die Innenseite nach außen zu stülpen, klemmte den Handschuh beim Handgelenk zusammen und schwang ihn durch die Luft, bis er sich von selbst mit Luft füllte und die Innenseite sich nach außen kehrte. Und so hängte man ihn am Wagen zum Trocknen auf.“

Die kurzen, sachlichen Dialoge zwischen Susanne und ihrem Ehemann Kim  kommen sehr einsilbig, wortkarg daher und präsentieren wenig Informationen zu den beiden. Man weiß beim Lesen nicht, was die beiden treibt, was ihre eigentlichen Sehnsüchte sind, was sie sich vom Leben wünschen und auch nicht was sie sich von ihrer Partnerschaft erwarten – dies alles findet im Hintergrund statt.

Ich wusste nicht so genau, was die Geschichte mir zeigen will, ich habe schon bessere Bücher der Autorin gelesen. Auch die überraschende Wendung, die geschieht, konnte ich als Leserin nicht so ganz nachvollziehen.

In ihrer Heimat gilt die Autorin als vielgelesene, bekannte Autorin, die wegen ihrer gesellschaftskritischen, einengenden Betrachtungen der Menschen bekannt ist. Denn wo viel Freiheit und Möglichkeiten sind, kann auch eine Enge und ein Nichtwissen-wohin-Gefühl entstehen, aufgrund der Vielfalt der genannten Möglichkeiten. Die Personen in diesem Buch sind in sich gefangen, in ihren jeweiligen Geschlechterrollen, in ihren Entscheidungen und Nicht-Entscheidungen, in ihrem ganzen Sein, wirken geradezu lethargisch und passiv, sie funktionieren, aber sie leben nicht. Das alles verursacht eine eher traurige Stimmung beim Lesen.

Fazit: Ein Nice-to-have für Fans dänischer Literatur und von Helle Helle, für alle anderen einen Versuch wert, als Start empfehle ich jedoch ihr Buch “Haus und Heim“, dass es nur noch antiqurarisch gibt.

Der erste Satz:

“Susanne saß im Auto und schlug sich vor die Stirn.”

 

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Gelesen: Das wilde Buch

Das wilde Buch
http://www.hanser-literaturverlage.de/buch/das-wilde-buch/978-3-446-24639-3/

Welch Freude, welche Zauber, welche Phantasie – was ist es doch für ein großes Glück, solche Bücher lesen zu dürfen!

“Das wilde Buch” von Juan Villoro, erschienen im Hanser Verlag ist wundervoll zu lesen. Das Cover ist toll und passend, die Buchseiten sind auch witzig gestaltet – ein tolles Design, das wunderbar zum Inhalt passend- ein großes Kompliment an die Grafiker!

Der 13-jährige Juan (ja welch Zufall, der Autor heißt auch so 😉 ) verbringt den Sommer bei seinem verschrobenen, bücherliebenden Onkel Tito, der eine gigantische Bibliothek in seinem Haus hütet. Tito lebt allein und um so überraschter ist Juan, als sein Onkel ihn bittet, das wilde Buch, ein rebellisches Buch zu finden. Dieses Buch widersetzt sich dem Gelesen-werden und konnte bisher noch von niemanden gefunden werden. Juans Abenteuergeist ist geweckt: Gemeinsam mit der Tochter des Apothekers macht er sich auf die Suche nach dem wilden Buch und entdeckt viele sonderbare, lesenswerte Bücher, nur das gesuchte wilde Buch nicht …

Es ist eine magische, wunderschön geschriebene Geschichte, die Juan Villoro da geschrieben hat. Das Buch wird nie langweilig, man ist immer dabei, fiebert mit und ist überrascht, wie lebendig Bücher doch sein können. Es ist ein Buch über die Liebe zum Lesen und die Macht der Bücher …

Fazit: Unbedingt kaufen, lesen und zahlreich verschenken – ein zauberhaft magisches Buch für alle Buchverrückten, Vielleser, Schmökertanten 😉 wie mich …

Auf Bitte des Hanser Verlages hier noch ein Hinweis zum Kauf des Buches:

„Erhältlich im Buchhandel vor Ort“

In meinem Fall wäre das die wundervolle, kleine, feine Buchhandlung Lesekatze 😉 …

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Gelesen: Die Achse meiner Welt

Die Achse meiner WeltEs ist wahrlich keine neue Geschichte (Frau wacht im Krankenhaus auf und hat Amnesie!) die Dani Atkins in ihrem Erstling  “Die Achse meiner Welt” erzählt. Ich musste sofort an einen Film mit Gwyneth Paltrow denken, den ich vor vielen Jahren einmal gesehen habe: “Sie liebt ihn – Sie liebt ihn nicht”.

Auch dort gab es zwei Handlungsstränge und zwei Perspektiven nach dem Motto “was wäre, wenn …” also die gleiche Geschichte mit einem positiven und einen negativen Ausgang … Dennoch hat mich das Buch gefesselt, es ist sehr schön geschrieben und man taucht sofort ein in diese wahnwitzige Geschichte um Rachel und ihre Clique.

Zum Äußeren: Das Cover hat mir sehr gut gefallen und auch der Buchtitel “Die Achse meiner Welt (im Orginal: Fractured)” war sehr treffend gewählt. Denn Rachel bewegt sich auf zwei Achsen in ihrer Welt und das Cover deutet auch etwas das überraschende Ende hin.

Hier bin ich hin- und hergerissen, denn man schwelgt gerade beim Lesen in romantischen Gefühlen und zack kommen kursive Textstellen, die in eine andere Richtung gehen … das hat mich irritiert, denn ich hatte mit einem Happy-End (nun in gewissem Maße ist es das ja) gerechnet. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, deshalb äußere mich hierzu nur vage.

Die Geschichte: Die 18-jährige Rachel freut sich auf ihr Studium, als während einer Feier ein schrecklicher Unfall geschieht, der ihr ganzes Leben verändert. Denn: Ihr bester Freund Jimmy stirbt und sie gibt sich die Schuld an seinem Tod.

Fünf Jahre später ist sie zu der Hochzeit ihrer besten Freundin eingeladen und fährt mit großen Ängsten zurück in ihre Heimatstadt. Dort besucht sie auch das Grab von Jimmy und bricht in der Dezemberkälte zusammen. Als sie im Krankenhaus erwacht, ist nichts mehr wie es vorher war: Nicht nur ihr vorher krebskranker Vater ist plötzlich gesund, sie muss auch voller Schrecken feststellen, dass Jimmy lebt.

Ich bin nachdenklich geworden, denn wenn wir alle eine Parallelwelt unserer Leben haben, in den wir anders als JETZT leben, habe ich mir versucht vorzustellen, wie ich dann anders lebe.

Dani Atkins hat im Nachwort auch ihre eigeneGeschichte erzählt, die ein Stück in “Die Achse meiner Welt” einfließt, was ich sehr sympathisch finde: Sie ist seit vielen Jahren mit ihrer ersten großen Liebe verheiratet – nach einigen Umwegen kamen die beiden doch zusammen – gegen alle Widerstände. Ihr Mann hat einige Jahre gebraucht, war gebunden, bis er feststellte, dass sie doch die Richtige ist.

Fazit: Ein lesenswertes Buch, lasst euch nicht von den negativen Rezensionen abhalten, es ist wirklich lesenswert, und wie ich finde nicht so klischeehaft wie andere sagen. Es ist ein kleines feines Buch, dessen Geschichte noch lange nachhallt und genau das macht gute Bücher aus: Es kommt etwas in Gang, man denkt nach über sich, sein Leben, die Liebe, Gefühle, Emotionen, was würde ich tun, wenn ich eine zweite Chance bekommen würde – gerade in Bezug auf meine erste große Liebe? Wie würde ich jetzt leben?

Klare Kauf- und zahlreiche Verschenk-Empfehlung!!

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Gelesen: Das Glück der Worte

51sn4V2KsrLSonia Laredo ist mit ihrem ersten Buch “Das Glück der Worte” ein zauberhaftes Buch gelungen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, ich tauchte richtig in die Geschichte um die Lektorin Brianda ein … Es ist ein sinnliches Buch, voller Farben, Gerüchen, Atmosphäre … es erzählt von den immerwährenden Themen des Lebens: Freundschaft, Glück und natürlich die liebe Liebe 😉 …

Zur Geschichte: Brianda arbeitet als Lektorin in einem großen Verlag in Madrid, sie lebt alleine in ihrer Eigentumswohnung. Ihre Eltern kamen bei einem Autounfall ums Leben. Das Buch beginnt mit der Kündigung Briandas, sie verliert von heute auf morgen ihren Job und auch den Boden unter ihren Füßen. Wie immer befragt sie ihre Bücher, die ihr als Orakel dienen. Schätze der Weltliteratur. Daraufhin macht sie sich auf die Reise, sie möchte über den Jakobsweg pilgern. Doch dann bleibt ihr Mietwagen in einem Dorf liegen, sie hat kein Benzin mehr. Das verwunsche Bergdörfchen mit dem fantastischen Namen Nuba wird ihre neue Heimat. Sie folgt einem Schild, das anzeigt, dass ein Buchladen zum Verkauf steht und findet bei dem charmanten älteren Besitzer namens Don Lorenzo ein zweites Zuhause … Die sinnliche, zauberhafte, überraschende, magische, duftige, farbige Geschichte nimmt ihren Lauf und es ist auch einiges an Dramatik geboten. Doch mehr möchte ich hier nicht verraten, denn das Buch ist sowas von lesenswert, das ich nicht zuviel verraten möchte.

Nur ein Rat:

KAUFT UNBEDINGT DIESES BUCH UND VERSCHENKT ES ZAHLREICH ZU WEIHNACHTEN!!! ES IST UNWIDERSTEHLICH ZAUBERHAFT!!!

 

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