Gelesen: Die Magie der kleinen Dinge

magie der kleinen dingeAmsterdam 1686: Die 18-jährige Petronella Oortman, kurz Nella genannt,  muss nach dem Tod ihres Vaters den älteren Kaufmann Johannes Brandt heiraten. Einige Wochen nach ihrer Eheschließung reist sie nach Amsterdam, um bei ihrem Ehemann zu leben. Doch der Empfang ist alles andere als herzlich, ihr neues Zuhause ist sehr düster und geheimnisvoll. Und Marin, die Schwester ihres Mannes und auch die Dienstboten verhalten sich sehr merkwürdig. Johannes, ihr Mann ist nicht anwesend und wenn er da ist, verhält er sich auch sehr distanziert ihr gegenüber. Warum das so ist, wird später klar. Er schenkt ihr jedoch ein Puppenhaus, das exakt ihrem neuen Zuhause nachempfunden ist und Nellas Aufgabe ist, dieses zu füllen. Sie findet einen Miniaturisten, der ihre Bestellungen auf so authentische Art umsetzt, dass es Nella die Sprache verschlägt. Die  magischen kleinen Dinge leben ein Eigenleben bzw. Nellas Leben vor … Nellas Puppenhaus wird zum Spiegel ihres eigenen Lebens und das ihrer neuen Familie …

“Jahrelang haben sie sich hinter diesen Mauern und einer schweren Eingangstür verschanzt. Doch nun haben sie die Tür geöffnet und Nella hereingelassen – und schau, was geschehen ist.”

“Die Magie der kleinen Dinge” ist eines jener zarten Bücher, die einem in ihren Bann ziehen und nicht mehr loslassen, bis man sie zu Ende gelesen hat. Die mysteriöse Geschichte liest sich flüssig, der Schreibstil ist wundervoll leise und unaufdringlich, Nella und ihre neue Familie wächst einen ans Herz, ein schönes Frühlingsbuch, in der sich die Geschichte und die starken, sympathischen Charakter langsam öffnen und entfalten – wie Blumenknospen im Garten.

Der erste Satz:

“Eigentlich hätte die Beerdigung in aller Stille stattfinden sollen, denn die Verstorbene hatte keine Freunde.”

Einziges Manko: Es wird leider am Ende nicht alles so ganz aufgelöst und auch der Schluß kommt mir etwas wenig rund und auch abrupt vor, dennoch ein Lesevergnügen der besonderen Art. 2015 scheint für Leser  ein sehr gutes Jahr zu werden ;-).

Fazit: Für Leser, die keine permanente Action benötigen oder tausend Leichen pro Seite ;-), ein Buch der leisen Töne und sehr interessante Zeitepoche im Amsterdam des Jahres 1686/87.

Das Cover ist ganz nett, jedoch gefällt mir das englische besser.

Petronella Oortmans Schrankpuppenhaus gibt es wirklich, Jessie Burton hat es im Rijksmuseum in Amsterdam gesehen und wurde inspiriert. Und auch Petronella Oortman existierte.

Ein Bild des Puppenhauses gibt es hier zu sehen.

Auf der Verlagswebseite gibt es unter anderem eine Leseprobe.

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Ein starkes Buch: Innere Starkmacher

starkmacherDieses Buch darf in keiner/m Eltern-, Lehrer-, Großeltern-Bibliothek bzw. Bücherregal fehlen: “Innere Starkmacher” von Charlotte Reznick, erschienen im Kösel Verlag.

Das Cover ist schon in einem unübersehbaren Rot mit einem Kind, das stark und selbstbewusst die Arme nach oben streckt und dabei lächelt! Was für ein kraftvolles Bild!

Auch der Inhalt ist einfach gigantisch, gerade für Eltern mit Schulkindern gibt das Buch wertvolle, in den Alltag gut zu integrierende Tipps! Also weg mit dem Stress, weg mit den Ängsten und auf zum freudigen Lernen und Leben!

Fazit: Ein absolutes Muss für alle, die mit Kindern leben, arbeiten etc., für alle Motivatoren, Coaches, Mentaltrainer, Lerncoaches, Erzieher, Lehrer sowieso und so weiter … Es macht so viel Freude dieses Buch zu lesen und es auch für sich teilweise umzusetzen und es macht so entspannt, was die Schule angeht ;-)! KAUFT DIESES BUCH!

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And the book goes to ….

Ihr Lieben!

******TaTaTaTa*******Hier kommt die Gewinnerin – Achtung Trommelwirbel – :

“Das Haus der verschwundenen Kinder” von Claire Legrand geht an Carolin aus Wismar – herzlichen Glückwunsch liebe Carolin und viel Freude damit! Bin gespannt, wie dir das Buch gefällt!

Gelesen: Das Haus der verschwundenen Kinder von Claire Legrand

haus der verschwundenen kinderDas Haus der verschwundenen Kinder” von Claire Legrand ist ein düsteres, schauriges und doch modernes Märchen über Mut und die Kraft der Freundschaft.

In der schönen Kleinstadt Belleville hat alles seine Ordnung. Die dort lebenden Menschen sind gut gelaunt, fleißig und hübsch,  immer nett zu anderen und tun alles, um brav zu wirken und die Reinheit der Stadt zu erhalten. Kinder, die sich nicht an die Regeln der Stadt halten, kommen in das Heim der seltsamen Mrs. Cavendish. Was dort mit den Kindern passiert scheint den Bewohnern von Belleville egal zu sein, sie nehmen es wie so vieles sonst – einfach hin. Doch da ist Victoria, Jahrgangsbeste, Ordnungsfanatikerin und selbst ernannte Freundin von Lawrence, einem Außenseiter mit grauem Haar. Doch als Lawrence plötzlich verschwindet, begibt sich Victoria äußerst mutig auf die Suche und entdeckt das Unfassbare!

Es ist ein tolles Buch, man wird richtig in diese düstere, unheilvolle Stimmung, die zwischen den Zeilen von Anfang pulsiert, hineingezogen. Man spürt als Leser, dass das doch alles nicht so toll sein kann und wartet förmlich auf den großen Gruselknall ;-)!

Doch lest das Buch unbedingt selbst!

*****ACHTUNG********:

Ich verlose ein Leseexemplar dieses Kinderbuches, das auch für Erwachsene schön zu lesen ist. Also, wer mir zuerst schreibt, der bekommt das Buch von mir zugeschickt!

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Toller Kartenspruch

Ich habe neulich eine tolle Postkarte von der Grafik Werkstatt in Bielefeld mit einem wundervollen Spruch gesehen und natürlich gleich gekauft:

Darauf sind Blumen und eine Hummel im Sonnenlicht zu sehen mit folgenden Worten (aus Copyright-Gründen darf ich hier keinen Scan der Postkarte einstellen, unten ist ein Link wo ihr die tolle Karte bewundern und auch bestellen könnt ;-)!):

“Glaub an dich. Wissenschaflter haben festgestellt, dass die Hummel zu schwer ist und zu kurze Flügel hat, um fliegen zu können. Die Hummel weiß davon nichts – und fliegt!”

 

Die Karte ist in der Grafik Werkstatt erschienen, trägt die Nr. 6494 und kann unter diesem Link auf der Verlagswebseite bewundert werden. Link: www.gwbi.de.

Zauberhaft und zeitlos: Desiderata – die Lebensregel von Baltimore

Gehe gelassen inmitten von Lärm und Hast
und denke an den Frieden der Stille.

So weit als möglich, ohne dich aufzugeben,
sei auf gutem Fuß mit jedermann.
Sprich deine Wahrheit ruhig und klar aus,
und höre Andere an,
auch wenn sie langweilig und unwissend sind,
denn auch sie haben an ihrem Schicksal zu tragen.
Meide die Lauten und Streitsüchtigen.
Sie verwirren den Geist.

Vergleichst du dich mit anderen,
kannst du hochmütig oder verbittert werden,
denn immer wird es Menschen geben,
die bedeutender oder schwächer sind als du.
Erfreue dich am Erreichten und an deinen Plänen.
Bemühe dich um deinen eigenen Werdegang,
wie bescheiden er auch sein mag;
er ist ein fester Besitz im Wandel der Zeit.

Sei vorsichtig bei deinen Geschäften,
denn die Welt ist voller Betrügerei.
Aber lass deswegen das Gute nicht aus den Augen,
denn Tugend ist auch vorhanden:
Viele streben nach Idealen,
und Helden gibt es überall im Leben.

Sei du selbst.
Täusche vor allem keine falschen Gefühle vor.
Sei auch nicht zynisch, wenn es um Liebe geht,
denn trotz aller Öde und Enttäuschung verdorrt sie nicht,
sondern wächst weiter wie Gras.

Höre freundlich auf den Ratschlag des Alters,
und verzichte mit Anmut auf die Dinge der Jugend.
Stärke die Kräfte deines Geistes,
um dich bei plötzlichem Unglück dadurch zu schützen.
Quäle dich nicht mit Wahnbildern.
Viele Ängste kommen aus Erschöpfung und Einsamkeit.
Bei aller angemessenen Disziplin,
sei freundlich zu dir selbst.
Genau wie die Bäume und Sterne,
so bist auch du ein Kind des Universums.
Du hast ein Recht auf deine Existenz.

Und ob du es verstehst oder nicht,
entfaltet sich die Welt so wie sie soll.
Bleibe also in Frieden mit Gott,
was immer er für dich bedeutet,
und was immer deine Sehnsüchte und Mühen
in der lärmenden Verworrenheit des Lebens seien –
bewahre den Frieden in deiner Seele.
Bei allen Täuschungen, Plackereien und zerronnenen Träumen
ist es dennoch eine schöne Welt.

Sei frohgemut. Strebe danach glücklich zu sein.

von Max Ehrmann
Es gibt auch noch eine zarter formulierte Übersetzung hier.

Zu verschenken

Rabbit HayesVerschenke ein Leseexemplar des Buches “Die letzten Tage von Rabbit Hayes” von Anna McPartlin, erschienen im Rowohlt Verlag.

Darum geht es:

Erst wenn das Schlimmste eintritt, weißt du, wer dich liebt.
Stell dir vor, du hast nur noch neun Tage. Neun Tage, um über die Flüche deiner Mutter zu lachen. Um die Hand deines Vaters zu halten (wenn er dich lässt). Und deiner Schwester durch ihr Familienchaos zu helfen. Um deinem Bruder den Weg zurück in die Familie zu bahnen. Nur neun Tage, um Abschied zu nehmen von deiner Tochter, die noch nicht weiß, dass du nun gehen wirst …

 

Was müsst ihr tun? Nun ihr solltet schnell sein und mir euer Lieblings-Frühlingsbuch des Jahres 2015 nennen 😉 – mehr nicht!

Also schreibt mir: tina.mueller@buchnotizen.de

Ich freue mich!

Einen liebevollen Tag!

Gelesen: Der Tod kommt nach Pemberley

tod nach PemberleyDer Kriminalroman “Der Tod kommt nach Pemberley” der Queen of Crime P.D. James knüpft nahtlos an den Klassiker “Stolz und Vorurteil” von Jane Austen an.

Sechs Jahre sind seit der Hochzeit von Elizabeth und Mr. Darcy vergangen, die beiden sind immer noch glücklich miteinander, haben zwei wundervolle Söhne, Jane lebt mit Mr. Bingley und ihren Kindern in der Nähe …  Doch plötzlich geschieht im Wald von Pemberley ein grausames Verbrechen – darin verwickelt ist natürlich der von Mr. Darcy verachtete von den Frauen jedoch geliebte  Mr. Wickham. Allein die Fortführung der Geschichte von Jane Austen auf eine derart bezaubernde und nahtlos anknüpfende geniale Weise lohnt das Lesen dieses wundervollen Buches.

P.D. James gelingt es meisterhaft in der Sprache von Jane Austen zu schreiben und die Entwicklung der einzelnen Charaktäre ist so gut gemacht, dass es sich auf jeden Fall lohnt, das Buch zu lesen. Ein “MUST-READ” für alle Jane-Austen-Fans!

Der Kriminalroman gibt sehr interessante Einblicke in das Rechtssystem des 18. Jahrhunderts in England wieder. Ich habe es sehr gerne gelesen!

Einziges Manko: Es ist zuviel von Mr. Darcy und seinen Denkweisen zu lesen – das macht ihn mir zu simple!

FAZIT: LESEN!!!! Durchaus gelungener Kriminalroman!

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Rauh und zart zugleich: Wie Möwen im Wind

möwen im wind“Wie Möwen im Wind” von Nicola Vollkommer ist wie ein Überraschungs-Ei: Es birgt in sich eine Tragödie, einen Krimi und was zum Spielen – eine Liebesgeschichte. Was für ein furioses, kurzweiliges, unterhaltsames und nie langweiliges Buch!

“Wie Möwen im Wind” hat alles, was ein guter Roman besitzen muss: Liebe, tragische Ereignisse, Piraten ;-), starke Charaktere, eine tolle Grundstimmung, die raue Küste Cornwalls, Natur, Aberglaube, Magie, Poesie etc.

Flüssig geschrieben und mit liebevollem Herzen gezeichnete Charaktere hat Frau Vollkommer da gezeichnet. Ich bin begeistert, denn ich dachte erst, es ist so historischer jenseits aller Realität stattfindende Herz-Schmerz-Schmöker. Doch weit gefehlt! Es ist ein so vielseitiges und tiefsinniges Buch, das die Geschichte der Lady Charlotte als Zweitgeborene eines Lords und von ihrer Mutter mehr als verhasstes Kind, erzählt und sehr berührend ist. Es ist aber auch das sich entwickelnde Werden einer starken Frau, die ihr Vertrauen (das sie erst spät sich erarbeitet) unerschütterlich lebt. Die Wahrheit kommt immer ans Licht – früher oder später, denn Gottes Mühlen mahlen mitunter sehr langsam – aber sie mahlen!

Das Buch vereint sehr viele kluge Sätze, die einem zum Nachdenken anregen wie z. B. den folgenden Satz von Seite 162:

“Wenn du nicht weißt, was du tun sollst”, hatte ihm sein Vater einmal gesagt, “dann tue die Dinge weiter, die immer richtig sind, mein Junge. So gerätst du nie auf Abwege.”

“Und was sind die Dinge, die immer richtig sind?”, hatte Jake gefragt.

“Nenn du sie mir, mein Junge.”

“Beten!”

“Guter Anfang” Und weiter?”

“Danken! Vertrauen! Staunen! Ehrlich sein, vergeben, Gutes tun!”

“Gut, kleiner Mann. Jetzt zählst du das alles auf, um mir mit deiner Frömmigkeit zu gefallen. Aber eines Tages wirst du selber erkennen, dass wir nicht in erster Linie auf dieser Erde sind, um glücklich zu sein, sondern um in den Fußstapfen unseres Meisters zu gehen und so zu werden wie er, auch wenn er uns auf steinigen Wegen durch die Finsternis führt.”

 

Fazit: Ein wundervoller Schmöker, für mich äußerst passend zum Sturmtief “Niklas” 😉 so fühlte ich mich der Küste Cornwalls näher … Es ist eine tolle,  unterhaltsame Geschichte mit einigen zauberhaften Charakteren ;-), nicht nur für Frauen ;-). Kaufen, Lesen, genießen!

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