Das geheime Leben des Monsieur Pick

David Foenkinos hat ein zauberhaftes neues Buch mit dem Titel “Das geheime Leben des Monsieur Pick” geschrieben. Es geht um eine Bibliothek für Bücher in einem kleinen Ort in der Bretagne. Bücher, die kein Verlag veröffentlichen, also niemand lesen wollte (sagen die Verlage, doch woher wollen sie das wissen?). Jean-Pierre Gourvec, der Bibliothekar dieser spektakulären Bibliothek der abgelehnten Manuskripte ist ein schlanker, schroffer und doch besonnener und überlegter Mensch. In seinen Augen dienten Wörter einem Sinn und Zweck. Eben auch jene Wörter, die in den abgelehnten Manuskripten zu lesen sind. Nach seinem Tod gerät die Abteilung der verschmähten Bücher immer mehr in Vergessenheit, bis eines Tages eine Literaturagentin ein vielversprechendes Manuskript entdeckt.

Der Roman stammt von einem lokalen Pizzabäcker, der selbst bereits schon verstorben ist. Seine Witwe hat ihn selbst nie schreibend erlebt und bezweifelt auch stark, dass das Buch ihr Mann geschrieben haben soll, doch die Geschichte ihres Mannes mutiert zum Bestseller in Frankreich. Das Buch löst sehr viele Turbulenzen aus, wie man sich vorstellen kann. Vielen Neugierige kommen jetzt in das Dorf und das Buch verändert auch das Leben vieler Dorfbewohner und deren Beziehungen. Mehr möchte ich hier auch gar nicht verraten, lest das Buch unbedingt ;-)!

Wer David Foenkinos kennt, der weiß, wie detailliert der Autor seine Figuren skizziert und wie er diese so zum Leben erweckt, als würde man diese schon sehr lange kennen. Ich habe alle Personen ins Herz geschlossen und auch der herrlich altmodisch Schreibstil (hervorragende Arbeit des Übersetzers Christian Kolb!), der brillant ins Deutsche übertragen wurde.

Das sagt der Autor zur Frage, ob es sich um ein Buch über Bücher und die Verlagswelt handelt:

“Die Verlagswelt ist eine Art Hintergrund. Was mich vor allem interessiert, sind die menschlichen Schicksale. Der Verfasser des mysteriösen Manuskripts hat im Geheimen geschrieben. Wer war er? Wann hat er an dem Buch gearbeitet? Zu dieser Figur wurde ich angeregt durch die Geschichte von Vivian Maier, der Babysitterin, deren großartige Fotografien man erst nach ihrem Tod entdeckt hat; diese Art, ganz im Verborgenen ein Werk zu schaffen … Der Roman sollte eine Art Spurensuche sein nach diesem Man – der vielleicht gar nicht der wahre Autor ist?”

Der erste Satz:

“1971 erschien der Roman Die Abtreibung des amerikanischen Schriftstellers Richard Brautigan.” (Seite 9)

Zur Info: Als Hommage an Brautigan gründete ein Fan dessen Bücher eine Bibliothek der abgelehnten Manuskripte. So entstand in den USA (in Vancouver im Bundesstaat Washington) die Brautigan Library, die eben diese nie veröffentlichten Bücher sammelt. 

Hier gibt es ein interessantes Interview mit David Foenkinos!

Fazit: Ein sehr warmherziges, nachdenklich stimmendes aber auch sehr amüsantes Buch über den Literaturbetrieb! Es ist eine Liebeserklärung an die Kraft und Magie der Worte und auch auf die Wirkung von mit Herzen geschriebenen Büchern! Unbedingt lesen!

++++++Achtung+++++++:

Auf meiner Facebookseite verschenke ich ein Lese-Exemplar dieses tollen Buches – schaut doch mal vorbei: https://www.facebook.com/buchnotizen.de/

Das schreibt der DVA Verlag:

Im bretonischen Finistère, am wind- und wellenumtosten »Ende der Welt«, gibt es eine ganz besondere Bibliothek. Sie sammelt Bücher, die nie erscheinen durften. Eines Tages entdeckt dort eine junge Pariser Lektorin ein Meisterwerk, und der Roman wird zum Bestseller. Der Autor, Henri Pick, war der Pizzabäcker des Ortes. Seine Witwe beteuert, er habe zeit seines Lebens kein einziges Buch gelesen und nie etwas anderes zu Papier gebracht als die Einkaufslisten – ob er ein geheimes Zweitleben führte? Diese verrückte Geschichte spornt viele Menschen an, selbst Neues zu wagen: Paare trennen sich, Liebende finden unerwartet zueinander, und so manche Gewissheit wird auf den Kopf gestellt. Ein französisch-charmanter Roman über die Liebe, verlorene Träume und den Mut, sein Leben in die Hand zu nehmen. Leicht, beschwingt und voller Witz.

Über den Autor und den Übersetzer:

David Foenkinos, 1974 geboren, lebt als Schriftsteller und Drehbuchautor in Paris. Seit 2002 veröffentlicht er Romane, darunter den Millionenbestseller „Nathalie küsst“, der auch als Film mit Audrey Tautou das Publikum begeisterte. Seine Bücher werden in rund vierzig Sprachen übersetzt. Der vielfach ausgezeichnete Roman „Charlotte“ hat sich allein in Frankreich rund eine halbe Million Mal verkauft, wurde auch in Deutschland zum Bestseller und wird derzeit verfilmt. “Das geheime Leben des Monsieur Pick” war in Frankreich monatelang auf der Bestsellerliste.

Christian Kolb wurde 1970 geboren und studierte französische Literatur und Filmwissenschaft in Berlin und Paris. Neben den Romanen von David Foenkinos übersetzte er u. a. auch Nicolas Fargues „Die Rolle meines Lebens“. Er lebt in Berlin.

Buchinformationen:
  • Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
  • Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt, erschienen am  13. März 2017
  • Preis: 19,99 Euro
  • ISBN-13: 978-3421047601
  • Originaltitel: Le mystère Henri Pick
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