Der Fisch, der vom Fliegen träumt

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Daniel Wilk schreibt prägnante und wirksame Trancegeschichten. In seiner neuesten Geschichtensammlung “Der Fisch, der vom Fliegen träumt – Trancegeschichten für einen anderen Blick auf die Dinge” lenkt er unsere Aufmerksamkeit z. B. auf Dinge, die wir im Alltag mal anders sehen sollen spielt mit Worten und Inhalten. Er weist uns mit den Geschichten auch einen Weg zu unserer Kreativität. Das Buch ist gleichermaßen für Interessierte, wie auch für Praktiker, Therapeuten, Coaches und Berater sehr gut geeignet. Im Buch wird alles genau beschrieben, bevor es zu den zahlreichen Geschichten geht.

Das Hören und Lesen der Trancegeschichten entspannt Körper, Geist und Seele, das Denken, Fühlen, es regt die Phantasie an, fördert positive Erinnerungen und führt zu einem gesünderen Leben mit sich selbst und mit anderen … Die Texte sind nicht für jedermann eine Geschichte, denn oft entstehen beim Hören im Kopf des Hörenden individuell unterschiedliche Geschichten, die natürlich auch von der jeweiligen Tagesverfassung abhängig ist.

Fazit: Ein interessantes Buch mit sehr interessanten und äußerst wirklungsvollen Trance- und Entspannungsgeschichten, sehr anregend, sehr achtsam und sehr entspannend!

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Systemisches Fragen

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Andreas Patrzek setzt sich in seinem kleinen, aber feinen Büchlein “Systemisches Fragen – Professionelle Fragetechnik für Führungskräfte, Berater und Coaches” ausführlich mit den systemischen Fragetechniken auseinander. Auf den knapp 75 Seiten gelingt es ihm so, das systemische Fragen praktisch, knapp, gut, informativ und mit Matrixen und Schaubildern anschaulich vorzustellen. Dabei werden jedoch auch die Grenzen dieser Fragetechnik aufgezeigt … Es werden auch die Grundpositionen des systemischen Fragens aufgezeigt, verschiedene Fragenarten und ihre Anwendungsfelder dargelegt und auch, wie man die häufigsten Fragefehler vermeidet.

Fazit: Alles in allem ein gutes Buch zum Einstieg in das Thema systemisches Fragen.

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Immer montags beste Freunde

91vJiM-O6kLLaura Schroff hat mit “Immer montags beste Freunde” ein sehr berührendes, aber auch inspirierendes Buch über eine unbeschreibliche Freundschaft geschrieben.

Der 11-jährige Maurice hat es nicht sonderlich leicht mit seiner Familie Daher verbringt er – stets hungrig und schmutzig – seine Zeit auf der Straße und erbettelt sich etwas Geld, um seinen Hunger zu stillen. Dabei trifft er an einem Montag Laura, einer erfolgreichen Frau, die erst weitergehen möchte, dann aber doch umkehrt und Maurice etwas zu essen kauft. Dies ist der Beginn einer unbeschreiblich schönen, tiefen und ungewöhnlichen Freundschaft. Zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Menschen entwickelt sich ein festes Ritual, sich jeden Montag zu treffen und gemeinsam zu essen. Beide bereichern sich und beider Leben wird komplett verändert durch diese Freundschaft mit ihren zarten Momenten des einfachen Glücks.
Die Autorin Laura Schroff erzählt eine wahre Geschichte.
Sie erzählt von der schwierigen Kindheit von Maurice, von seiner drogensüchtigen Mutter, dem nicht anwesenden Vater, den vielen Onkeln und einer Großmutter, allesamt mehr oder weniger den Drogen verfallen. Und doch ähneln sich die Leben der beiden, denn auch Laura hat einige unschöne Erinnerungen an ihre Kindheit, so sind beide trotz offensichtlicher Unterschiede dennoch miteinander verbunden.

Fazit: Ein sehr berührendes, liebenswertes, herzliches, auf der anderen Seite aber auch sehr schockierendes Buch über Gewalt, Vernachlässigung, Drogen etc. Für Maurice war die Begegnung mit Laura die Rettung, Laura ist sein Anker in einer Welt des Chaos und des täglichen Hungerns … Mir ist das Buch sehr nahe gegangen. Dennoch können wir von dieser Geschichte sehr viel lernen – gerade in der heutigen Zeit … Nächstenliebe zum Beispiel … und das mit ein bisschen Liebe das Leben eines anderen Menschen bereichern kann! Absolut lesenswert!

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Stöberportal

Die Macher der Webseite fixpoetry.com haben zum Motto “Wir reden über Literatur” und genau das tun sie auch. Beinahe 400 Autoren präsentieren kurze Texte und Gedichte, einige sehr genial illustriert. Auch Buchbesprechungen, Interviews und Literaturrätsel sind hier zu finden. Ein tolles Stöberportal für Buchliebhaber … Schaut doch mal rein …

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Klinikmanual Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

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Endlich neu und überarbeitet im Springer Verlag erschienen: Das “Klinikmanual Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie” von Frank Schneider. Es ist das Fachbuch oder besser gesagt “Kitteltaschenbuch” schlechthin, denn es umfasst alle relevanten Themen, die im Klinikalltag oder auch beim Lernen – und hier nicht nur für Mediziner, sondern auch für Heilpraktiker – auftreten können. Das Klinikmanual ist kompakt und leicht verständlich geschrieben und sehr übersichtlich aufgebaut. Zahlreiche Merkkästchen und auch Fragen bei der Befunderhebung sind dort zu lesen. Auch wie man sich im Notfall zu verhalten hat, wird explizit beschrieben. Toll fand ich die vielen Arbeitsmaterialien zum Herunterladen!  In der 2. Auflage ist Frank Schneider noch vertiefender auf die praxisrelevanten Themen eingegangen und hat auch zur Diagnoseerfassung einige Tipps im Buch aufgeschrieben.

Fazit: Ein tolles, umfassendes, kompaktes kleines Büchlein, das alle relevanten Themen für die praktische Arbeit auf Station aufgreift. Toll auch zur kompakten Prüfungsvorbereitung auch für Nichtmediziner!spr

 

 

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H wie Habicht

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Zuerst fällt das einfache und doch sehr ansprechende braune Cover mit dem großen Habicht auf, schlicht wie der Titel sitzt er mit eindringlichem Blick auf einem Ast. In “H wie Habicht” schreibt Helen McDonald über die Aufzucht eines Habichtweibchens namens Mabel.

Nach dem Tod ihres Vater auch so etwas wie Trauerbewältigung und Ablenkung. Tierschützer nennen das Tierquälerei …

Das Sachbuch, in dem es hauptsächlich um die Kunst der Falknerei geht schreibt die Autorin – sprachlich im übrigen äußerst brillant und geschichtlich fundiert – hauptsächlich von sich selbst und Mabel, ihrem Habicht. Und natürlich ist die Aufzucht von Mabel mit all ihren Höhen und Tiefen für Helen auch eine Reise zu sich selbst. Es ist eine Mischung aus poetischem Sachbuch und Biographie, eine literarische Erfahrungsgeschichte und Trauertherapie zugleich.

Helen setzt sich jedoch auch mit dem britischen Autor T.H. White auseinander, der wie sie, ebenfalls einen Habicht aufgezogen hat und berichtet darüber sehr eindringlich in seinem Buch”The Goshawk” (übersetzt: Der Habicht”), was sie sicherlich auch zu ihrem Buchtitel gebracht hat.

Fazit: Ein Buch in dem so vielmehr steckt, als man erwartet hat, wundervoll poetisch geschrieben mit vielen interessanten Fakten zu Habichten und der Falknerei. Ein sehr lesenswertes Buch über Trauer, Habichte und auch ein wenig Biographie – eine tolle und spannende Mischung!  Unbedingt lesen!

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Jede Kindheit hat ihren Garten ….

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“Jede Kindheit hat ihren Garten, einen verzauberten Ort, an dem die Farben leuchtender sind, die Luft weicher und jeder Morgen verheißungsvoller ist als alle zuvor.”

Elizabeth Lawrence, Gärtnerin und Schriftstellerin

Fleur Beale: Am Ende des Alphabets

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Fleur Beale hat mit “Am Ende des Alphabets” ein tolles Buch über Legasthenie mit einer ganz starken und super sympathischen Heldin namens Ruby geschrieben. Ruby gefällt mir: Mit ihren 14 Jahren übernimmt sie bereits sehr viel Verantwortung für ihre beiden kleinen Brüder und den Haushalt der Familie. Ihr älterer Bruder Max hingegen krümmt keinen Finger, weil er der Streber, der Schlaue in der Familie ist und seine Zeit fürs Lernen braucht. Ruby mit ihrer Lese-Rechtschreibschwäche traut die Familie nicht zu, später mal einen ordentlichen Beruf zu ergreifen und sie wird von ihrem Ekel-Bruder Max auch immer gehänselt und schlecht behandelt.

Aber Ruby hat tolle Freunde, allen voran ihre beste Freundin Tia, die sie “zwingt” endlich mal Rückgrat in ihrer Familie zu beweisen und sich nicht ausnutzen zu lassen … Und das tut Ruby … Wir als Leser begleiten die mutige und tolle Ruby durch diesen Veränderungsprozess und beobachten gespannt, wie sich alle Familienmitglieder Schritt für Schritt an die neue Ruby gewöhnen müssen. Fleur Beale hat das wundervoll beschrieben, ich konnte lange Zeit das Buch nicht aus der Hand legen … Dabei muss Ruby natürlich immer wieder kleinere Kämpfe mit Max, ihren Eltern und auch ihrem Chef, bei dem sie morgens putzt – austragen und Grenzen aufzeigen. Sie macht das toll. Solche 14-jährige bräuchten wir mehr in der Gesellschaft!

Dann lernt Ruby Maria kennen. Sie ist eine Mutter, auf deren Tochter Ruby auch aufpasst. Maria bringt Ruby bei, dass sie in keinster Weise weniger wert ist, nur weil sie diese Leseschwäche hat, sie ist nicht dümmer als alle anderen, sondern ein äußerst kluges, weises, besonnenes und mutiges Mädchen …

Fazit: Fleur Beale hat mit “Am Ende des Alphabets” ein sehr kluges, liebevolles und warmherziges Jugendbuch geschrieben. Der Leser darf Ruby, die ihre Reise vom “Hausmädchen” der Familie hin zum selbstbewussten Teenager begleiten und den klugen, einfühlsamen Worten der begnadeten Schriftstellerin folgen … Die Geschichte ist sehr glaubwürdig, nur der Schluss hat mich nicht ganz befriedigt. Trotzdem: Unbedingt lesen!

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