Samuel Bjork: Engelskalt

engelskaltDas Buch “Engelskalt” von Samuel Bjork ist der erste Krimi über das  norwegische Ermittlerduo Mia Krüger und Holger Munch. Krüger – schwer depressiv nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester, alkohol- und tablettensüchtig, eigentlich nicht mehr im aktiven Polizeidienst und ihr Kollege Munch, der Kette raucht, ein Nerd ist und gerne isst. Was für ein Dreamteam.

Herr Bjork erzählt seinen Thriller in vielen einzelnen Handlungssträngen mit zu vielen Verbrechen, bis Seite 300 war mir ganz schwindlig im Kopf von all den neuen Personen und Situationen. Dann wurde es aber zum Glück ein klein wenig “ruhiger” und der rote Faden war wieder klarer erkennbar. Aber wie gesagt, die vielen einzelnen Dinge die passieren und die stakkatomäßig erzählt werden und dann nicht sonderlich in die Tiefe, hinterließen bei mir doch einige Fragen. Samuel Bjork wollte zuviel in seinen ersten Thriller packen. Weniger ist aber für den Leser oft mehr ;-). Die Spannung war gut, auch wenn es sich wie ein Puzzle dann doch gut und vorhersagbar zusammenfügte, hätte es hier am Ende wo die Dinge doch Knall auf Fall passieren,  auch etwas subtiler sein können.

Aber: Das Buch ist durchaus lesenswert, die spannende und teils auch mysteriöse Geschichte hat mich bei der Stange gehalten und ich musste es unbedingt an einem Tag zu Ende lesen, auch wenn es mich an manchen Stellen verwirrt und auch enttäuscht hat! Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass es in Norwegen so viele von all den krassen Personen aus dem Buch geben kann 😉 – es ist halt nicht immer Normalität in dem Buch und das macht es doch dann und wann etwas unglaubwürdig. Wie gesagt, zuviel gewollt seitens des Autors. Vielleicht hatte er auch mehr die Verkaufszahlen und den Erfolg, als eine schlüssige und halbwegs authentische Geschichte im Kopf! Überraschend war dann wieder der Schluss, denn ich hatte einen anderen Täter im Kopf! Bin gespannt, ob es weiter geht mit dem Ermittlerduo Krüger/Munchl!

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Doris Dörrie: Diebe und Vampire

Diebe und Vampire

 

Doris Dörrie hat mit “Diebe und Vampire” einen lesenswerten Roman geschrieben. Alice – die Protagonistin und Ich-Erzählerin der Geschichte – möchte nichts lieber als Schriftstellerin werden. Sie schreibt in ihrem ganzen Leben allerdings nur einige Kurzgeschichten und einen Bestseller über die Technik des Schreibens. Das Buch mit der Geschichte über Alice ist in drei Episoden eingeteilt.

 

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Donna Leon: Tod zwischen den Zeilen

978-3-257-06929-7Es ist mittlerweile Commissario Brunettis 23. Fall, den uns Donna Leon mit “Tod zwischen den Zeilen” hier präsentiert. Es ist ein sehr langsames, leises und dennoch für mich sehr schön zu lesendes, entspannendes Buch, denn schlimme Dinge lesen und sehen wir jeden Tag in den Nachrichten, da möchte ich beim Lesen nicht auch immer mit den schlimmen Themen konfrontiert werden wie Missbrauch von Kindern, kranken Mördern, Massenmördern oder Menschen die ihre Gier leben und dabei über Leichen gehen gibt es ja leider in der Realität genug – man beschaue sich nur einmal das politische Kasperl- oder Fußballtheater weltweit etc..

Und so plätschert Commissario Brunettis 23. Fall wohlbekömmlich dahin, es geht um alte Bücher, eine Bibliothek, reiche Venezianer, natürlich wieder leckeres Essen, Brunettis Familie und schließlich doch noch einen Toten … Wie immer solide und garantierte Unterhaltung der Großmeisterin des seichten, gut verdaulichen Krimis – für mich eine schöne und entspannende Urlaubslektüre, bei der man auch abends noch gut schlafen kann …

Fazit: Must-have für Donna Leon – und Commissario-Brunetti-Fans, Italienfans, entspannte Urlaubslektürenleser …

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Gelesen: Erwarte das Unerwartete

erwarte-unerwarteteDiana Dawn Kavian ist mit “Erwarte das Unerwarete” ein schönes, tief gehendes und informatives Buch gelungen. Mit ihrem Herzens- und Intutionstraining inklusive einer Übungs-CD kann es uns gelingen, unsere ureigene Stimme, unsere Intuition wieder zu entdecken, ihr zu lauschen und sie so zu trainieren, dass wir jederzeit auf unser inneres Wissen zurückgreifen können. Viele schöne Geschichten werden erzählt, man denkt nach und fragt sich, warum nicht schon früher darauf gekommen ist – so erging es mir beim Lesen ganz oft. Das Buch spricht unsere Seele an, unser Innerstes. Die Übungen kommen sehr unscheinbar daher, viele Worte wiederholen sich, es ist der immer gleich Einstieg und doch bringen die Meditationen, die auf der beiliegenden CD zu finden sind, sehr viele Impulse in Gang. Es ist ein Buch, das einen nicht mehr loslässt und man möchte es wieder und wieder lesen und ich kann versprechen, dass sich die eigene Wahrnehmung der gelesenen Worte  verändert, wieder neue Impulse von unserer inneren Stimme geliefert werden. Ein sehr magisches, lebendiges Buch!

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Gelesen: Steine im Bauch

Steine im BauchJon Bauer hat mit “Steine im Bauch” ein wirklich sehr emotionales, schwer verdauliches (für mich als Mutter), aber doch psychologisch sehr interessantes Buch über Verletzungen in der Kindheit geschrieben. Es könnte auch “Wut im Bauch” heißen, denn die hat der Protagonist, der siebenjährige Junge, der später als erwachsener Mann nach Hause zurückkehrt, um seine schwerkranke Mutter zu begleiten. Dabei nutzt er jede Gelegenheit, um seinen immer noch vorhandenen seelischen Ballast (seine Steine) bei der Mutter abzuladen und auch eine gewisse Rache zu üben. Er ist sehr aggressiv, verstrickt sich immer wieder in Streitigkeiten und Schlägereien. Alles was er als siebenjähriger abbekommen hat – die Gleichgültigkeit der Mutter, deren Schläge, die Zurückweisungen durch die Mutter – das alles trägt er immer noch mit sich herum. Er ist nicht fähig tiefe Gefühle zu entwickeln. Er will diese Gefühle als Erwachsener ausleben – ohne Rücksicht auf Verluste.

Ich konnte das emotionsgeladene Buch nicht in einem Zug, sondern immer nur Stück für Stück lesen – es ist wirklich sehr heftig, was man Kindern alles antun kann und wie es sich bis ins Erwachsenenalter auswirkt. Der junge, verhaltensgestörte Mann hat teilweise entsetzliche Gedanken, aber auch das Nachdenken des kleinen Jungen, der sich Gedanken macht, warum die Mutter ihn nicht so lieben kann wie die “perfekten” Pflegekinder, die ins Haus kommen, was der Junge nicht verstanden hat und was ihn sehr verletzt und auch überfordert hat. Er selbst sieht sich als “böse” und als jemand, der alles falsch macht. Er fühlt sich minderwertig gegenüber den Pflegejungen, die selbst ja auch keine einfachen Geschichten erlebt haben. Er ist sehr eifersüchtig auf diese Pflegejungen und er hasst sie regelrecht. Wann immer es geht, quält er diese, sie bekommen seine Wut ab, die eigentlich der Mutter gilt. Dann geschieht auch ein furchtbarer Unfall.

Sehr tiefgreifend und nicht so einfach zu lesen. Der Junge und auch später der Mann haben im Buch keinen Namen – eine namenlose Seele, dieser Aspekt verdeutlicht noch einmal das Bild der verlorenen kindlichen Seele. Ich schwankte permanent zwischen den Gefühlen “Mitgefühl und Mitleid” sowie abgrundtiefer Abscheu. Phantastisch, wie sich Jon Bauer in die Seele eines siebenjährigen Jungen einfühlt – meisterhaft, aber wie gesagt, sehr sehr schwer verdaulich!

Fazit: Hochlesenswert, aber nur für Leser mit starken Nerven!

Ein starker Absatz (Buch Seite 7):

“Ich kann mich nicht mal dazu durchringen, zu meiner eigenen Kindheit zu gehören. Allerdings kann ich sie noch spüren, obwohl ich ins Ausland ging und mich von meiner Vergangenheit lossagte. Es kommt nicht darauf an, wohin man geht oder was man mit seinen Gefühlen macht, die Wahrheit lauert einem doch immer wieder auf. Meine Kindheit lauert in mir, wie geballte Fäuste in meinen Händen lauern.”

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Gelesen: Die Unvollendete

unvollendeteWas wäre wenn? fragt das Buch “Die Unvollendete” von Kate Atkinson. Erzählt wird die Geschichte von Ursula über mehrere Leben und in mehreren Situationen. Es dauert einige Zeit, bis man in diese sehr tiefgehende Geschichte eintaucht, da mehrere Perspektiven- und Zeitenwechsel stattfinden, doch alles fügt sich zusammen, je tiefer man als Leser in diese faszinierende, nachdenklich stimmende Geschichte eintaucht. Wie würden wir uns im nachhinein bei so manchen Lebenssituationen verhalten, anders oder genauso? Diese zentrale Frage verfolgt die Protagonistin … Was würden wir anders machen? Ich muss zugeben, ein sehr spannendes und nicht einfaches Gedankenexperiment, auch ich fing im Laufe des Buches an über so einige nicht besonders gelungene Situationen in meinem Leben nachzudenken. Mit allen Konsequenzen.

Ursula ist ein sehr nachdenklicher Mensch und hat dann und wann merkwürdige und magische Deja-vus, lebt in einer skurrilen Familie als Tochter wohlhabender Eltern in England. Scheinbar harmlose Entscheidungen können unglaubliche Ausmaße annehmen – was besonders in Kriegszeiten sehr nahe geht. Nach jedem Leben geht es im Buch wieder von Null los – mit Ursulas Geburt. Es ist keine endlose episodische Zeitschleifengeschichte, sondern die immer wieder neugeborene Ursula, die dem Leser Leben für Leben nahegebracht wird. Ursula wird geboren, wächst auf, lebt, stirbt und wird erneut geboren, wieder und wieder. So kann sie dann und wann ihr eigenes Schicksal und auch das ihrer Familie entscheidend ändern und auch ihre Lebensumstände verbessern, stets auf der Suche nach dem perfekten Leben.

Fazit oder Warnung vor dem Buche: Die philosophische Geschichte um Ursula und ihre zahlreichen Leben ist sicher nicht für jeden Leser das geeignete Buch, es dauert etwas, um in die Geschichte hineinzufinden, den roten Faden zu finden. Die Zeitsprünge empfand ich manchmal als sehr anstrengend. Es ist also kein Buch zum schnell mal durchlesen oder für die Urlaubszeit, es ist nicht leicht zu lesen und löst einiges in einem selbst aus. Doch ist man erstmal drin, dann denkt man – wie oben bereits geschrieben – auch über die eine oder andere Situation aus seinem Leben nach, hinterfragt, ordnet neu und fragt sich, was wäre der bessere Weg gewesen oder was hat mir das alles zur persönlichen Weiterentwicklung gebracht. Das Buch löst sicher irgendetwas aus. Wer also nicht gerne über sein Leben nachdenkt, sollte besser die Finger von diesem Buch lassen! Leser, die Probleme mit dem Thema Wiedergeburt (Der Tod ist nicht das Ende) haben, sollten das Buch auch nicht lesen. Mir hat das Buch gefallen, auch wenn es sicherlich nicht zu meinen Lesefavoriten 2015 zählen wird und ich es auch kein zweites Mal lesen werde!

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Gelesen: Die Widerspenstigkeit des Glücks

widerspenstigkeit des glücksIch war sehr neugierig und voller Vorfreude auf das Buch “Die Widerspenstigkeit des Glücks” von Gabrielle Zevin, erschienen im Diana Verlag.

Der Klappentext las sich durchaus interessant, die Geschichte fesselte mich: A. J. Fikry, der Besitzer der Inselbuchhandlung “Island Books” hat seine Frau bei einem tragischen Unfall verloren und lebt nunmehr für seine Bücher. Er trinkt gelegentlich und scheint sich selbst aufgegeben zu haben. Eines Tages bekommt er Besuch von der Verlagsvertreterin Amelia, die er nicht gerade freundlich empfängt. Und dann findet er in seinem Buchladen ein zweijähriges Mädchen namens Maya, das er später adoptiert … Und so rasant geht die Geschichte immer weiter und weiter, man kommt einfach nicht zum durschschnaufen und hätte öfter mal mehr Tiefgang gelesen, einfach erfahren, wie die eine Situation weiter geht. Es ist ein Buch, das einem keine Atempause gönnt und der Schluss hat mich leider überhaupt nicht befriedigt, das Ende hat mich mehr als enttäuscht. Gut, es passt zum Titel des Buches, aber dennoch hätte ich bei einem solchen Buch mehr Sinntiefe erwartet. Die Autorin ist unter anderem auch Drehbuchautorin, und so verwundert es nicht, dass das die mehr als unruhige Geschichte um A. J. Fikry, einer durchaus interessanten Figur,  in einem Wahnsinnstempo und ohne sichtbar erkenntlichen roten Faden durch das Buch rast.

Fazit: Locker-leichte Geschichte ohne Tiefgang, die ich sicherlich kein zweites Mal lesen werde. Schade, A. J. Fikrys Leben hatte deutlich mehr Potenzial …. Kann man lesen, wenn man einfach nur des Lesens Willen liest, jedoch sollte man sich auf einen enttäuschenden Schluss gefasst machen. Für Bücherliebhaber sind insbesondere A.J. Fikrys Anmerkungen über einige Schätze der Weltliteratur deutlich interessanter zu lesen, als die Geschichte selbst … SCHADE!!!!

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Erlesen: Ein Liebesabenteuer von Alexandre Dumas

LiebesabenteuerAlexandre Dumas – Meister der scharfzüngigen Beobachtungen und Erschaffer witziger Dialoge – ist mit “Ein Liebesabenteuer” (erschienen im Manesse Verlag) ein wundervolles und sehr lustiges Buch gelungen. Selten habe ich mich so über die frechen Dialoge zwischen Mann und Frau amüsiert. Man darf nicht vergessen, das Buch wurde 1856 geschrieben …

Die junge hübsche ungarische Schauspielerin Lilla Bulyowsky erscheint unangemeldet im Leben des bekannten Schriftstellers Alexandre Dumas. Zwischen den beiden entwickelt sich eine freundschaftliche Verliebtheit (denn Lilla ist glücklich verheiratet und hat einen Sohn, den sie vergöttert), die beiden gehen gemeinsam auf Reisen und die Dialoge die zwischen den beiden – der selbstbewussten aufstrebenden Schauspielerin und dem alternden Dumas entwickeln sind einfach nur witzig!

Fazit: Kurzweilige, zauberhafte Geschichte über Männer und Frauen ;-), die Reisebeobachtungen, die Dumas notiert sind mehr als scharfzüngig (gerade wenn es um die deutsche Küche geht – ich sage nur “Essig” – mon dieu ;-)) und absolut lesenswert! Für Freunde der klassischen Literatur ein absolutes Muss, für alle anderen mal was anderes neben dem üblichen Mainstream ;-)! Lesevergnügen par excellence!!!

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Bittersüß: Die letzten Tage von Rabbit Hayes

Rabbit HayesAnna McPartlin hat mit “Die letzten Tage von Rabbit Hayes” ein sehr ergreifendes, trauriges, und doch auch mehr als empfehlenswertes Buch geschrieben. Wir Menschen neigen ja dazu, unangenehme Themen wie u. a. auch das Thema Tod mehr als zu verdrängen und dennoch ist es ein Teil jedes Lebens, der ewige Kreislauf. Still leiden wir mit, wenn mal wieder eine Tragödie weit weg von uns geschieht oder wenn ein Flugzeug abstürzt, eine Naturkatastrophe geschieht.

Doch geschieht es in unserer Familie, z. B. wie in der zauberhaften Familie Hayes, dann fühlt man sich oft einfach nur dem Schicksal und der modernen Medizin ausgeliefert, man muss teilweise kampflos zu sehen, wie das Schicksal einen fest umklammert, bis man keine Luft mehr bekommt. Deshalb ist es wichtig, dass man starke Menschen und liebende Menschen um sich hat, eine starke, mutige und authentische Familie wie die Familie Hayes in Anna McPartlins traurigen, aber auch sehr starkem Buch.

Rabbit Hayes hat nur noch wenige Tage zu leben, genauer gesagt nur noch 9 Tage. Diese verbringt sie in einem Hospiz. Ihre Familie besucht sie täglich und auch ihre 12-jährige Tochter Julie, die zu Beginn der Geschichte noch nicht begreifen kann, dass ihre Mutter nur noch wenige Tage zu leben hat. Das Buch ist aufgebaut in die neun Tage im Hospiz, erzählt wird aber auch in Rückblenden, von Rabbit Hayes langem Kampf gegen den Brustkrebs. Sie ist die jüngste von drei Geschwistern, deren Geschichten auch in den einzelnen Rückblenden erzählt werden. Es ist ein trauriges, aber so ungemein lesenswertes Buch, ich konnte nicht aufhören und habe es gestern in einem Rutsch gelesen (es war ja Muttertag und ich hatte Zeit ;-)). Was für eine starke Frau, was für eine starke, mutige Familie!

Anna McPartlin hat die Personen in ihrer Geschichte sehr lebendig und einfühlsam gezeichnet, wundervoll getroffen und ich konnte mir diese auch bildlich sehr gut vorstellen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, sie schreibt gut und es bleiben keine Fragen offen, man wird als Leser sofort hineingezogen in die zauberhaft chaotische Familie Hayes, man ist sofort mittendrin im Geschehen!

Rabbits 72-jährige Mama Molly ist die Kämpferin in der Familie, sie hält alle zusammen, leidet jedoch still in sich hinein. Ihr Mann Jack (77) kann so gar nicht mit dem Thema Sterben umgehen. Er fühlt sich hilflos dem allem ausgesetzt.

Ich kann nur sagen: Ein Buch das sehr nahe geht, einen in eine Achterbahn der Gefühle bringt, nachdenklich stimmt, ein Buch mit unglaublich viel Tiefgang. Unbedingt lesen!

“Jetzt sind wir zwei allein Rabbit.” Ah, da bist du Dad. “Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst Liebes. Keine Eile. Du machst einfach dein Ding. Hast du immer schon getan.” Genau. Und zwar, weil du mir gezeigt hast, wie das geht.

ACHTUNG: Wer den ersten Kommentar zu dieser Rezension abgibt, bekommt mein Lese-Exemplar geschenkt … !!!!!

In eigener Sache: Ein herzliches Dankeschön an den Rowohlt-Verlag, der mir eines der 30 zu gewinnenden Buchpakete dieses wundervollen Buches geschenkt hat ;-)!

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Die letzte Drachentöterin

die letzte drachentöterinFans des skurrilen Humors aufgepasst: Jasper Fforde hat nun auch ein Jugendbuch geschrieben, dass jedoch auch Erwachsene lesen können – bzw. sollten ;-). Der Titel: Die letzte Drachentöterin. Ihr wisst ja, ich bin ein großer Fan von Jasper Fforde und habe mich bereits bei Thursday Next köstlich amüsiert. Umso trauriger war ich, als es keinen Folgeband mehr gab. Jasper schrieb danach sein Buch “Grau”, das mir aber nicht so sehr zusagte. Umso begeisterter war ich von der letzten Drachentöterin Jennifer Strange, einem Findelkind im Ununited Kingdoms – herrlich kann ich nur sagen und so witzig!

Jennifer lebt als ganz normales Mädchen in einer Welt voller Magie, Fantasie und Zauberei. Alles ist dort jedoch mehr als geregelt und die Stellen, wo all die verschiedenen Formulare der Zauberer beschrieben werden, sind absolut genial. Auch hier nimmt Jasper Fforde wieder unseren Bürokratie-Wahn witzig und munter auf die Schippe. Köstlich! Jennifer arbeitet als Managerin in der Zaubereiagentur KAZAM, sie hat einige Zauberer unter Vertrag und diese verlegen z. B. Rohre etc. mittels Magie, sauber und schnell.

Jennifer steht kurz vor ihrem 16. Geburtstag, der bedeutet, dass sie als Findelkind endlich frei sein wird. Doch plötzlich hat ein Zauberer eine Vision, dass der letzte Drache Maltcassion getötet werden soll. Nun ist natürlich alles in herrlich schräger Wallung in Ununited Kingdoms und Jennifer ist mittendrin und fragt sich, ob der Drache Maltcassion tatsächlich gegen den geltenden Vertrag verstossen hat oder ob andere Interessen für seinen Tod plädieren. Das Gespräch, dass Jennifer mit dem Drachen Maltcassion ist wundervoll, denn der alte, weise Drache hält den Menschen derart den Spiegel vor die Nase, dass ich das Buch erst einmal nachdenklich zur Seite legte … Was nichts Negatives bedeutet, es hat mich einfach sehr nachdenklich gemacht … im positiven Sinne.

Es ist eine sehr gelungene, in sich geschlossene Geschichte, obwohl es in Deutschland noch zwei Folgebände geben wird (der nächste wie unten bereits erwähnt allerdings erst voraussichtlich im Frühjahr 2016. Doch wer dem Englischen mächtig ist, kann die Geschichte in der Originalversion weiterlesen!). Dennoch mit einer überraschenden Wendung. Jennifer Strange und alle anderen Charaktäre haben mir sehr gut gefallen, auch das Quarktier, dass immer an Jennifers Seite ist, hat seinen Charme, obwohl es außer “Quark” nichts sagt ;-).

Fazit:

Jasper Fforde ist ein Menschenkenner par excellence und wie er Gesellschaft, Bürokratie, menschliche Schwächen, Magie, Zauberei etc. mit seinem schrägen und doch immer mit einem Körnchen Wahrheit gespickten Humor auf die Schippe nimmt und gekonnt miteinander verknüpft zu dieser sagenhaften Geschichte ist einfach nur genial! Für mich ist es das beste fantastische Buch, dass ich seit Thursday Next gelesen habe! UNBEDINGT LESEN!

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Nach Rücksprache mit dem Verlag kann ich euch folgendes mitteilen: Der 2. Teil der Trilogie wird voraussichtlich im Frühjahr 2016 auf Deutsch erscheinen.

Ich habe auf der Webseite von Jasper Fforde gelesen, dass  in England bereits alle drei Bücher erschienen sind. Dort gibt es jedoch auch einen vierten Teil, der voraussichtlich in diesem Jahr in UK erscheinen wird.

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