Stöberportal

Die Macher der Webseite fixpoetry.com haben zum Motto “Wir reden über Literatur” und genau das tun sie auch. Beinahe 400 Autoren präsentieren kurze Texte und Gedichte, einige sehr genial illustriert. Auch Buchbesprechungen, Interviews und Literaturrätsel sind hier zu finden. Ein tolles Stöberportal für Buchliebhaber … Schaut doch mal rein …

Bildschirmfoto 2015-12-02 um 10.12.31

Klinikmanual Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

41Isx6-W+sL

Endlich neu und überarbeitet im Springer Verlag erschienen: Das “Klinikmanual Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie” von Frank Schneider. Es ist das Fachbuch oder besser gesagt “Kitteltaschenbuch” schlechthin, denn es umfasst alle relevanten Themen, die im Klinikalltag oder auch beim Lernen – und hier nicht nur für Mediziner, sondern auch für Heilpraktiker – auftreten können. Das Klinikmanual ist kompakt und leicht verständlich geschrieben und sehr übersichtlich aufgebaut. Zahlreiche Merkkästchen und auch Fragen bei der Befunderhebung sind dort zu lesen. Auch wie man sich im Notfall zu verhalten hat, wird explizit beschrieben. Toll fand ich die vielen Arbeitsmaterialien zum Herunterladen!  In der 2. Auflage ist Frank Schneider noch vertiefender auf die praxisrelevanten Themen eingegangen und hat auch zur Diagnoseerfassung einige Tipps im Buch aufgeschrieben.

Fazit: Ein tolles, umfassendes, kompaktes kleines Büchlein, das alle relevanten Themen für die praktische Arbeit auf Station aufgreift. Toll auch zur kompakten Prüfungsvorbereitung auch für Nichtmediziner!spr

 

 

Weiterlesen

H wie Habicht

91JLpqfXx7L

Zuerst fällt das einfache und doch sehr ansprechende braune Cover mit dem großen Habicht auf, schlicht wie der Titel sitzt er mit eindringlichem Blick auf einem Ast. In “H wie Habicht” schreibt Helen McDonald über die Aufzucht eines Habichtweibchens namens Mabel.

Nach dem Tod ihres Vater auch so etwas wie Trauerbewältigung und Ablenkung. Tierschützer nennen das Tierquälerei …

Das Sachbuch, in dem es hauptsächlich um die Kunst der Falknerei geht schreibt die Autorin – sprachlich im übrigen äußerst brillant und geschichtlich fundiert – hauptsächlich von sich selbst und Mabel, ihrem Habicht. Und natürlich ist die Aufzucht von Mabel mit all ihren Höhen und Tiefen für Helen auch eine Reise zu sich selbst. Es ist eine Mischung aus poetischem Sachbuch und Biographie, eine literarische Erfahrungsgeschichte und Trauertherapie zugleich.

Helen setzt sich jedoch auch mit dem britischen Autor T.H. White auseinander, der wie sie, ebenfalls einen Habicht aufgezogen hat und berichtet darüber sehr eindringlich in seinem Buch”The Goshawk” (übersetzt: Der Habicht”), was sie sicherlich auch zu ihrem Buchtitel gebracht hat.

Fazit: Ein Buch in dem so vielmehr steckt, als man erwartet hat, wundervoll poetisch geschrieben mit vielen interessanten Fakten zu Habichten und der Falknerei. Ein sehr lesenswertes Buch über Trauer, Habichte und auch ein wenig Biographie – eine tolle und spannende Mischung!  Unbedingt lesen!

Weiterlesen

Jede Kindheit hat ihren Garten ….

girl-535251_1920

 

 

 

 

 

 

 

“Jede Kindheit hat ihren Garten, einen verzauberten Ort, an dem die Farben leuchtender sind, die Luft weicher und jeder Morgen verheißungsvoller ist als alle zuvor.”

Elizabeth Lawrence, Gärtnerin und Schriftstellerin

Fleur Beale: Am Ende des Alphabets

am ende des alphabets

Fleur Beale hat mit “Am Ende des Alphabets” ein tolles Buch über Legasthenie mit einer ganz starken und super sympathischen Heldin namens Ruby geschrieben. Ruby gefällt mir: Mit ihren 14 Jahren übernimmt sie bereits sehr viel Verantwortung für ihre beiden kleinen Brüder und den Haushalt der Familie. Ihr älterer Bruder Max hingegen krümmt keinen Finger, weil er der Streber, der Schlaue in der Familie ist und seine Zeit fürs Lernen braucht. Ruby mit ihrer Lese-Rechtschreibschwäche traut die Familie nicht zu, später mal einen ordentlichen Beruf zu ergreifen und sie wird von ihrem Ekel-Bruder Max auch immer gehänselt und schlecht behandelt.

Aber Ruby hat tolle Freunde, allen voran ihre beste Freundin Tia, die sie “zwingt” endlich mal Rückgrat in ihrer Familie zu beweisen und sich nicht ausnutzen zu lassen … Und das tut Ruby … Wir als Leser begleiten die mutige und tolle Ruby durch diesen Veränderungsprozess und beobachten gespannt, wie sich alle Familienmitglieder Schritt für Schritt an die neue Ruby gewöhnen müssen. Fleur Beale hat das wundervoll beschrieben, ich konnte lange Zeit das Buch nicht aus der Hand legen … Dabei muss Ruby natürlich immer wieder kleinere Kämpfe mit Max, ihren Eltern und auch ihrem Chef, bei dem sie morgens putzt – austragen und Grenzen aufzeigen. Sie macht das toll. Solche 14-jährige bräuchten wir mehr in der Gesellschaft!

Dann lernt Ruby Maria kennen. Sie ist eine Mutter, auf deren Tochter Ruby auch aufpasst. Maria bringt Ruby bei, dass sie in keinster Weise weniger wert ist, nur weil sie diese Leseschwäche hat, sie ist nicht dümmer als alle anderen, sondern ein äußerst kluges, weises, besonnenes und mutiges Mädchen …

Fazit: Fleur Beale hat mit “Am Ende des Alphabets” ein sehr kluges, liebevolles und warmherziges Jugendbuch geschrieben. Der Leser darf Ruby, die ihre Reise vom “Hausmädchen” der Familie hin zum selbstbewussten Teenager begleiten und den klugen, einfühlsamen Worten der begnadeten Schriftstellerin folgen … Die Geschichte ist sehr glaubwürdig, nur der Schluss hat mich nicht ganz befriedigt. Trotzdem: Unbedingt lesen!

Weiterlesen

Maria Lang: Nicht nur der Mörder lügt

nicht nur der mörder lügtMaria Langs Kriminalroman “Nicht nur der Mörder lügt” ist erstmals 1949 erschienen. Der Debütroman der schwedischen “Agatha Christie” schlug ein wie eine Bombe und wurde jetzt von den Lesern weltweit wiederentdeckt, weil die ersten sechs Romane von Maria Lang 2013 in Schweden neu verfilmt wurden und gerade international neu entdeckt werden..

Die Geschichte:  Eine einsame Insel in Schweden mitten in einer reizvollen Seenlandschaft. Ein Paradies für gestresste Städter und nun, so kurz vor Mittsommer, der ideale Ort für eine Handvoll Gäste, die sich hier im aparten Sommerhaus des Historikers Rutger Hammar versammelt haben. Sie sind gekommen, um ausgiebig zu tanzen, zu schwimmen, delikat zu essen und anregende Gespräche zu führen. Die Stimmung ist ein wenig frivol und überaus locker. Doch plötzlich wird aus dem vermeintlichen Spiel blutiger Ernst, denn eines Morgens ist einer von ihnen tot., was heißt, dass ein anderer von ihnen zum Mörder geworden sein muss. Nur wer? Und warum? Klar ist nur eins, lügen tun sie alle.

Erster Satz:

Erster Satz Maria Lang Nicht nur der Mörder lügt

 

 

 

 

Fazit: Mal ein etwas anderer schwedischer Kriminalroman. Maria Lang ( 1914-1991) gilt als eine der ersten Krimiköniginnen Schwedens. Ihre Romane sind oft schrullig und die rätselhaften Morde sehr seltsam. Nicht um sonst, kannte man sie auch als die schwedische Agatha Christie. Ein absolutes Must-have für Fans der nordischen Krimis, dieses Buch ist quasi Basisliteratur für Krimifans – besonders für Fans des Schwedenkrimis. “Nicht nur der Mörder lügt” sollte in keinem gutsortierten Buchregal fehlen ;-)!

Weiterlesen

1. Advent

Ich wünsche Euch mit diesem Vers einen lichtvollen 1. Advent …

advent-1065124_1280

 

 

 

 

 

 

Vers zum Advent

Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
Aber als Knecht Ruprecht schon
Kommt der Winter hergeschritten,
Und alsbald aus Schnees Mitten
Klingt des Schlittenglöckleins Ton.

Und was jüngst noch, fern und nah,
Bunt auf uns herniedersah,
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
Und das Jahr geht auf die Neige,
Und das schönste Fest ist da.

Tag du der Geburt des Herrn,
Heute bist du uns noch fern,
Aber Tannen, Engel, Fahnen
Lassen uns den Tag schon ahnen,
Und wir sehen schon den Stern.

Heinrich Theodor Fontane (1819 – 1898)

Das Gehirn meiner Großmutter

gehirn meiner großmutterTanya Byron, klinische Psychologin, erzählt in ihrem Buch “Das Gehirn meiner Großmutter” anhand von Fallbeispielen ihre Beweggründe Psychologin geworden zu sein. Sie durchläuft verschiedene Abteilungen auf dem Weg zur klinischen Psychologin und trifft sehr interessante, aber auch gefährliche Patienten. Sie arbeitet mit Magersüchtigen, AIDS-Kranken, Demenzkranken etc.

Die Fallbeispiele sind keine hunderprozentig wahren und erlebten Geschichten, sondern vielmehr eigens für dieses Buch entwickelte Geschichten, die mit wahren Personen so passiert sind, aber nicht genauso, wie in dem Buch, das wäre auch alles sehr übertrieben in der Wirklichkeit …  Tanja Byron hat mit vielen verschiedenen Patienten zusammen gearbeitet, sie in vielen Therapiesitzungen begleiten dürfen.

Das Cover irritiert etwas und verleitet den Leser, etwas anderes zu erwarten, das hat mich etwas gestört. Der Inhalt ist leicht übertrieben, wie ich finde.

Fazit: Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, da es die verschiedenen Arbeitsbereiche einer klinischen Psychologin zeigt. Jedoch fand ich einige der Fallbespiele – so interessant sie auch waren –  schon sehr unglaubwürdig und übertrieben. Tanja Byron schreibt flüssig und hält den Leser so bei der Stange …

Weiterlesen