Monat: Juni 2015
Schönen Sonntag ;-)!
Doris Iding: Vertrau dem Buddha in dir
Die Yogalehrerin und Ethnologin Doris Iding hat viel erlebt und bereits viel durchlebt. Über ihre innere Reise zu ihrem Buddha in sich hat sie ein sehr informatives, leicht zu lesendes, schmales kleines und feines Büchlein geschrieben. Der Titel: “Vertrau dem Buddha in dir“.
Schon das zauberhafte Cover ist mit der Pflanze und den beiden Schmetterlingen und dem Sepia-Farbton, der mich etwas an die alten Vintage-Papiere erinnert, sehr harmonisch und äußerst passend zum Buchinhalt. Auch der Untertitel “Wie man auf der Suche nach dem Glück bei sich selbst ankommt” passt perfekt.
Es ist ein kleines, feines, sehr tief gehendes Buch mit vielen wundervollen Zitaten und Geschichten über spirituelle Lehrer und ihre Schüler.
Ein Zitat fand ich zum Thema Loslassen wundervoll:
“Der Schüler ging zum Meister und fragte ihn: “Wie kann ich mich von dem, was mich an die Vergangenheit heftet, lösen?”
Da stand der Meister auf, ging zu einem Baumstumpf, umklammerte ihn und jammerte: “Was kann ich tun, damit dieser Baum mich loslässt?”
Buddhistische Weisheit, gelesen im Buch auf Seite 113
Oder dieses hier zum Thema Ungeduld:
“Denk daran, dass etwas, was du nicht bekommst,
manchmal eine wunderbare Fügung des Schicksals sein kann.”
Dalai Lama
Zum Thema menschliche Schwächen:
“Meistens haben wir vieles, worüber wir uns ärgern,
aber nicht vieles, worüber wir uns freuen können.”
Ayya Khema
Mich haben die Geschichten sehr berührt, sie helfen nach innen zu schauen und mittels der Übungen sich eine Weile mit sich selbst zu beschäftigen, zu reflektieren, zur Ruhe zu kommen. Doris Iding gelingt dies alles auf ihre wohl natürliche bodenständige und humorvolle Art. Sie zeigt uns einen Weg, unseren inneren Lehrer, unsere ureigene innere Weisheit zu finden, sie verurteilt jedoch auch nicht, wenn manch einer dazu einen menschlichen Lehrer benötigt. Denn jeder Meister, selbst ernannter Erleuchteter, spiritueller Lehrer etc. ist in erster Linie noch ein Mensch auf Erden. Und der bester Lehrer ist immer noch das Leben selbst. Wenn man es schafft, mit sich im Einklang, in seiner Mitte zu leben, zu lieben, mit anderen zu wirken, sich harmonisch und liebevoll im Fluss des Lebens bewegt, dann hat man es doch schon weit gebracht.
Fazit: Eine schöne Geschenkidee für Menschen, die uns am Herzen liegen udn alle anderen sowieso ;-)! Ein wahrer Schatz an klugen Gedanken, Geschichten und Zitaten, ein sehr harmonisches kleines Büchlein mit Herz! Herzlichen Dank, liebe Frau Iding für dieses tiefgehende Herzenswerk!
Tipp: Auf der Webseite des Nymphenburger Verlages gibt es eine Leseprobe!
Samuel Bjork: Engelskalt
Das Buch “Engelskalt” von Samuel Bjork ist der erste Krimi über das norwegische Ermittlerduo Mia Krüger und Holger Munch. Krüger – schwer depressiv nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester, alkohol- und tablettensüchtig, eigentlich nicht mehr im aktiven Polizeidienst und ihr Kollege Munch, der Kette raucht, ein Nerd ist und gerne isst. Was für ein Dreamteam.
Herr Bjork erzählt seinen Thriller in vielen einzelnen Handlungssträngen mit zu vielen Verbrechen, bis Seite 300 war mir ganz schwindlig im Kopf von all den neuen Personen und Situationen. Dann wurde es aber zum Glück ein klein wenig “ruhiger” und der rote Faden war wieder klarer erkennbar. Aber wie gesagt, die vielen einzelnen Dinge die passieren und die stakkatomäßig erzählt werden und dann nicht sonderlich in die Tiefe, hinterließen bei mir doch einige Fragen. Samuel Bjork wollte zuviel in seinen ersten Thriller packen. Weniger ist aber für den Leser oft mehr ;-). Die Spannung war gut, auch wenn es sich wie ein Puzzle dann doch gut und vorhersagbar zusammenfügte, hätte es hier am Ende wo die Dinge doch Knall auf Fall passieren, auch etwas subtiler sein können.
Aber: Das Buch ist durchaus lesenswert, die spannende und teils auch mysteriöse Geschichte hat mich bei der Stange gehalten und ich musste es unbedingt an einem Tag zu Ende lesen, auch wenn es mich an manchen Stellen verwirrt und auch enttäuscht hat! Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass es in Norwegen so viele von all den krassen Personen aus dem Buch geben kann 😉 – es ist halt nicht immer Normalität in dem Buch und das macht es doch dann und wann etwas unglaubwürdig. Wie gesagt, zuviel gewollt seitens des Autors. Vielleicht hatte er auch mehr die Verkaufszahlen und den Erfolg, als eine schlüssige und halbwegs authentische Geschichte im Kopf! Überraschend war dann wieder der Schluss, denn ich hatte einen anderen Täter im Kopf! Bin gespannt, ob es weiter geht mit dem Ermittlerduo Krüger/Munchl!
Voltaire und das Glück
“Da es sehr förderlich
für die Gesundheit ist,
habe ich beschlossen,
glücklich zu sein.”
Voltaire
Doris Dörrie: Diebe und Vampire
Doris Dörrie hat mit “Diebe und Vampire” einen lesenswerten Roman geschrieben. Alice – die Protagonistin und Ich-Erzählerin der Geschichte – möchte nichts lieber als Schriftstellerin werden. Sie schreibt in ihrem ganzen Leben allerdings nur einige Kurzgeschichten und einen Bestseller über die Technik des Schreibens. Das Buch mit der Geschichte über Alice ist in drei Episoden eingeteilt.
Silvia Appel: Mein kreativer Stadtbalkon
Ein schönes Buch hat die Würzburgerin Silvia Appel mit “Mein kreativer Stadtbalkon” veröffentlicht. Ich muss gestehen, mein Balkon auf dem Land sieht ähnlich aus, ich liebe die Verbindung von Holz und der Sichtschutzmatte, das passt hervorragend zur grünen Bepflanzung.
Das Buch bietet so viele kreative Ideen, von denen mir einige aber schon bekannt sind, das passiert einfach, wenn man gärtnerisch improvisieren muss. Dennoch gefallen mir auch die Bilder sehr gut, mich packt das Heimweh schon etwas, wenn ich Würzburger Balkone sehe, ich habe selbst viele viele Jahre in Würzburg mitten in der Stadt mit einem wunderschönen Dachbalkon gelebt – herrlich – direkt unter dem Himmel! Leider hatte ich nicht so einen grünen Daumen damals – jetzt ist es besser geworden ;-).
Neben dem tollen Praxiswissen über Kräuter, Gemüse und die geeigneten Balkonpflanzen finden sich viele Selbermach-Sachen wie z. B. Blumenampeln und Balkonkästen, die von Kabelbindern gehalten werden. Es gibt aber auch tolle Rezepte, wie man seine Ernte lecker kulinarisch verwerten und diese Dinge auch verschenken kann.
Fazit: Alles in allem ein tolles Schmökerbuch, das sofort animiert, die Ärmel hochzukrempeln und sofort loszulegen … Kaufen und zahlreich verschenken ;-)!!! Danke liebes Fräulein Appel!
Donna Leon: Tod zwischen den Zeilen
Es ist mittlerweile Commissario Brunettis 23. Fall, den uns Donna Leon mit “Tod zwischen den Zeilen” hier präsentiert. Es ist ein sehr langsames, leises und dennoch für mich sehr schön zu lesendes, entspannendes Buch, denn schlimme Dinge lesen und sehen wir jeden Tag in den Nachrichten, da möchte ich beim Lesen nicht auch immer mit den schlimmen Themen konfrontiert werden wie Missbrauch von Kindern, kranken Mördern, Massenmördern oder Menschen die ihre Gier leben und dabei über Leichen gehen gibt es ja leider in der Realität genug – man beschaue sich nur einmal das politische Kasperl- oder Fußballtheater weltweit etc..
Und so plätschert Commissario Brunettis 23. Fall wohlbekömmlich dahin, es geht um alte Bücher, eine Bibliothek, reiche Venezianer, natürlich wieder leckeres Essen, Brunettis Familie und schließlich doch noch einen Toten … Wie immer solide und garantierte Unterhaltung der Großmeisterin des seichten, gut verdaulichen Krimis – für mich eine schöne und entspannende Urlaubslektüre, bei der man auch abends noch gut schlafen kann …
Fazit: Must-have für Donna Leon – und Commissario-Brunetti-Fans, Italienfans, entspannte Urlaubslektürenleser …