Ich hatte einen Traum …
In dieser Schule waren Eltern mehr als willkommen, sie arbeiteten Hand in Hand mit den Lehrkräften. Die Energie an dieser Schule war so voller Liebe, dass es kaum Streitigkeiten und Auseinandersetzungen gab. Und wenn, dann wurde darüber gesprochen. Die Kinder durften Kinder sein, vor allem durften sie sie selbst bleiben und wurden geachtet. Es gab keine Zeugnisse und keine Noten und die Fächer wurde – gerade an die jüngeren Kinder – spielerisch vermittelt, ganz ohne Zwang. Dort durften die Kinder nach ihrem eigenen Lerntempo ohne Stress lernen. Jeder half dem anderen, jeder respektierte den anderen, jeder ehrte den individuellen Geist eines jeden anderen.
Diese unvergleichlichen, wundervollen Kinder hatten viel Bewegung, aber auch entspannende Lehrstunden, dort lernten sie, ihren Geist zur Ruhe zu bringen und ihre innere Mitte zu finden, um wieder in ihre Kraft zu kommen. Diese Schule war ein Ort der Ruhe, der Geborgenheit und der Harmonie. Die Kinder gingen gerne in diese besondere Schule. Sie begannen den Tag mit einer Morgenmeditation, sie sangen gemeinsam und lachten viel. Zwischen den Lerneinheiten hatten sie ausreichend Pausen, damit sich das Gelernte in ihrem Geist entfalten konnte.
Die Kinder wurden zu glücklichen, authentischen, sich selbst bewussten, zufriedenen, gelassenen und weisen Erwachsenen, die der Gesellschaft, den anderen Menschen sehr viel gaben und die Welt zu einem besseren und fried- und liebevollen Ort machten. NiemKeiner dieser wundervollen Kinder musste sich verbiegen, um von der Gesellschaft, der Lehrkraft etc. anerkannt zu werden, niemand wurde in eine Be-/Verurteilungsschublade gesteckt, alle durften sein, wie sie ursprünglich waren: Kinder Gottes, jeder mit seinen ureigenen und besonderen Fähigkeiten ausgestattet.
“Sie haben wahrscheinlich vergessen, wie es war, als Sie in die erste Klasse kamen. Sie hatten fünf oder sechs Jahre grundlegender Erfahrungen hinter sich – im Sehen und Wissen von Dingen, im Fühlen, im Hassen und bestimmte Dinge lieben. Aber die Schule wollte nicht von Ihnen lernen; sie wollte Sie belehren. Und mit nicht sehr großem Feingefühl vermittelte man Ihnen höchstwahrscheinlich, dass Ihr Wissen, Ihr Geschmack und Ihre Meinungen nicht besonders wichtig waren.Indem man ignorierte, wer Sie waren, löschte man die ganze reiche innere Welt, die Sie mitgebracht hatten. Alles, was man in Ihnen sah, war eine leere Tafel, die man mit allem erdenklichen und “wertvollen” Wissen füllen würde. Wenn es Ihnen wichtig war, mit Ihrem besten Freund zu reden, sich ihren Tagträumen hinzugeben oder zu malen, es aber gerade Zeit für den Mathematikunterricht war, wurden Sie bestraft. Wenn Sie zufällig wussten, wie man mit Pflanzen redete (und diese auch zu Ihnen sprachen), dann wurden Sie nicht gefragt: “Willst du das Pflanzenalphabet lernen?”. Es hieß vielmehr: “Komm von den Blumen weg und lass uns mal sehen, wie schnell du das Einmaleins lernen kannst.” Wenn Sie Skulpturen aus Matsch anfertigten, wenn Sie ein Kinostar werden oder mit den Schlittschuhen bis nach Alaska fahren wollten, dann haben Sie schnell kapiert, dass dem nicht viel Bedeutung zugemessen wurde. Und so, Stück für Stück, haben Sie vergessen. Es fand eine Art Gedächtnisschwund statt. In dieser Zeit konnten Sie, wenn denn jemand fragte, worin Sie gut seien, leicht sagen: in nichts – und das bedeutete: in nichts, was irgendjemand für wichtig halten würde. Oder Sie sagten: Ich bin gut in Mathe, oder: Ich kann gut lesen. Es wäre Ihnen nicht im Traum eingefallen zu sagen: Ich liebe Pflanzen. Ich kenne alle ihre Namen auswendig, und ich glaube, ich weiß, was sie gerne haben und was nicht.”