Ulrich Sachsse: Proxy – die dunkle Seite der Mütterlichkeit

proxy

Ulrich Sachsse hat mit “Proxy – die dunkle Seite der Mütterlichkeit” ein sehr beklemmendes Buch geschrieben. Wir alle, die wir Mütter oder Eltern sind, können uns nicht vorstellen, was Kinder in ihren frühen Jahren erleben müssen und später als Eltern an ihre Kinder weitergeben oder auch nicht. Ich war bestürzt als ich Frau Proxys Bericht las und was sie ihren Kindern angetan hat, aber auch, was sie selbst als Kind erleben musste. Sie berichtet schonungslos offen über den sexuellen Missbrauch als Kind, dem Wegsehen ihrer Mutter, den Traumatisierungen, die sie später als Mutter selbst zur Täterin werden lassen. Ich hoffe viele Sexualstraftäter lesen, was sie damit den Folgegenerationen und auch der Gesellschaft antun mit ihren widerlichen und für mich völlig unverständlichen Taten … Ulrich Sachsse gelingt es jedoch als Fachmann über diese schockierenden Erlebnisse mit dem nötigen Abstand zu berichten und auch die Fachleute, die sonst in dem Buch noch zu Wort kommen, machen das Münchhausen-by-Proxy-Syndrom für Laien und Therapeuten und auch für die Angehörigen etwas verständlicher – zumindest was die Zusammenhänge angeht.

Fazit: Nichts für schwache Nerven, wer sich jedoch mit dem Thema beschäftigen möchte, der kommt an diesem Buch nicht vorbei!

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Eva Wlodarek: Du bist einfach großartig

großartig!

Die Psychologin und Bestseller-Autorin Eva Wlodarek hat ihrem neuen Buch “Du bist einfach großartig! Sich entfalten und strahlen” eine Sammlung von sehr gut aufgebauten Methoden und Übungen zusammengestellt, mit denen der Leser sich selbst zu einem glücklichen Leben hin coachen kann.

Das zarte, toll aufgemachte und gestaltete Büchlein ist in 5 Kapitel aufgeteilt:

1. Du fühlst dich großartig
2. Du hast eine großartige Wirkung
3. Du pflegst großartige Kontakt
4. Du machst einen großartigen Job
5. Du führst ein großartiges Leben

Im Anschluss daran reicht uns Eva Wlodarek noch ’10 Glückskekse’ , also zehn kleine Übungen, die unser Leben glücklich machen – eine tolle Idee.

Fazit: Ein kleines, feines, zartes, informatives und aufs Wesentliche konzentrierte Büchlein für alle, die an sich arbeiten möchte und sich selbst der Coach zum Glück sein möchten. Das Buch ist sehr kompakt und passt in jede Hand- bzw. Sakkotasche! Einfach top und auch schön zu verschenken!

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Shelly King: Mr. Lawrence, mein Fahrrad und ich

shelly king

Shelly King´s Roman “Mr Lawrence, mein Fahrrad und ich” fiel mir als erstes aufgrund des wunderschön gestalteten Covers auf. Das Buch für Bücherfreunde schürt die Lust auf das gute alte Medium Buch. Die Geschichte um Maggie, der Protagonistin, entwickelt sich deshalb auch sehr gemächlich. Dieser Fakt kann für ungeduldige Menschen möglicherweise schon das Zurseitelegen des Buches bedeuten. Die weiteren Protagonisten des Romans werden vorgestellt, wie z. B. Dizzy, Maggies bester Freund und Hugo, ihr Vermieter und Besitzer des kuriosen Buchladens Dragonfly. Die Geschichte tröpfelt weiter sehr gemächlich dahin, manchmal hat mich Maggie mit ihrer unsäglichen Trägheit sehr genervt, dennoch las ich weiter, weil man als Leser doch wissen möchte, wie die Geschichte sich weiterentwickelt und auch aus geht.

Der zentrale Handlungsort des Buches ist Dragonfly, die Buchhandlung für gebrauchte Bücher, die aber weniger auf Profit und Umsatz aus, als vielmehr ein Treffpunkt für skurrile Menschen zu sein scheint. Am liebsten würde man selbst einmal Dragonfly einen Besuch abstatten und in den Regalen und Kisten herumwühlen. Zum Ende hin überschlagen sich plötzlich die Ereignisse und alle noch nicht beantworteten Fragen wurden weitgehend beantwortet. Nur vom Ende hatte ich mir etwas mehr erwartet, plötzlich ist die Geschichte aus und man hängt noch etwas in der Luft als Leser …  So ganz überzeugt und befriedigt  hat mich das Buch letztlich dann nicht vollständig.

Fazit: Eine ganz nette Geschichte für Buchliebhaber! Nicht aber für den anspruchsvollen und/oder ungeduldigen Leser!

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Lissa Evans: Miss Vee oder wie man die Welt buchstabiert

miss veeBei der 36 jährigen Vera Sedge  in “Miss Vee oder wie man die Welt buchstabiert” von Lissa Evans läuft rein gar nichts nach Plan. Miss Vee verursacht ein Drama nach dem anderen, sie ist ständig pleite und hat moralisch nichts dagegen, auch mal gegen das Gesetz zu verstoßen. Doch dann tritt der 10-jährige altkluge und sehr intelligente Noel in ihr Leben und Veras Pechsträhne scheint zu Ende. Gemeinsam sind die beiden ein unschlagbares Team …

Die Geschichte spielt 1939 in England, “die Deutschen marschieren in Polen ein und die Sommerferien sind fast zu Ende …” Zu Beginn lesen wir in einem Prolog von Noels Zeit bevor er mit der Kinderlandverschickung auf Vera trifft. Man merkt, dass der Junge sehr viel anders ist als die anderen Kinder, mit denen er zu tun hat. Am Anfang fand ich ihn sehr seltsam, doch immer mehr machte ihn genau das äußerst liebenswert. Als Noel Vera trifft, spürt man die Einsamkeit des Junges, die Auswirkungen des Krieges auf der Kinderseele …  und die Seelen der anderen Menschen. Es herrscht eine allgemeine Angst, alle sind in Aufruhr. Vera hat es nicht leicht, sich durch diese Zeit zu kämpfen und auch Noel leidet sehr.

Die Geschichte setzt sich aus mehreren Erzählsträngen zusammen, was mich am Anfang arg verwirrt hat, doch letztendlich führt Lissa Evans diese gelungen zusammen. Dennoch macht es genau dies schwierig, der Geschichte zu folgen, es kam nicht so ein Lesefluss auf und Vera ist nicht gerade eine sympathische Person und auch sehr schwierig von ihrem Verhalten her. Im Grunde nimmt das Buch erst in der letzten Hälfte an Fahrt auf und so berührte mich letztlich auch Veras Geschichte ….

Der erste Satz im ersten Teil (Seite 37):

“Hitler machte quer über den Ärmelkanal eine lange Nase, und London evakuierte wieder einmal seine Kinder, die Zurückgekehrten ebenso wie die, die nie fortgewesen waren. Diesmal fuhr Noel mit ihnen; gefragt hat ihn auch diesmal niemand.”

 

Fazit: Ein lesenswertes, sanftes, berührendes Buch über Menschen im Krieg, das dem Leser jedoch sehr Geduld abtrotzt. Aber es lohnt sich, dranzubleiben und das Buch zu Ende zu lesen – versprochen ;-)!

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Jan Becker: Das Geheimnis der Intuition

geheimnis der intuition

Ich mag die Bücher von Jan Becker sehr gerne. In “Das Geheimnis der Intuition” macht sich der Leser – begleitet von Jan Becker – auf die Reise nach innen – zu seinem Bauchgefühl. Mit interessanten Informationen und Übungen ist es ein Sachbuch par excellence. Jan Becker ist mir sehr sympathisch, er schreibt authentisch und nicht so verkaufsanheizend wie so mancher Kollege. Das Buch liest sich leicht und locker und ist eine sehr angenehme Sachbuchlektüre! Natürlich sollte man dennoch nicht ganz seinen Verstand ausschalten … ;-)!

Fazit: Wer sich mit Intuition beschäftigt, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Ein Plädoyer für das Bauchgefühl!

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Brooke Davis: Noch so eine Tatsache über die Welt

Brooke Davis

“Noch so eine Tatsache über die Welt” lautet der deutsche Titel des Buches “Lost & Found” (was meiner Meinung nach viel besser zum Thema passen würde, als der deutsche Titel) der literarischen Neuentdeckung Brooke Davis.

Millie Bird ist 7 Jahre alt und die Hauptperson der Geschichte. Sie trägt gerne rote Gummistiefel und notiert sich seit dem Tod ihres Hundes in einem Notizbuch “tote Dinge”. Am Anfang der Geschichte kann sie auch den Tod ihres Vaters notieren … Die trauernde Mutter lässt Milli eines Tages in der Unterwäsche-Abteilung eines Kaufhauses alleine zurück. Neugierig macht sich Millie dort auf die Suche nach ihrer Mutter und trifft den 87-jährigen Karl, der selbst aus einem Pflegeheim, wohin ihn sein Sohn stecken wollte, geflüchtet ist. Er ist lustig und schreibt Geschichten.  Agatha, eine 82-jährige launige und äußerst präzise lebende Witwe, die neben Millies Elternhaus wohnt, schließt sich den beiden an und so begibt sich das lustige Trio auf die Suche nach Millies Mama. Dabei überlisten die drei die Menschen, die sie von diesem Plan abbringen möchte – herrlich komisch und schräg! Die Charaktere sind insgesamt sehr trefflich und lebendig skizziert. Die schrullige Agatha, die glaubt nichts mehr erwarten zu können und die Angst vor dem Alter hat: “„Ich hatte keine großen Wünsche! Aber nichts davon ist eingetreten!“ Und Karl, der sich fragt: „Warum habe ich eigentlich aufgehört, Sachen zu machen, statt mich nur noch an sie zu erinnern?“ Und die kleine Millie, die sehr neugierig auf die Welt ist, diese aber noch nicht so recht verstehen kann.

Brooke Davis ist sehr gut darin, über die Schattenseiten des Lebens – in diesem Fall Trauer und Verlust –  so empathisch zu schreiben, dass man als Leser nicht vor ihnen davonläuft, sondern sich ihnen gemeinsam mit dem tollen, mir sehr ans Herz gewachsenen Trio, zu stellen.

Der erste Satz:

“Millies Hund Rambo war ihr Allererstes Totes Ding.”

 

Fazit: Absolut lesenswert! Zum Lachen und Weinen gleichermaßen!

Leseprobe: hier!

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Paula Hawkins: Girl on the Train + Verlosung

girl on a train

Ich muss gestehen, es hat doch etwas gedauert, bis ich in das Buch “Girl on a Train” von Paula Hawkins hineingefunden habe. Die ersten 100 Seiten sind sehr zäh. Das mag daran liegen, dass die einzelnen Kapitel ähnlich einem Tagebucheintrag aufgebaut sind, mit Namen der jeweiligen Protagonisten sowie der jeweiligen Tageszeit (morgens, abends …). Dieses Hin und Her hat mich anfänglich ziemlich durcheinander gebracht, es war anstrengend zu lesen. Es hat sich angefühlt, wie ein Daumenkino, das jemand anders sehr schnell für mich durchblättert. Etwas nervig war auch, dass Rachel so negativ war, so viel getrunken hat und offensichtlich ihr Leben null im Griff hat … Alleine vom Lesen ist man schon trunken, was sie alles in sich rein bechert – aber es ist ja auch ein englisches Buch 😉 … Dann sind da noch Megan (die am Bahngleis wohnt und in der Nähe von Rachels früherem Haus, in dem nun der Ex-Mann mit seiner neuen Frau wohnt und dem gemeinsamen Kind, das dann und wann von Megan beaufsichtigt wird, Anna (die neue von Rachels Exmann) und Cathy (Rachels seltsame Mitbewohnerin). Ich fand es am Anfang wie gesagt mühselig, zu erkunden, wie alles miteinander zusammenhängt und hätte fast aufgegeben! Das wäre aber ein Fehler gewesen, denn das Buch nimmt erst so richtig ab der zweiten Hälfte an Fahrt auf, plötzlich kommen die Zusammenhänge … Dann wird es auch spannend. Dennoch hat mich das Buch nicht so recht überzeugen können, was wohl an dem so tröge dahinplätschernden ersten Seiten lag, ein tolles Buch ist eben ab der ersten Seite teil und nicht erst ab der zweiten Hälfte (in der ersten Hälfte hätte man einige auch weglassen können, so uninteressant war das … )

Fazit: Für Leser, die gerne jedes gehypte Buch lesen möchten, aber nichts für gestandene Vielleser, die schon viele tolle Bücher gelesen haben. Aber macht euch selbst ein Bild, hier bei mir könnt ihr ein “unverkäufliches Rezensionsexemplar” gewinnen!!!! Die Filmrechte sind auch schon verkauft – bin gespannt, wie das Buch filmisch umgesetzt wird!

 

****Achtung – Verlosung******

Wer schreibt mir als Erster, um mein Rezensionsexemplar (Herzlichen Dank für die Zusendung, lieber Herr Rothfuss!) des Buches “Girls on a Train” zu gewinnen? An die Tasten fertig los: tina.mueller@buchnotizen.de

****Achtung – Verlosung******

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Camilla MacPherson: Bilder einer Ausstellung + Verlosung des Titels

bilder einer ausstellungDas Cover des Buches “Bilder einer Ausstellung” von Camilla MacPherson zeigt das Gemälde “Die Regenschirme” von Renoir und hat mir sehr gut gefallen. Es geht um Claire, die mit Rob verheiratet ist und nach einem schweren Schicksalsschlag auf der Suche nach sich selbst ist. Zufällig gerät sie – bzw. ihr Mann – in den Besitz diverser Brief einer gewissen Daisy und Claire macht sich auf deren Spur, um all die Gemälde im Museum zu betrachten, die auch Daisy sich angeschaut hat – nur 60 Jahre vorher … Eine spannende Spuren- und sich-selbst-Suche beginnt …

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch die Beschreibung der einzelnen Gemälde, die auch farbig im vorderen und hinteren Teil und auch schwarz-weiß vor den jeweiligen Kapiteln abgebildet sind. Es ist jedoch eher ein Frauenbuch werte Herren (ich sage dies nur, damit ihr euch hinterher nicht bei mir beschwert ;-)) … Liest sich gut, unterhält, ist kurzweilig. Genau richtig für den Sommer, so er denn bald mal wieder auftaucht ;-)!

 

++++++Achtung Verlosung++++++++

Ihr könnt das Buch gewinnen. Was müsst ihr tun? Nicht viel: Schreibt mir doch einen netten Kommentar, ich wähle dann per Zufallsprinzip jemanden aus, dem ich das Buch zuschicke … Viel Glück!

++++++Achtung Verlosung++++++++

 

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Witzige, tiefgründige Sommerlektüre: Das Jahr des Rehs + Verlosung

das jahr des rehsDas Cover des witzigen Sommerromans “Das Jahr des Rehs” sprach mich sofort an, allerdings vermisste ich das Reh ;-), denn man sieht zwei Vögel … Die Geschichte dreht sich um zwei Freundinnen, die beide kurz vor ihrem 40. Geburtstag stehen und sich nach 17 Jahren wieder schreiben. In ihren Mails schreiben sie über die großen Themen des Lebens, aber auch über Alltägliches wie Partnerschaft, Liebe, Familie, Kinder, Beruf, Freundschaft etc. Zudem gibt es Kochrezepte und Tipps bei gedrückter Stimmung … Eine tolle Mischung, kurzweilig, amüsant, tiefsinnig, philosophisch und vieles mehr. Aber lest das Buch unbedingt selbst ;-)!

 

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Wer mag, kann ein Exemplar des tollen Buches gewinnen. Was müsst ihr dafür tun? Einfach nur mir schreiben und zwar schnell … Der erster Mailer bekommt das Buch von mir zugeschickt ;-). Natürlich freue ich mich auch immer über Feedback 😉 … Alles Liebe!

 

+++++Gewonnen hat das Buch Detlef aus Leipzig – herzlichen Glückwunsch!+++++ Weiterlesen

Donna Leon: Tod zwischen den Zeilen

978-3-257-06929-7Es ist mittlerweile Commissario Brunettis 23. Fall, den uns Donna Leon mit “Tod zwischen den Zeilen” hier präsentiert. Es ist ein sehr langsames, leises und dennoch für mich sehr schön zu lesendes, entspannendes Buch, denn schlimme Dinge lesen und sehen wir jeden Tag in den Nachrichten, da möchte ich beim Lesen nicht auch immer mit den schlimmen Themen konfrontiert werden wie Missbrauch von Kindern, kranken Mördern, Massenmördern oder Menschen die ihre Gier leben und dabei über Leichen gehen gibt es ja leider in der Realität genug – man beschaue sich nur einmal das politische Kasperl- oder Fußballtheater weltweit etc..

Und so plätschert Commissario Brunettis 23. Fall wohlbekömmlich dahin, es geht um alte Bücher, eine Bibliothek, reiche Venezianer, natürlich wieder leckeres Essen, Brunettis Familie und schließlich doch noch einen Toten … Wie immer solide und garantierte Unterhaltung der Großmeisterin des seichten, gut verdaulichen Krimis – für mich eine schöne und entspannende Urlaubslektüre, bei der man auch abends noch gut schlafen kann …

Fazit: Must-have für Donna Leon – und Commissario-Brunetti-Fans, Italienfans, entspannte Urlaubslektürenleser …

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