Gelesen: Finde dein Licht

finde dein lichtEndlich einmal ein bodenständiges, ehrliches und authentisches Engelbuch, das mich überrascht und zutiefst beglückt hat.

Friederike Raths “Finde dein Licht – Mit den Engeln zu dir selbst, zu Heilung und zu deinem Seelenplan” beschreibt authentisch und sehr bodenständig, wie man Kontakt mit seinen Engeln herstellen kann. Gefallen haben mir auch die Äußerungen über andere spirituelle – oft selbsternannte Gurus – die ihren Klienten und Lesern immer nur den erhobenen Zeigefinger zeigen im Sinne von “tu dies nicht oder tu das nicht, nur wenn du es so machst, wie ich dir sage, wirst du Erleuchtung, Frieden, Liebe etc. erfahren”. Das Buch ist also auch für die Zweifler unter uns oder auch für diejenigen, die schlechte Erfahrunge im spirituellen Bereich gemacht haben ein wahrer Segen.

Die Autorin sieht sehr liebevoll und freundlich aus auf dem Foto im Innenteil des Covers. Wie gesagt, sie hat die nötige Bodenhaftung!

Nur wer bei sich selbst anfängt, sich selbst heilt und sich in den Spiegelungen des Alltags sinnvoll und lehrreich weiterentwickelt, ist der Selbstheilung fähig. Wir haben alles in uns. Andere Menschen können uns lediglich auf den Weg helfen, mit den richtigen Worten zur richtigen Zeit, es gibt so viele empathische und intuitive Wegweiser auf dieser Erde, man muss es halt nur zulassen und auch wollen. Denn unsere Schatten sind nicht immer angenehm. Wir alle schleppen jede Menge Ballast mit uns herum …

Meine Oma – eine wirklich weise Seele – hat immer gesagt, wenn jeder vor seiner Haustür kehren würde, wäre es eine wundervolle Welt, das Paradies auf Erden. Aber wie oft regen wir uns über andere auf, lästern hier, bewerten da, machen hier eine Schublade auf. Frieden beginnt bei uns selbst! Also nutzt den Frühling nicht nur zum Saubermachen eurer Wohnung bzw. eures Hauses, sondern klärt auch euer Innerstes. Und lest dabei auch unbedingt das Buch von Frau Rath 😉 …

Es ist ein Juwel unter den vielen Engelbüchern, es schreibt nichts vor, es ist einfach (da), wie eine gute Freundin, eine warme Decke, eine leckere Tasse Tee!  Das Buch hat mein Herz berührt, gewärmt und mich wieder ein Stück weiter gebracht auf meinem Weg! Das tut gut! Die Übungen darin sind leicht nachvollziehbar und verblüffend einfach. Die Urzl-Methode ist sehr wirksam, um Blockaden aller Art zu lösen, zu klären und den Weg frei zu machen für neue Wege! Wellness für die Seele sozusagen!

Fazit: Für alle, die Engel lieben,  für mich derzeit das beste Engelbuch auf dem Buchmarkt, weil ehrlich, einfühlsam und bodenständig, man muss nicht fliegen und nicht vegan leben um mit diesem Buch zu arbeiten ;-). Seid einfach ihr selbst! Und macht euch keine Gedanken, was die anderen möglicherweise über euch denken könnten – ist doch egal, Hauptsache ihr seid glücklich ;-)!

Für alle, die erst einmal im Buch stöbern möchten, findet sich auf der Webseite des Ansata Verlages eine Leseprobe!

Noch etwas:  Ich liebe Tiere aus tiefstem Herzen, aber was ich nicht mag ist, wenn man mir vorschreibt, was ich wann zu essen habe. Wenn ich Lust auf ein Schnitzel habe, dann esse ich eines. Schließlich essen Tiere ja auch Tiere und denken nicht darüber nach, ob sie nun möglicherweise eine arme wehrlose Seele essen. Das ist einfach alles nur eine große Eso-Show, lasst euch nicht erzählen, dass ihr dann bessere Schwingungen habt. Hört auf euren Körper, wenn der Lust auf Fleisch hat, dann esst Fleisch. Ihr seid deswegen keine bösen Menschen. Es ist einfach der Lauf der Natur und der Dinge! Leben und leben lassen und wie gesagt, immer schön vor der eigenen Türe kehren! Jeder wie er mag! Lesetipp hierzu: “S.P.O.N. – Helden der Gegenwart: Die Bahn bremst auf Schweinen” von Silke Burmester auf Spiegel online .

Noch eine Anekdote: Eine Freundin erzählte mir einmal, dass sie an einem spirituellen Seminar teilgenommen, in dem der Seminarleiter den Teilnehmern auch erzählte, dass sie nur mit vegetarischer Kost eine hohe Schwingung erzielen können. In der Mittagspause aß genau dieser Seminarleiter ein ordentliches Schweineschnitzel! Soviel dazu! Schaut genau hin!

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Gelesen: Lieber Mr. Salinger von Joanna Rakoff

lieber mr. salingerFrisch von der Uni nimmt  die noch jugendlich-naive Joanna Rakoff  mit 23 Jahren ihren ersten Job in einer bekannten Literaturagentur als Assistentin an. Dort ist sie u.a. dafür zuständig, Brief zu beantworten, die an einen Autor namens Jerry geschickt werden, der niemand anderes ist als J.D. Salinger persönlich. Das Buch “Lieber Mr. Salinger” von Joanna Rakoff ist keine fiktive Geschichte, Joanna hat dies alles so erlebt.

Joanna geht es wie vielen Menschen: Sie kennen J.D. Salinger aber nicht jeder hat seine Bücher gelesen. Und so beginnt sie, alle Bücher des weltberühmten Autors, mit dem sie auch telefoniert, zu lesen.

Die Literaturagentur wirkt etwas altertümlich, auf Computer wird weitgehend verzichtet, erst zum Ende der Geschichte hin werden Computer angeschafft. Der Aufbau der Geschichte folgt den vier Jahreszeiten, was ich auch ein schönes Bild finde … Vom Erblühen zur Ernte: Joanna entwickelt sich stetig weiter während ihrer Tätigkeit und reift auch innerlich durch die Beschäftigung mit den Leserbriefen an den große J.D. Salinger heran. Wie ein Schmetterling.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, wenn es auch sehr amerikanisch geschrieben ist und diese ewige Coming-of-Age-Geschichte, die auch von Regisseuren sehr gerne verfilmt wird manchmal etwas nervt, das Leben ist nun mal Entwicklung und Reifung, deshalb passt es schon. Es ist eine klare Empfehlung für jeden Bücherliebhaber und Möchtegern-Schriftsteller. Es ist eine spannende Zeitreise in die Welt der Bücher vor der Digitalisierung und ein interessanter Einblick in die Arbeit von Literaturagenten. Es ist so lässig geschrieben und man spürt förmlich den Zeitgeist beim Lesen. Auch das ständige Gequalme der Agenturmitarbeiter – herrlich Retro ;-)! Im Kopf hatte ich als Joanna Schauspielerinnen wie Audrey Hepburn und Doris Day 😉 …

Das Cover ist in einem frischen, luftigen Blau und passt hervorragend zum Inhalt. Joanna Rakoff hat vor dem Beginn der digitalen Revolution ihren Assistentinnenjob ausgeübt und noch  – wie damals üblich – alles mit einer elektrischen (immerhin) Schreibmaschine getippt. Es passt zu ihrem Jahr in der Literaturagentur, denn durch die dort gemachten Erfahrungen, die ihr Flügel verliehen haben 😉 und sie es endlich schafft, sich von all den fremden Erwartungen um sie herum loszulösen und das zu tun, was sie schon immer machen wollte: Schreiben!

Fazit: Unbedingt lesen und Salingers  “Fänger im Roggen” am besten dazu …!

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Die Gehilfin des Buchdruckers

gehilfin des buchdruckersStephanie Rapp hat mit “Die Gehilfin des Buchdruckers” einen 1A-recherchierten historischen Roman geschrieben. Spannend fand ich den Blickwinkel mal nicht aus der Sicht der Adligen und Gutsherren sondern man bekommt einen guten Einblick vom harten Leben der kleinen Leute.

Die Geschichte spielt in der Pfalz um 1500, die Zeit der Reformation: Eine junge Frau namens Lisbeth lernt den geheimnisvollen Lucas Strom kennen … Als ihr Vater stirbt, steht er – der Fremde im Dorf – ihr bei. Ihn heiratet sie, mit ihm bekommt sie zwei Kinder. Die Kinder wachsen heran und ihre Tochter Lena freundet sich mit der Tochter des Burgherrn an. Lena beginnt auf der Burg als Küchenhilfe zu arbeiten, verliebt sich in den Koch, heiratet und wird schwanger – ebenso wie ihre Freundin Sibilla. In der Nacht der Geburt von Sibilla wird Lena zur Burg gerufen um zu helfen … Was dann passiert müsst ihr selbst lesen 😉 …

Interessant fand ich, wie schon damals die Kirche den armen und einfachen Leuten das Geld aus der Tasche gezogen hat, um deren Seelenheil willen und um dem Fegefeuer zu entkommen. Kein Wunder dass Martin Luther sich so großer Beliebtheit erfreute!

Es ist sehr interessant, Geschichte aus dieser Sicht zu lesen und das Buch ist so interessant, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte, bis ich die letzte Seite gelesen habe.

Fazit: Für Freunde und Vielleser historischer Romane sowieso ein Must-have, für alle anderen ein interessanter und hochinformativer Einstieg in das Genre! Lesen!

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Ein Jahr auf dem Land von Anna Quindlen

ein jahr auf dem landNoch einmal neu anfangen: Rebecca Winter, einst gefeierte Foto-Künstlerin, geschieden, ein erwachsener Sohn, steht mit 60 Jahren vor einem kompletten Neuanfang.

In “Ein Jahr auf dem Land” schildert Anna Quindlen, wie es ihrer Protagonistin dabei ergeht. Aus finanziellen Nöten vermietet Rebecca ihr tolles Apartment in New York und mietet sich in einer Holzbruchbude  – genannt Ferienhaus – auf dem Lande ein. Hier möchte sie zur Ruhe kommen und Abstand zu ihrem Stadtleben gewinnen. Doch so idyllisch, wie sie sich das Landleben vorgestellt hat, ist es nicht wirklich. Ein Handwerker zeigt ihr, wie es ihr gelingen kann, mit allem  harmonisch im Einklang zu leben, ihr der alternden Künstlerin. Sie lernt  mit den Einheimischen auszukommen und die Natur zu lieben.

Es ist ein mutiges Buch, eine mutige Geschichte einer mutigen Frau, die sich mit 60 Jahren noch einmal neu aufstellt und fernab ihres alten städtischen “Promi”-Lebens noch einmal besinnt und neu beginnt. Es ist ein sehr unterhaltsames,  tiefgehendes Buch, wenn es auch meiner Meinung etwas mehr in die Tiefe hätte gehen können. Nicht immer lesen wir Frauen gerne nur auf der Beziehungsebene ;-).

 

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Alles anders

alles andersDurch “Alles anders” kann sich in der Tat das Leben verändern, wenn man nicht wie ich zu faul ist, all die Listen etc. in dem Buch auszufüllen und zu bearbeiten.

Es ist ein durchaus motivierendes Buch, dass Oliver Fritsch und Michaela Lang da geschrieben haben, es regt zum Nachdenken an und zeigt nicht mit erhobenem Zeigefinger zwanghaft einen Weg, den zwar einige Autoren für richtig halten, der sich dann aber für einen selbst gar nicht gut anfühlt. Und das ist das Thema, denn eigentlich benötigen wir all die Selbsthilfebücher gar nicht, denn alles was wir über uns wissen möchten, steckt tief in uns bereits drin. Wer kennt uns besser als wir selbst?

Wir sind also Meister im Verschieben der Eigenverantwortung nach außen und wundern uns dann, dass der anfänglich so euphorische Weg doch wieder mit einer Enttäuschung endet. Weil wir nicht nach unserem Herzen gehandelt haben. Niemand kann wissen, was für euch gut ist. Gebt die Verantwortung für euch selbst nicht anderen Menschen, lebt in Freiheit, in Stille und tut was euch Spaß macht. Ja nun sagen einige zu Recht, aber womit verdiene ich dann meinen Lebensunterhalt … das ist genau der Punkt … Ich glaube aber ganz fest daran, dass wenn man den Weg seines Herzens geht, mit Freude und der inneren Gelassenheit und ganz wichtig – dem Glauben an sich selbst (ja genau da hapert es bei einigen ;-)), dann kann man alles schaffen und wird immer genug zum Leben haben … Aber in unserer Leistungs- und Titelgesellschaft ist das nicht so einfach … Schon lässt man sich wieder von anderen verunsichern, dann kommen die Selbstzweifel, ob man denn das alles schaffen kann und und und … Mir hat mal ein Coach gesagt, das Zauberwort, mit dem wir alles erreichen können lautet schlicht und einfach: “machen”. Erinnert mich an den Slogan eines Turnschuhherstellers 😉 … und an diese feministische Postkarte mit der Dame mit aufgekrempelten Hemdsärmeln …

Wie gesagt, das Buch ist ganz nett, aber brauchen tut man es nicht unbedingt … Wer aber gerne mit sich arbeitet, findet vielleicht die eine oder andere nette Anregung oder Hinweis für den nächsten Schritt …

Für erste Hinweise, ob das Buch zu einem passt, findet man auf der Webseite des mvg Verlages, das Inhaltsverzeichnis sowie eine Leseprobe.

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Gelesen: Der Trafikant

Der TrafikantNachdem ich meine Leser in den letzten Tagen mit Sachbüchern malträtiert habe, möchte ich heute eine kleine Kostbarkeit, eine zarte poetische kleine feine Geschichte hier vorstellen. Gemeint ist das Buch “Der Trafikant” von Robert Seethaler.

Die melancholische Geschichte über den Bauernbuben Franz, der 1938 von seiner Mutter nach Wien geschickt wird, um eine Lehre in einem Zeitungs- und Tabakladen namens “Trafik” zu absolvieren. Es ist die Zeit um 1938, kurz vor dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. In Wien trifft Franz sogleich auf Sigmund Freud 😉 und zwischen den scheinbar ungleichen Männern – der Bauernjunge und der Gelehrte – entwickelt sich eine intensive Freundschaft.

Natürlich verliebt sich der gute Franz auch in die Varietétänzerin Anezka und es ist sehr witzig, wie selbst Freud mit seinen Ratschlägen am Mysterium Frau scheitert ;-), aber mehr möchte ich nicht verraten – das Buch ist in jedem Falle absolut lesenswert, beim Lesen entstehen unglaubliche Bilder im Kopf, die kein Film der Welt besser zeichnen könnte. Es ist ein sehr intensives, sprachlich auf höchstem Niveau geschriebenes, leichtes, zartes Buch – eine literarische kleine Kostbarkeit vom Feinsten!

Der erste Satz:

An einem Sonntag im Spätsommer des Jahres 1937 zog ein ungewöhnlich heftiges Gewitter über das Salzkammergut, das dem bislang eher ereignislos vor sich hin tröpfelnden Leben Franz Huchels eine ebenso jähe wie folgenschwere Wendung geben sollte.”

 

Herrliches Zitat über Zigarren (Seite 29) – Otto Tresnijk ist im übrigen der Besitzer der Tabaktrafik, wo Franz seine Lehre in Wien absolviert:

“Eine schlechte Zigarre schmeckt nach Pferdemist”, sagte Otto Tresnijk, “eine gute nach Tabak. Eine sehr gute Zigarre jedoch schmeckt nach der Welt.”

 

Nochmals Otto Tresnijk (Seite 33):

“Ein guter Trafikant verkauft nicht einfach nur Tabak und Papier”, sagte Otto Tresnijk und kratzte sich mit dem hinteren Ende der Schreibfeder an seinem Beinstumpf. “Ein guter Trafikant verkauft Genuss und Lust – und manchmal  Laster.”

 

Fazit: Unbedingt lesen, die atmosphärische, zauberhafte und leichte Sprache genießen und wieder mal zahlreich verschenken 😉 – ist ja zum Glück ein Taschenbüchlein …

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Gelesen: Immer noch New York

Immer noch New YorkWie bereits das im Jahr 2000 erschienene Vorgängerbuch “New York” ist auch der neue Essayband “Immer noch New York” von Lily Brett eine Anreihung ihrer persönlichen Eindrücke aus der Weltmetropole. Lily Brett geht gerne mit offenen Augen spazieren, beobachtet, entdeckt ihre Stadt, dabei sammelt sie ihre ganz persönlichen Eindrücke, die sie dann in ihrer teils trockenen Sprache dem Leser zur Verfügung stellt. Frau Brett schreibt über ihre “Stadtführungen”  flüssig, witzig und ihre Anekdoten aus dem jüdischen Humor sind Weltklasse. Sie bringt uns New York näher und auch wie der New Yorker ist, ihre Schilderungen sind prall gefüllt mit Leben, Gefühlen, feinsinnigen Beobachtungen, herzlich, souverän und unglaublich lässig.

Ich lese Lily Brett sehr gerne, sie schreibt witzig, aus dem Herzen heraus, mit Chuzpe (so heißt auch einer ihrer tollen Romane, den ich damals verschlungen habe) und kann sich auch über sich selbst lustig machen. Und ihr toller 98-jähriger (!) Vater, der dann und wann in ihren Geschichten auftaucht ist sowieso schon Kult – in meinem Herzen ;-).

Fazit: Ein tolles Buch für New-York-Liebhaber, Leser von Alltagsbeobachtungen, Fans von Lily Brett sowieso. Sehr lesenswert!

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Gelesen: Das kleine große Glück

das kleine große glück“Das kleine große Glück” von Lucy Dillon fordert uns auf, Dinge, die wir nicht dringend zum Leben brauchen oder an denen besondere Erinnerungen, aus unserem Leben auszumisten. Das Buch fordert uns aber auch auf, im Jetzt zu leben.

Gina, die Hauptperson, hat sich gerade von ihrem Mann getrennt. In Rückblenden erfahren wir von ihrer Erkrankung, von ihrer ersten großen Liebe Kit, wie sie ihren jetzigen Mann Stuart kennengelernt, von ihrer Familie, ihrer Freundin, ihr Studium. In der Jetztzeit ist sie gerade in eine neue Wohnung gezogen, die Scheidung läuft und sie musste sich von ihrem Traumhaus im Vintagestil trennen. Im Laufe ihres Einzugs in die neue Bleibe sortiert sie Erinnerungen aus, Dinge, die ihr am Herzen liegen. Sie spendet diese, sie verkauft diese, verschenkt diese … Doch 100 Dinge möchte Gina behalten.

Ich habe das Buch anfänglich doch etwas mühsam gelesen. Die Kapitel beginnen immer mit einem Gegenstand aus Ginas Besitz und der Schreibstil und auch die vielen Schicksalsschläge, die Gina mit ihren zarten 33 dann 34 Jahren nehmen muss, fand ich doch etwas heftig und viel für eine einzige Geschichte. Geärgert habe ich mich über den offenen Schluss, denn man möchte doch eine Geschichte abgeschlossen lesen …. Vielleicht gibt es aber noch eine Fortsetzung – keine Ahnung, warum die Autorin dies für ihre Geschichte gewählt hat.

Fazit: Eine emotionale, an manchen Stellen durchaus weise Geschichte, die sich entwickelt, die auch an manchen Stellen etwas langatmig ist – gerade bei den Sprüngen in die Vergangenheit. Die Übergänge zwischen früher und jetzt sind auch nur durch Absätze voneinander getrennt. Die Hälfte der Seiten hätte auch gereicht, um alles zu erzählen. Suboptimal ist der offene Schluss, hat mir gar nicht gefallen, wo doch zum Schluss so weise Worte gefallen sind, wie z. B. immer im Jetzt zu leben und auch die kleinen Dinge des Alltags zu sehen und auch zu genießen. Es sind kleine feine emotionale Momente in der Geschichte, die mich zu Tränen rührten, z. B. wie Gina das erste Mal von ihrem Adoptivhund Buzz, der auch ein schweres Los gezogen hat und schwer Vertrauen zu Menschen aufbauen kann, umarmt wird. Das Cover ist bezaubernd und passt wundervoll zur Geschichte, aber ein Cover macht noch kein gutes Buch ;-(. Kann man lesen, muss man aber nicht!

 

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Gelesen: Die Geschichte von Blue

978-3-257-30029-1Der Debütroman “Die Geschichte von Blue” der jungen Solomonica de Winter, ihres Zeichens Tochter von Leon de Winter und Jessica Durlacher, ist gewaltig – sprachlich und auch von der Geschichte her. Die Autorin hat das Buch mit zarten 16 Jahren geschrieben – Begleiter scheinen die Dämonen der Pubertät gewesen sein. Aber wenn sich diese Phase so auswirkt ist das ja nur positiv ;-).

Hintergrund der Geschichte (die im ersten Teil aus Sicht von Blue, im zweiten Teil aus Sicht des Psychiaters und im dritten Teil als realistische Schilderung ihres derzeitigen Alltags in der Psychiatrie erzählt wird) ist die fünfzehnjährig Blue, die alleine mit ihrer Mutter Daisy ist. Ihr heißgeliebter Vater ist gestorben, die Mutter – drogensüchtig – kümmert sich kaum um ihre Tochter und liebevoll ist sie ganz gewiss nicht. Stammleser haben sicher schon gemerkt, dass “liebevoll” eines meiner Lieblingswörter ist, kein Wunder, es gibt nichts Schöneres als voller Liebe zu sein.

Aber nun weiter mit der Geschichte, die mich wirklich im zweiten und dritten Teil verblüfft hat. Die ersten zwei Drittel der Geschichte wird eben von Blue erzählt, wie sie ihre Welt erlebt. Poetisch mutet an, dass sie einen ständigen Begleiter hat, der ihr Sicherheit gibt, ein Buch ihres Vaters – “Der Zauberer von Oz”. Ich fand es unglaublich wie poetisch und zart die Autorin die manchmal doch brutale Geschichte zeichnet und mit welchen immensen und intensiven Sprachbildern sie arbeitet – Frl. de Winter scheint eine weise alte Seele zu sein ;-).

Es ist eine düstere, teils brutale Geschichte, die sich jedoch gut lesen lässt und die noch eine Weile nachhallen wird. Schwierig ist auch, die Geschichte, die sehr auch von Überraschungen lebt,  hier nach zu erzählen, ohne zu viel zu verraten. Es ist eine kurzweilige Geschichte, die unterhält und die mich zum Schluss auch noch verblüfft hat. Kommt nicht alle Tage vor bei jemanden, der täglich viel liest. Jedenfalls musste ich nach dem Schluss auch den Anfang der Geschichte nochmals Revue passieren lassen, und schon war der erste Eindruck dahin, was aber nicht negativ ist, ich mag überraschende Wendungen. Unsere Realität ist ja nichts anderes als eine Aneinanderreihung verschiedener Wahrnehmungen. Jeder Mensch nimmt diese anders wahr. Deshalb lasse ich wohl alles hier geschriebene besser einfach einmal so stehen und übergebe an euch, werte Leser meines Weblogs.

Fazit: Für Gern- und Vielleser einfach ein Muss um mitreden zu können. Für Leser, die gerne mal was anderes lesen möchten und die den Zauberer von Oz gerne gelesen haben – unbedingt lesen. Für alle anderen: Lesen! 😉

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Buch des Monats: Wo steckst du, Bernadette?

wo steckst du bernadetteIch habe das tolle Taschenbuch “Wo steckst du, Bernadette? von Maria Semple (erschienen im btb Verlag) in einem Rutsch gelesen … Geschickt bekam ich es im Rahmen einer Leserunde bei wasliestdu.de. Herzlichen Dank noch einmal von Herzen an dieser Stelle für dieses zauberhafte Buch.

Das Cover zeigt die absolut liebenswerte Bernadette, einst gefeierte Star-Architektin, Mutter einer 15-jährigen Tochter und Frau eines Techie-Stars, der bei Microsoft in Seattle arbeitet. Die drei wohnen in einem ehemaligen Mädchen-Zucht-und-Ordnung-Instititut, in das es dann und wann auch einmal reinregnet … Bernadette ist scheu, geht nicht gerne nach draußen und kümmert sich liebevoll um ihre Tochter. Die anderen Mütter – allen voran ihre Nachbarin Audrey – meiden sie weitgehend, halten sie für verschroben. Dann überschlagen sich die Ereignisse und Bernadette verschwindet spurlos. Mehr möchte ich nicht verraten, denn das Buch ist absolut lesenswert, es ist bezaubernd der schrulligen Bernadette Wort für Wort zu folgen, sie ist mir so ans Herz gewaschsen während des Lesens und ich habe so oft lachen müssen, dass ich etwas traurig war, als die Geschichte zu Ende war … Schade!

Die Geschichte wird von Bernadettes Tochter Bee, die eigentlich Balakrishna heißt, in Form von E-Mails, Briefen, Faxe etc. erzählt. Es ist eine supertolle, herzerwärmende, lustige, zauberhafte Geschichte, die ich euch sehr ans Herz legen möchte …

Fazit: Kaufen! Lesen! Darin versinken! Sich freuen – mitfiebern – lachen und sich von der wundervollen Bernadette bezaubern lassen! Das Buch soll übrigens auch verfilmt werden (könnte mir Sandra Bullock gut als Bernadette vorstellen oder Michelle Pfeiffer!)! Für mich das Leseereignis in diesem Januar – also: Voila – das Buch des Monats!

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