Man sieht auch mit den Ohren gut

A12uTvhEkJLKerstin Unseld hat mit ihrem zauberhaften Buch “Man sieht auch mit den Ohren gut” eine wundervolle kleine Reise in die Musikwelt erschaffen.

In der Geschichte um den blinden Jungen Mathis und seinem Hund Muks geht es richtig spannend zu. Die beiden sind ein tolles Team, auch wenn Mathis Musik liebt, während Muks lieber über eine Wiese toben würde. Und an einem Wochenende, an dem draußen die Sonne lockt und Muks voller Sehnsucht an eine Wiese denkt, hört Mathis im Radion ein klassisches Konzert. Für Muks ist das grauenhafter Lärm, für Mathis eine Leidenschaft. Als die beiden dann noch in einer Limonadenflasche eine Botschaft auftaucht, die die beiden auffordert, die Königin der Instrumente zu finden, reicht es Muks endgültig. Doch er hat keine Wahl, als Blindenhund ist es seine oberste Pflicht seinen Freund Mathis überall hin zu begleiten. Und so reisen die beiden Freund in die Vergangenheit und begegnen vielen Musikerpersönlichkeiten aus verschiedenen Jahrhunderten u.a. Hildegard von Bingen, Kapellmeister Stamitz, dem norwegischen Geiger Ole Bull usw. Die Reisen sind jeweils in eigene Kapitel eingebettet und geben dem Leser viele Einblicke in die Musikgeschichte der jeweiligen Epoche. Frau Unseld ist es mehr als gut gelungen in die Geschichte um Mathis und Muks ihr musikalische Sachwissen sanft einfließen zu lassen, ohne zu langweilen oder die Geschichte zu unterbrechen.

Im Anhang der Geschichte, der sehr umfangreich ist, finden sich noch mehr Informationen über die in der Geschichte genannten Persönlichkeiten aus der Welt der Musik. Aufgelockert wird der Text durch schwarz-weiße Illustrationen, die Leonarad Erlbruch geschaffen hat. So ist das Buch nicht ganz so abschreckend für Kinder, die einer Buchstabenfülle noch nicht so oft begegnet sind. Es ist auch toll zum gemeinsamen Lesen mit jüngeren Kindern.

Fazit: Eine tolle Geschichte mit viel Hintergrundwissen aus der faszinierenden Welt der Musik – spannend und super aufbereitet für 7-11 Jahre alte Kinder. Es gibt auch ein Hörbuch!

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Pflanzenkraft für die 7 Chakren

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Der im BLV Verlag erschienene Ratgeber “Pflanzenkraft für die 7 Chakren – Selbstheilung mit dem Wissen der Natur” von Karin Furtmeier und Regina Sadika Schuster zeigt die ungeheure Vielfalt der Heilpflanzen, deren Anwendung und Wirkweise in Kombination mit der Chakrenlehre und des Yoga. Eine superinteressantes Buch, um Körper und Geist zu heilen und wieder in Einklang zu bringen. Die Autorinnen stellen – nach einer Einführung in die Welt der Chakren und Energiezentren – sehr übersichtlich und informativ geschrieben die jeweils zu den Chakren passenden vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten wie z. B. Tees, Räucherungen und Tinkturen der Chakren-Heilpflanzen vor. Abgerundet wird so jedes der sieben Chakrenporträt mit den jeweils passenden Atem- und Yogaübungen.

Die Autorinnen gehen zu Beginn des Buches gezielt auf die Energiezentren des Körpers ein und beschreiben dann in einzelnen Kapiteln die 7 Chakren und welche Heilpflanzen individuell dort besonders wirksam sind. Jedes der sieben Chakren wird einleitend vorgestellt – zu Beginn alle auf einer Seite, was ich als sehr praktisch und toll fand, zum immer wieder nachschlagen. Dann folgen die einzelnen Chakren auch mit einer Übersicht, was einem hier erwartet, hier werden die Heilmittel z. B. beim Wurzelchakra die Heilpflanzen Rosmarin, Angelika, Kastanie, Steinklee sowie Bürstenmassagen, Wechselduschen und die entsprechenden Yogaübungen (Der Berg usw.) präsentiert.

Fazit: Ein interessanter und in dieser Form noch nie da gewesener Praxisratgeber, der uns dabei unterstützt,  mit natürlichen Mitteln und Methoden zu einem besseren körperlichen und mentalen Wohlbefinden zu gelangen.

 

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Digitale Depression

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Das Autorenduo Sarah Diefenbach und Daniel Ullrich gehen in ihrem sehr lesenswerten Buch “Digitale Depression – Wie neue Medien unser Glücksempfinden verändern” auf die virtuellen Glücksdämpfer der neuen Medien – allen voran dem allseits bereiten Smartphone – ein.

Beim Versuch, unser Glück online zu konservieren und zu intensiveren sprich zu posten, verlernen wir, unser Glück direkt zu erleben. Die Generation Smartphone ist mehr darauf bedacht, always on zu sein, stets das perfekte Foto für den Facebook-Post zu schießen – “während der magische Augenblick vorbeizieht“. Das Foto wird dann fix gepostet, um wiederum möglichst viele Likes zu generieren und hiermit wiederum Selbstbestätigung zu bekommen. Die bewusste Wahrnehmung des Moments wird weitgehend ausgeschaltet, wir gucken durch die Linse, aber nehmen nicht wahr, was das Auge sieht. Das Foto wird wichtiger als das Ereignis selbst. Und die Fotos verschwinden dann meist im virtuellen Nirvana und werden nicht mehr bewusst angeschaut, sprich erlebt. (Man muss schon auch Glück haben, wenn man die “Sehenswürdigkeiten” überhaupt noch hinter all den Selfiesticks sehen kann – wie nervig sind diese Dinge doch nur!)

Bewegt man sich wie ich – die manchmal völlig vergisst, dass sie ein Handy besitzt, durch den Alltag, dann sieht man vielfach Menschen, die wie Zombies nur noch auf das Display ihres Smartphones starren, die schon Panikattacken bekommen, wenn dem Akku unterwegs der Saft ausgeht. Auch bei Gesprächen blickt man sich oftmals nicht mal mehr in die Augen, sondern einer der Gesprächspartner tippt wie bekloppt auf seinem Smartphone herum. Nicht mal auf öffentlichen Toiletten hat man seine Ruhe, weil meistens ein Zeitgenosse selbst auf dem Klo noch ein wichtiges Businesstelefonat führen muss. Wo ist hier bitteschön der Datenschutzbeauftragte ;-)?

Ich selbst möchte gar nicht so viel von meinen Mitmenschen erfahren, auch nicht, dass die Uschi nun ausgezogen ist oder man seit Tagen an einer Verstopfung leidet. Leider muss ich mir dies meist – insbesondere in den ICEs anhören, auch wenn ich in der Ruhezone sitze. Die eigene Privatsphäre und auch die der anderen leidet massiv. Und was ist mit der Rücksichtnahme auf andere? Die ist durch die permanente Erreichbarkeit leider nicht möglich.

“Technik ist heute schließlich überall und immer dabei. Angefangen bei der elektrischen Zahnbürste über den Kaffee aus dem Vollautomaten und jederzeit abrufbare Ratschläge zu allen Lebenslagen per YouTube bis hin zur Überwachung der Trainingsfortschritte vie Fitness-Armband, dabei immer die Kopfhörer auf den Ohren. Und auch der Austausch mit anderen läuft technikvermittelt. Kontakte knüpft man über Facebook, Instagramm zeigt, wer ich wirklich bin – oder sein will. Via WhatsApp bleibt man immer in Verbindung mit Freunden und Familie, wer noch mehr News aus meinem Leben will, kann meinem Blog folgen.” (Seite 11)

Doch machen all diese Dinge uns wirklich glücklich? Tut es uns gut, was wir in den sozialen Medien tun? Wir alle wollen ein glückliches Leben führen, wir wollen herausfinden, was uns glücklich macht und was wir selbst für unser Glück tun können – was eine der kompliziertesten überhaupt Lebensaufgaben ist. Denn: Glückliche Menschen tun auch der Gesellschaft gut, weil sie weniger Verkehrsunfälle verursachen, hilfsbereiter und großzügiger sind, gesünder leben und effizienter arbeiten.

“Kritische Stimmen zur technischen Durchdringung unseres Alltags gibt es viele. Berechtigte Sorgen um Datenschutz und Privatsphäre beispielsweise. Sorgen um gesundheitliche Gefahren, wie die böse Handystrahlung oder den Mausarm. Oder auch Sorgen um die Degeneration unserer kognitiven Fähigkeiten.” (Seite 12)

Fazit: Ein super empfehlenswertes Buch über den Verlust unseres Glücksempfindens durch die neuen Medien. Ein aufrüttelnder Wachmacher zum reflektierten Umgang mit sozialen Medien & Co.

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Arne Hofmann: EMDR

41pKb2MnXrLArne Hofmann hat mit seinem Praxishandbuch “EMDR – Praxishandbuch zur Behandlung traumatisierter Menschen” ein Standardwerk geschrieben. EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing) und ist eine moderne, dynamische und effiziente Methode im Bereich der Psychotraumalogie.

Die EMDR-Behandlungstechnik ist umfassend und übersichtlich  und durch die zahlreichen praktischen Beispiele sehr anschaulich und nachvollziehbar dargestellt.

In der 5. Auflage findet sich eine Aktualisierung der Risiken und Nebenwirkungen, 30 neue Patientenberichte, Innovationen bei der EMDR-Behandlung, sowie Hinweise zur Behandlung von Störungen, die ihren Ursprung in traumatischen Erinnerungen haben.

Nach einer kurzen Einführung in die Psychotraumatologie, wird EMDR als Psychotherapiemethode klar und strukturiert dargestellt. Die verschiedenen Phasen einer EMDR-Behandlung werden hier vorgestellt:

  • Phase 1: Anamnese und Behandlungsplanung,  Indikationen und Kontraindikationen

  • Phase 2: Vorbereitung und Stabilisierung

  • Phase 3-8: Bearbeitung einer Erinnerung mit EMDR

Weiterhin werden die verschiedenen Formen des Prozessierens – als zentrales Element der EMDR-Methode vorgestellt, Theorien zur Wirksamkeit von EMDR vorgestellt und Nebnwirkungen, Grenzen und Risiken der Methode aufgezeigt. Im weiteren Verlauf des Buch finden sich Kapitel zu EMDR-Behandlungstechniken, EMDR bei speziellen Patientengruppen (z. B. EMDR und komplizierte Trauer, bei depressiven Störungen, in der Behandlung von Substanzabhängigkeit, in der Schwangerschaft und nach der Geburt, bei Soldaten und Veteranen und auch bei Menschen mit Migrationshintergrund). Es folgen die Kapitel Experimentelle Anwendungen, EMDR-Behandlung von Kindern und Jugendlichen, Qualitätssicherung und EMDR-Organisationen und weitere EMDR-Ressourcen. Ein umfassenden Literatur- und Sachverzeichnis runden das sehr empfehlenswerte Standardwerk ab!

Fazit: Arne Hofmanns Praxishandbuch ist ein typisches Lehrbuch, das Theorie und Praxis des EMDR umfassend darstellt. Für Menschen, die EMDR erlernen möchten oder in Ausbildung sind, ist das Buch ein Muss. Für interessierte Menschen und auch für Betroffene führt das Fachbuch umfassend in den Bereich der Traumatherapie ein!

 

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Ayurveda mit heimischen Pflanzen

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Der BLV Verlag hat ein tolles Kräuterbuch herausgegeben, der Titel: “Ayurveda mit heimischen Pflanzen“.

Die Ayurveda-Philosophie beruht auf einer ganzheitlichen Denkweise. So definiert sich Gesundheit als ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Körper, Geist und Seele. Ayurveda ist der älteste, überlieferte Wissensschatz über die Natur des Menschen. Das Autorenteam hat ein tolles und sehr informatives Buch über die ayurvedische Lehre mit unseren heimischen Kräuterschätzen geschrieben, dass sich sehr gut liest.

Nach einer Einführung in die Welt der ayurvedischen Lehre wird aufgezeigt, wie Pflanzen wirken. So ist zu lesen, dass der aufmerksame Beobachter bereits an der einzigartigen Pflanzensignatur jeder Pflanze ihre Heilqualitäten ablesen kann. Die ganzheitliche ayurvedische Pflanzentherapie – auch “Dravyaguna” genannt, was übersetzt so viel bedeutet wie “Wissen von den Substanzen und ihren Eigenschaften“, geht davon aus, dass sich alle Pflanzen aus fünf Elementen oder Mahabhutas Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde zusammensetzen – mit jeweils unterschiedlichen Anteilen. Hieraus wiederum entstehen die Heilwirkungen und Eigenschaften der Pflanzen. Doch kommt es hier auch auch die richtige Dosierung, Verarbeitung und Zusammenstellung an. Nun folgt die Vorstellung einiger Kräuter, die für die ayurvedische Lehre trefflich geeignet sind.

Nun folgt die Praxis der Pflanzenheilkunde, wie man die Heilpflanzen anwendet und zubereitet. Im letzten Kapitel werden zahlreiche ayurvedische Rezepte und Anwendungen vorgestellt. Ein Überblick rundet das hochinformative Buch, das herrlich und trefflich bebildert ist, ab!

Fazit: Für Heilpflanzeninteressierte ist dieser spannende neue Blick mittels der ayurvedischen Lehre ein Must-have! Informativ, praktisch und mit vielen tollen Tipps ein wunderbares, effizientes Buch!

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