Lissa Evans: Miss Vee oder wie man die Welt buchstabiert

miss veeBei der 36 jährigen Vera Sedge  in “Miss Vee oder wie man die Welt buchstabiert” von Lissa Evans läuft rein gar nichts nach Plan. Miss Vee verursacht ein Drama nach dem anderen, sie ist ständig pleite und hat moralisch nichts dagegen, auch mal gegen das Gesetz zu verstoßen. Doch dann tritt der 10-jährige altkluge und sehr intelligente Noel in ihr Leben und Veras Pechsträhne scheint zu Ende. Gemeinsam sind die beiden ein unschlagbares Team …

Die Geschichte spielt 1939 in England, “die Deutschen marschieren in Polen ein und die Sommerferien sind fast zu Ende …” Zu Beginn lesen wir in einem Prolog von Noels Zeit bevor er mit der Kinderlandverschickung auf Vera trifft. Man merkt, dass der Junge sehr viel anders ist als die anderen Kinder, mit denen er zu tun hat. Am Anfang fand ich ihn sehr seltsam, doch immer mehr machte ihn genau das äußerst liebenswert. Als Noel Vera trifft, spürt man die Einsamkeit des Junges, die Auswirkungen des Krieges auf der Kinderseele …  und die Seelen der anderen Menschen. Es herrscht eine allgemeine Angst, alle sind in Aufruhr. Vera hat es nicht leicht, sich durch diese Zeit zu kämpfen und auch Noel leidet sehr.

Die Geschichte setzt sich aus mehreren Erzählsträngen zusammen, was mich am Anfang arg verwirrt hat, doch letztendlich führt Lissa Evans diese gelungen zusammen. Dennoch macht es genau dies schwierig, der Geschichte zu folgen, es kam nicht so ein Lesefluss auf und Vera ist nicht gerade eine sympathische Person und auch sehr schwierig von ihrem Verhalten her. Im Grunde nimmt das Buch erst in der letzten Hälfte an Fahrt auf und so berührte mich letztlich auch Veras Geschichte ….

Der erste Satz im ersten Teil (Seite 37):

“Hitler machte quer über den Ärmelkanal eine lange Nase, und London evakuierte wieder einmal seine Kinder, die Zurückgekehrten ebenso wie die, die nie fortgewesen waren. Diesmal fuhr Noel mit ihnen; gefragt hat ihn auch diesmal niemand.”

 

Fazit: Ein lesenswertes, sanftes, berührendes Buch über Menschen im Krieg, das dem Leser jedoch sehr Geduld abtrotzt. Aber es lohnt sich, dranzubleiben und das Buch zu Ende zu lesen – versprochen ;-)!

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Der spirituelle Notfallkoffer

Notfallkoffer

In meinem Leben habe ich schon sehr viele Ratgeberbücher zu allen möglichen Themenkreisen gelesen. Irgendwann gab es Phasen in meinem Leben wo ich dies nicht mehr tat, weil ich die Nase einfach voll hatte von all dem “Du musst so leben, um dies oder jenes zu erreichen” oder all die aus Amerika herüber geschwappten “Everything is so positive”-Ratgebern. Dazu kam natürlich auch noch die wachsende Lebenserfahrung mit jedem Lebensjahr auf dieser Erde. Irgendwann konnte man das alles nicht mehr ertragen, denn vieles war einfach nicht authentisch. Ganz anders dieses Buch von Katharina Ceming und Christa Spannbauer. Der Titel: “Der spirituelle Notfallkoffer – Erste Hilfe für die Seele“. Den Autorinnen ist es doch tatsächlich gelungen, dass ich dieses Buch nicht einmal, nicht zweimal, nein ich las es dreimal hintereinander und fand es immer noch sehr spannend. Der Schreibstil ist sehr flüssig und es ist so viel Lebensweisheit in dieses schmale Büchlein (Stammleser wissen, dass ich das sehr schätze!) hineingepackt, dass ich das selbst nicht glauben konnte. Also musste ich das tolle Buch mehrmals lesen ;-). Natürlich ist das Buch ein Ratgeber. Ein Ratgeber für unser Leben. Angereichert mit inspirierenden Texten, Übungen, Meditationen, Ritualen etc. Für mich ist es ein Lebensqualität-Steigerungs-Mutmacher-Entspannungsbuch. Eine wahre Schatzkiste fürs Leben, vergleichbares hat bekanntlich ja nur die Bibel geschafft ;-). Es macht uns bewusster, entspannter, in uns ruhender, so dass wir den manchmal scharfen Wind des Lebens gut und friedvoll mit einem leichten Lächeln umschiffen können und auch die Stürme besser bewältigen. Denn die wahre Kraft ruht in uns allen, wir sind unsere Helfer in der Not, aber dazu müssen wir – auch im Auge des Orkans – erst einmal zur Ruhe kommen und uns mit uns selbst anfreunden.

Fazit: Ein wundervolles, kleines unbezahlbares Schatzkästlein – von mir die Top-Empfehlung im Bereich der Ratgeber in 2015!

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Siri Mitchell: Charlotte und die Sprache der Blumen

charlotte und die Sprache der Blumen

In ihrem neuen Buch “Charlotte und die Sprache der Blumen” erzählt Siri Mitchell von Charlotte, die nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater zu ihrem Onkel – einem Admiral nach Cheshire zieht. Weg von London und ihren Freunden. Charlotte ist leidenschaftliche Botanikerin, sie illustriert Bücher und sammelt und katalogisiert Pflanzen. Diese Wissenschaft war damals ausschließlich den Männern vorbehalten, denn Frauen sollten heiraten und Kinder bekommen. Auch Charlotte soll nun in die Gesellschaft eingeführt werden und verheiratet werden. Sie die leidenschaftliche Wissenschaftlerin, soll sich von ihrer Leidenschaft Botanik verabschieden. Ihr Talent wird kleingeredet, nur weil sie eine Frau ist. Charlotte beugt sich den Wünschen ihres Onkels und Vaters und tritt in die feine Gesellschaft ein, einer Welt, die so gar nicht ihr Fall ist. Die ungeahnten Erwartungen und ungeschriebenen Gesetze, die dort herrschen, verwirren sie und sie sehnt sich nach ihren Zeichnungen und Pflanzen. Auch ist sie der Meinung, dass ihr Vater ohne ihre Hilfe und Unterstützung verloren ist. Doch dann stellt ihr Vater einen neuseeländischen Schaffarmer als neuen Assistenten ein. Und Charlotte wartet darauf, dass dieser versagt …

Fazit: Siri Mitchell hat eine  schöne, sehr leichte Sommergeschichte geschrieben, die sich im Jahre 1852 in England abspielt. Dem Land der imposanten Gärten und famosen Rosen(züchtungen). Die Geschichte ist so leicht wie ein Sommerwind, sie bezaubert unaufdringlich und sensibilisiert für unsere wundervolle Natur … Mir hat das Buch sehr gut gefallen … Für Pflanzenliebhaber ist sie ohnehin ein Muss 😉 …

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Ina Rudolph: Auf ins fette pralle Leben

das fette pralle leben

Ina Rudolph hat ein tolles neues Buch geschrieben. Der Titel “Auf ins fette pralle Leben – 12 Experimente, wie man sich das Leben leichter machen kann”. Darin beschreibt sie, wie sie in 12 Lebensbereichen mit Kleinigkeiten Veränderungen herbeiführt und so ihre Sensibilität für ihre Mitmenschen, ihre Umwelt aber auch für sich selbst steigert. Was mich gestört hat, war dass immer nur mit  “The Work” gearbeitet wurde. Für Leser die damit nichts anfangen können oder für das einfach nicht die richtige Methode ist, kann das schon etwas auf die Nerven gehen …  Ich selbst bin eher der Typ Mensch, der sich selbst mit seinen eigenen Möglichkeiten entdecken möchte und dies auch tut, deshalb habe ich so meine Problemchen mit all diesen standardisierten Methoden, die meines Erachtens halt nicht für alle Menschen gleichermaßen DIE einzige Methode ist … ich wollte das nur geschrieben haben … 😉 … Für alle begeisterten Worker ist das Buch natürlich ein absolutes Muss … Gefallen hat mir, dass Frau Rudolph sehr authentisch über ihren Alltag mit Tochter und Ehemann schreibt und nichts beschönigt. Ehrlich und authentisch werden die kleinen und großen Nöte des Familienalltags als selbständige Mutter beschrieben. Ina Rudolph schreibt unterhaltsam, spannend und sehr realistisch – danke dafür!

Fazit: Ein leichtes und authentisches Buch mit einer positiven Kraft, wider allen Gewohnheiten (fahren Sie doch morgen einfach mal einen anderen Weg zur Arbeit oder verändern Sie anderweitig einmal Ihre Perspektive) und nehmen Sie Ihre Umwelt einmal aus einem anderen Blickwinkel wahr. Denken Sie einmal nicht sorgenvoll, sondern positiv, oft sind wir zu negativ mit uns selbst, anstatt unsere Gefühle liebevoll anzunehmen und Strategien zu entwickeln, besser damit umzugehen … Leben kann auch Spaß machen und fröhlich und glücklich sein, wenn man es zulässt ;-)!

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Jan Becker: Das Geheimnis der Intuition

geheimnis der intuition

Ich mag die Bücher von Jan Becker sehr gerne. In “Das Geheimnis der Intuition” macht sich der Leser – begleitet von Jan Becker – auf die Reise nach innen – zu seinem Bauchgefühl. Mit interessanten Informationen und Übungen ist es ein Sachbuch par excellence. Jan Becker ist mir sehr sympathisch, er schreibt authentisch und nicht so verkaufsanheizend wie so mancher Kollege. Das Buch liest sich leicht und locker und ist eine sehr angenehme Sachbuchlektüre! Natürlich sollte man dennoch nicht ganz seinen Verstand ausschalten … ;-)!

Fazit: Wer sich mit Intuition beschäftigt, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Ein Plädoyer für das Bauchgefühl!

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Fredrik Backman: Oma lässt grüßen und sagt es tut ihr leid

oma lässt grüßen

Fredrik Backman hat mit “Oma lässt grüßen und sagt es tut ihr leid” ein komisches und langweiliges Buch geschrieben. So recht bin ich nicht in der Geschichte angekommen und muss gestehen, habe viele Seiten überblättert, weil ich der Geschichte nicht folgen konnte … Und leider habe ich den roten Faden auch nicht finden können und das Buch nicht zu Ende gelesen … Die Geschichte ist langweilig und zwanghaft komisch, beim Lesen kam keine positive Stimmung auf, ein für mich völlig überflüssiges Buch. Nicht alles, was aus Schweden kommt ist gut … Vielleicht hätte man das Buch lieber dort gelassen … Ich hatte mir deutlich mehr versprochen und mal wieder ist mir klar geworden, dass man einfach keinem “Bestseller” mit großem Marketinghype und Spiegel-Bestsellerliste vertrauen kann.

Fazit: Keine leichte, lustige Sommerkomödie, sondern ein anstrengendes Buch mit völlig überzeichneten Figuren und einer nervigen Oma … Schade!

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Schönes Wochenende

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Ihr Lieben, ich wünsche euch ein zauberhaftes, entspanntes, glückliches, zufriedenes und sonniges 1. August-Wochenende! Wir lesen uns wieder am Montag! Alles Liebe!

Dr. Sven Barnow: Therapie wirkt!

Therapie wirkt

Dr. Sven Barnow bietet in seinem Buch “Therapie wirkt!” einen tollen Überblick über die Wirksamkeit, den Ablauf und die Verfahren der Psychotherapie. Er beschreibt die einzelnen Störungsbilder sowie die dazu passende Therapierichtung. Interessant fand ich, dass er auch zur Selbsthilfe anregt, er gibt im Buch eine kurze Anleitung, wie man seine Emotionen regulieren kann. In den einzelnen Kapiteln geht er auch die Gefahren einer Psychotherapie und über die Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Antidepressiva ebenso ein wie auf die Beschreibung der einzelnen Therapieformen. Sieben Patienten erzählen zudem in praktischen Fallbeispielen, aus welchen Gründen sie eine Therapie gemacht haben.

Das Buch ist ein sehr gutes Nachschlagewerk und Informationsbuch für Menschen, die zum einen eine Therapie erwägen und sich vorher informieren möchten oder noch unschlüssig sind, aber auch für jene Personen, die sich beruflich mit psychisch belasteten Menschen befassen, sie beraten. Dr. Barnow gibt viele Tipps, aber besonders haben mir die authentischen Aussagen der Betroffenen gefallen.

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