Der Trick

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Vorhang auf für den “Großen Zabbatini”, der einst 1939 in Berlin als Bühnenzauberer und Mentalist großerartige Erfolge feierte und heute als mürrischer alter Mann in Los Angeles lebt und den Glauben an die Magie vollends verloren hat. Emanuel Bergmann fantastisches Debüt “Der Trick” hat mich mehr als begeistert und gefangen genommen in der Welt der Magie und der Zaubertricks und auch der Schicksale einzelner Menschen, die sich am Ende furios und teilweise auch überraschend zusammenfügen.

Der Rabiner Laibl Goldenhirsch lebt mit seiner Frau Rifka in Prag. Dann muss er in den Krieg ziehen und kommt als anderer Mensch zurück. Überraschenderweise ist seine Frau schwanger … So wird Laibl Vater eines auf wundersame Weise entstandenen Sohnes namens Mosche (Moses) Goldenhirsch. Beide kommen nicht immer so gut miteinander aus und als ihre geliebte Rifka stirbt, läuft Mosche von zu Hause weg, weil sein Vater begonnen hat zu trinken und ihn zu schlagen. Er schließt sich einem Zauber-Zirkus an und lernt dort vom berühmten Halbmondmann die Kunst der Magie und des Mentalisierens. Auch verliebt er sich in dessen Freundin Julia. Nachdem der Zirkus während einer Vorstellung völlig niederbrennt, fliehen die beiden Verliebten nach Berlin und Moshe wird zum “Großen Zabbatini”. Doch dann holt ihn die Vergangenheit in Form des Halbmondmannes ein von dem er dachte, dass er tot sei … Dieser liefert ihn an die Nazis aus ….

Parallel begleiten wir den zehnjährigen Max Cohn, dessen Eltern sich scheiden lassen möchten. Wie jedes Kind, glaubt auch Max, dass er schuld daran sei. Doch dann findet er unter den Sachen seines Vaters eine alte Schallplatte mit Aufnahmen des “Großen Zabbatini” und ist begeistert, denn dieser kann auch einen Liebeszauber heraufbeschwören. So macht sich Max auf die Suche nach dem großen Zauberer und findet ihn auch … Doch mehr möchte ich hier nicht verraten, denn das Buch ist soooo gut und ich möchte es euch herzlichst empfehlen, selbst zu lesen.

Fazit: LEST DIESES furiose, komische, traurige, hochemotionale, sehr tiefsinnige und einnehmende Buch auf jeden Fall!

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Das Herz – unser Glücksmuskel

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Glück lässt sich trainieren mittels unserer Herzenskraft schreibt Beate Pracht in ihrem wundervollen und sehr empfehlenswerten Buch “Das Herz unser Glücksmuskel“. Unser Herz ist ein sehr wichtiges Organ – klar, das weiß jeder. Dass dort aber auch unsere Gefühle sitzen und sich das negativ auf unser Herz auswirken kann, das wissen die wenigsten, bzw. können sich die wenigsten vorstellen.

Unser Herzschlag verändert sich laufend, dies ist auch notwendig, damit sich unser Körper möglichst schnell und auch flexibel neuen Geschehnissen anpassen kann. Beate Pracht schreibt sehr interessant über unsere Herzratenvariabilität, das bedeutet, ein gesundes Herz schlägt nicht gleichmäßig, sondern die Intervalle unserer Herzschläge wechseln ständig. Wir können also unsere Herzratenvariabilität so schulen, dass wir unsere Stressresistenz und somit auch unsere Gesundheit besser im Griff haben.

Und man erfährt als Leser sehr viel über den Körper, Gefühle, Denken, das soziale Miteinander und die eigene Lebensgestaltung in diesem wertvollen Ratgeber mit seinem systematischen Trainingsprogramm. Viele leicht umsetzbare Tipps und Übungen, die unseren Herzrhythmus beeinflussen und die aufzeigen, was wir alles zu unserem eigenen Wohlbefinden beitragen können.

 

Beate Pracht arbeitet seit vielen Jahren mit Lamas und bietet tiergestützte Therapien und Seminare an. Im Buch kann man zahlreich die eingestreuten Anekdoten zu ihren liebevollen Tier-Begleitern lesen und ich sehe Lamas nun mit anderen Augen.

Fazit: Ein achtsames, präsentes, sehr gut geschriebenes, interessantes und tief wirkendes Anleitungsbuch, um unseren Glücksmuskel – das Herz für unser aller Wohl zu trainieren. Absolut empfehlenswert und tiefgehend! Nutzen wir diese verborgene, unglaubliche und umfassende Kraft unserer Herzen!

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Wer kriegt was und warum?

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Der Nobelpreisträger Alvin E. Roth – seines Zeichens Fachmann für Spieltheorie und “Market Design” hat ein interessantes Buch mit dem Titel “Wer kriegt was und warum” geschrieben.

Das Buch beginnt mit dem grundlegenden Wissen, dass “Märkte überall” sind. Zahlreiche praktische Beispiele belegen diese These in einer gut verständlichen und unterhaltsamen Sprache. Gefallen hat mir das Beispiel mit den Spendernieren, denn diese stellen einen Markt für Gesundheit dar. Auch die Flugzeit, die Passagiere in einem Flugzeug verbringen – gemeinsam mit der oben genannten Spenderniere im Flugzeug, bildet auch wieder einen Markt und so weiter … Alles hat seinen Wert und seinen Preis. Sehr interessante und unterhaltsame Veranschaulichung und ein guter Einstieg in die Thematik.

Nun steigt Alvin E. Roth aber richtig ins Thema ein, denn:

“Nichts von alledem bekommt automatisch derjenige, der bereit ist, am meisten dafür zu bezahlen.”

Oha. Man kann also nicht alles materiell berechnen und miteinander oder gegeneinander aufwiegen. So rückt er die Passgenauigkeit der Produkte und Dienstleistungen mehr in den Mittelpunkt. Passen muss es – oder wie der Amerikaner so schön formuliert: Matching! Mit der Passgenauigkeit bekommen wir Verbraucher auch wieder etwas mehr Freiheit vor der immer aufdringlicher werdenden Werbung zurück. Wie oft werden Bedürfnisse durch Werbespots geschürt, die uns nicht unbedingt noch glücklicher und zufriedener machen, die Firmen aber immer reicher machen …. Nun heißt es also: Gekauft wird nur was passt. Eine sehr interessante Theorie. Die neuen Regeln der Märkte sind jene, auf denen sich finden soll, was zusammen passt.

Fazit: Ein hochinteressantes Buch, das zu kreativen Gedankenspielen führen kann. Mit Sicherheit werdet ihr Märkte weitaus interessierter und genauer betrachten und euch eure Freiheit ein Stück weit zurückholen! Wir sind der Markt ;-)!

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Lukas Bärfuss: Koala

413xIcLLU1L Lukas Bärfuss hat mit seinem neuen Buch “Koala” ein doch sehr seltsam anmutendes Buch zu einem nicht so ganz einfachen Thema geschrieben. Es geht um Suizid, nicht der des Autors, sondern dessen Bruder. Mit dem Buch macht sich Lukas Bärfuss auf die Reise und hinterfragt die Entscheidung seines Bruders, sich zu suizidieren. Warum hat sich “Koala” – so der Pfadfindername seines geliebten Bruders- umgebracht? Es ist ein kleines, stilles Buch, das leider geprägt ist von vielen langen Bandwurmsätzen. Man sollte als Leser also konzentriert bei der Sache sein, um diese zu erfassen. Achtung: Das Buch ist nicht geeignet für Betroffene und Angehörige.

Fazit: Ein nachdenklich stimmendes Buch mit Längen und vielen langen Sätzen, das die Beziehung des Autors zu dessen Bruder aufarbeitet und ihm hilft, den Suizid seines Bruders zu verstehen – keine leichte Kost und daher nicht geeignet für Betroffene!

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Gesund kochen ist Liebe

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Veronika Pachala kämpfte jahrelang erfolglos gegen Übergewicht, danach gegen die Nahrungsmittelunverträglichkeit ihrer Tochter Claire. Sie musste ihre gesamte Ernährungsweise radikal umstellen und das Resultat halte ich mit ihrem sehr empfehlenswerten und gelungenem Buch “Gesund kochen ist Liebe” in den Händen.

Es ist ein tolles, gekonnt illustriertes Kochbuch, das sofort Lust macht, mit dem liebevollen Zubereiten der Speisen zu beginnen. Hier stieß aber schon auf die erste Grenze: Ich wohne auf dem Land und bekomme hier nicht alle im Buch genannten Zutaten auf Anhieb. Durch geschickte Improvisation ist es doch auch mir möglich, die Rezepte erfolgreich nachzukochen.
Das Buch zeigt auch, welche Zutaten man immer zuhause haben sollte und ist sehr gut aufgeteilt: Es gibt Kapitel zu Drinks, Smoothies und Frühstück, dann zu Suppen und kleinen Gerichten, bis hin zu Hauptgerichten und tollen Süßspeisen und Gebäck. Besonders das Foto des Schokofudge fand ich sehr anregend.

Fazit: Das Buch ist eine Augenweide, alleine die Aufmachung lohnt den Kauf, denn das Buch ist so liebevoll gestaltet, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen mag. Die Rezepte sind einfach beschrieben und familien- und somit alltagstauglich. Einziges Manko: Nicht alle Zutaten bekommt man überall.  Teilweise recht exotische Zutaten wie Kokosblütenzucker müsste ich mir möglicherweise online bestellen, da ich auf dem Land lebe.

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Karen Duve: Warum die Sache schiefgeht

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Die von mir sehr geschätzte Karen Duve hat mit “Warum die Sache schiefgeht” ein nicht allzu gutes Buch geschrieben. Es waren in der Tat tolle Ansätze erkennbar – bzw. zu lesen, aber nach einer Weile ging mir einiges doch ziemlich auf die Nerven – ich habe es nicht mal bis zur Hälfte geschafft und dann nur noch weitergeblättert. Es war mir zu einseitig und zu sehr Gender. Ich mag dieses Draufhauen nicht, wenn man selber keine Ideen hat, um etwas zu verändern … das bringt mich als Mensch nicht weiter – an den meisten Stellen ist mir das Buch leider zu krass und laut geschrieben – sorry werte Frau Duve!

Fazit: Sehr einseitig, sehr negativ. Ich schätze Karen Duve sehr, aber hier ist sie mir einfach zu einseitig und zu krass unterwegs! Warum das Buch auf der Spiegel-Bestseller-Liste zu finden ist, verstehe ich nicht, aber hier werden ja nur die Verkäufe gezählt und nicht die Qualität der tatsächlich gelesenen Bücher.

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Meine ruhelose Seele

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Die klinische Psychologin Dr. Kay Redfield Jamison ist selbst bipolar und hat mit “Meine ruhelose Seele – Die Geschichte einer bipolaren Störung” ein bemerkenswertes, sehr emotionales Buch geschrieben.

Biographisch beschreibt sie darin sehr offen und genau ihre Erfahrungen mit dieser affektiven Störung. Der Text ist sehr tiefgründig, es ist phantastisch, wie sich selbst beobachtet mit all ihrem Wissen über diese Erkrankung.

Dr. Jamison ist eine der führenden Experten auf dem Fachgebiet der bipolaren Störung, sie kennt sie aus eigener Erfahrung und das war in ihrer akademischen Laufbahn nie ein Problem, da sie sehr offen damit umging.

Diese affektive Störung ist nicht heilbar, aber sie ist behandelbar. Die Autorin erklärt auf gut verständliche Weise das Krankheitsbild, die einzelnen Stimmungen und die Möglichkeiten der Behandlung. Dr. Jamison erklärt, wie Lithium wirkt und was es bewirken kann. Leider zeigt sie keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten auf.

So schreibt sie im Vorwort auf Seite 13:

“Ich hatte große Bedenken, ein Buch zu schreiben, das sowohl meine eigenen manischen Attacken, meine Depressionen und Psychosen als auch meine Schwierigkeit, die notwendige ständige Medikamentenbehandlung zu akzeptieren, so unverhüllt darstellt. Klinikangestellte sind bisher – wegen ihrer Approbation oder ihrer privilegierten Stellung im Krankenhaus – davor zurückgeschreckt, anderen von ihren eigenen psychischen Problemen zu berichten.”

Fazit: Ein mutiges, ehrliches, weise und kraftvolles Buch über manisch-depressive Störungen, sehr emotional.

 

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Osterglück

„Glück ist kein Osterei. Wir können es nicht einfach suchen gehen. Aber wir können uns selbst und unser Leben so einrichten, dass es gern und immer wieder bei uns vorbeischaut.“

– Florian Langenscheidt

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Ihr Lieben, die famosen 😉 Buchnotizen machen eine kleine Osterpause – melde mich am 4.4. wieder mit vielen schönen Büchern zurück … Wünsche euch zauberhafte Osterfeiertage mit vielen Schokohasen und – eiern ;-)! Genießt den Frühling!

Ruediger Schache: Herzbewusstsein

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Ruediger Schache hat mit “Herzbewusstsein – 99 motivierende Handlungen für eine positive Ausstrahlung” eine sehr nette kleine Zusammenfassung seiner letzten beiden Bücher publiziert. Als Bonus gibt es noch eine CD mit geführten Meditiatione der elf Kräfte, die unseren Handlungen zugrundeliegen.

Das Taschenbuch umfasst 120 Seiten, auf denen 99 Handlungsimpulse bzw. Übungen aufgeführt – untermauert mit Affirmatioen – sind.

Ruediger Schache lädt zur inneren Einkehr ein, zur Wahrnehmung unseres inneren Seins, unserer innerer Kräfte, unsere ureigenen Stärke, all jene Dinge, die aus uns herauskommen möchten, um uns glücklich zu machen. Denn Glück finden wir nicht im Außen und nicht mit materiellen Dingen, die uns scheinbar Glück versprechen, aber uns doch nicht in die Glückseligkeit führen.

Fazit: Ein tolles kleines, gut geschriebenes, prägnantes Büchlein mit CD, eine schöne Geschenkidee für alle bewussten Menschen! Eine Reise in unser Herzbewusstsein!

 

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Andreas Knuf: Sei nicht so hart zu dir selbst

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Andreas Knuf zeigt in seinem neuen Buch “Sei nicht so hart zu dir selbst” wie wir aufhören können, ach so überkritisch mit uns umzugehen und lernen, Selbstmitgefühl für uns zu entwickeln. Wir müssen uns nicht supertoll finden oder gar alles an uns lieben. Dem Autor geht es vielmehr darum, dass wir uns so annehmen, wie wir nun mal sind – mit all unseren Gefühlen und ohne uns mit anderen zu vergleichen. Es ist egal, ob wir dick oder dünn, erfolgreich oder unsportlich sind.

“Das Leben wird entspannter, wenn wir endlich aufhören, gegen uns selbst zu kämpfen, ” schreibt der Diplom-Psychologe Andreas Knuf.

Fazit: Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es hat so etwas unaufdringliches … Es zeigt einen alltagstauglichen Weg mit vielen unterstützenden Übungen, um Selbstmitgefühl  zu entwickeln und in unseren Alltag zu etablieren. Herr Knuf zeigt verständlich auf, warum Selbstmitgefühl wichtiger ist als Selbstwertgefühl und die im Buch vorgestellten Übungen können unkompliziert in den Alltag eingebaut werden. Ein wichtiges Thema!

 

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