Kurzlehrbuch Psychiatrie

kurzlehrbuch Psychiatrie

Kurz und knackig – dabei aber präzise und vollständig” ist auf der Rückseite des Buches “Kurzlehrbuch Psychiatrie” von Borwin Bandelow zu lesen.
Der Aufbau des Buches folgt der Chronologie der ICD-10 Kapitel  (F). Schön war, dass vor jedem Kapitel zusätzlich zum umfassenden Inhaltsverzeichnis – noch eine einseitige Inhaltsübersicht zu finden war, was ein Zurückblättern nicht nötig machte.

Die einzelnen Krankheitsbilder werden zu Beginn des Kurzlehrbuches Psychiatrie kurz vorgestellt. Wichtige Begriffe wie Symptomatik, Formen, Differentialdiagnose, Verlauf, Häufigkeit, Ursachen, Therapie oder rechtliche Aspekte werden farblich abgesetzt und mit Spiegelstrichen deutlich gekennzeichnet. Die praxisnahen Fallbeispiele vertiefen das Gelesene und die übersichtliche Struktur des Buches sorgt dafür, dass man sich als Leser schnell zurechtfindet und das Gesuchte schnell findet.

Fazit: Nicht zu viel versprochen: Das Buch ist knackig und praxisnah – alles was man wissen muss zum Thema Psychotherapie und Psychiatrie!

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Holly Goldberg Sloan: Glück ist eine Gleichung mit 7

glück ist eine gleichung mit 7

Holly Goldberg Sloan hat mit “Glück ist eine Gleichung mit 7” ein tolles Buch geschrieben: Das Mädchen Willow wurde als Baby von dem Ehepaar Roberta und Jimmy Chance adoptiert. Dort wächst sie glücklich und behütet auf. Willow ist hochbegabt und interessiert sich sehr für beispielsweise Krankheiten (aber auf wissenschaftlichem Niveau) und Pflanzen, deshalb gilt  sie in der Schule als Außenseiterin. Dann geschieht für sie etwas schreckliches: Als sie 12 Jahre alt ist, verunglücken ihre Eltern bei einem Unfall tödlich. Da sie keine weiteren Verwandten hat, die sich um sie kümmern könnten, ist sie von heute auf morgen ganz allein. In dieser Situation trifft sie auf Menschen, die versuchen, sich um sie zu kümmern und deren Leben sie ganz sehr verändert.
Willow ist etwas Besonderes, sie hat viele Eigenarten und ist extrem intelligent, drückt sich sehr erwachsen aus, und wirkt deshalb auch älter. Dennoch war sie mir sofort sympathisch. Die Menschen, die ihr nach dem Unfall ihrer Eltern, sind allesamt “Verlierertypen”, die sich durch Willow wandeln dürfen.

Fazit: Eine zauberhafte Geschichte über ein besonderes Mädchen, die es  – nicht zuletzt durch den fesselnden Erzählstil (kurze Sätze mit enormer sprachlicher Wucht, der ausgezeichnet zur zauberhaften Willow passt) der Autorin – schafft, dass man das Buch erst zur Seite legt, nachdem man es zu Ende gelesen hat – davon bitte mehr ;-)!

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Renate Frank: Wohlbefinden fördern

wohlbefinden fördern

Das Buch “Wohlbefinden fördern – Positive Therapie in der Praxis” von Renate Frank zeigt Wege auf, wie man praktisch positiv mit Klienten arbeiten kann. Der Titel des Buches ist gleichzeitig auch das erklärte Therapieziel: Mit vielen Übungen und Interventionen sowie  einer umfangreichen Arbeitsblatt-Sammlung auf der beiliegenden CD ist das Buch eine wahre Schatztruhe an positiven Tipps. Damit können die Ressourcen und Stärken der Patienten aktiviert werden, in dem sie auf schöne und positive und erfolgreiche Situationen schauen, die das Leben für uns bereithält. Es ist nicht immer nur alles schwarz, sondern das Leben kann sehr bunt und glücklich sein.

Fazit: Es ist ein Fachbuch, aber nicht nur für Therapeuten, sondern sicher auch für Betroffene und Angehörige und Interessierte ein sehr schönes und informatives Buch. Die Welt mit anderen Augen sehen – dies lernt man beim Lesen dieses Buches!

Eine Leseprobe des Titels gibt es hier: https://www.klett-cotta.de/fm/14/9783608890914.pdf

Einige Arbeitsblätter – Extrakte der CD – gibt es hier anzuschauen:

http://www.klett-cotta.de/media/44/Buch10389_Frank_Wohlbefinden_Zusatzmaterialien.pdf

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Paul Dolan: Absichtlich glücklich

absichtlich glücklich

Paul Dolan, seines Zeichens Professor an derLondon School of Economics and Political Science,  erklärt in seinem Buch “Absichtlich glücklich – Wie unser Tun das Fühlen verändert” wie wir ein glückliches Dasein leben können. Mr. Dolan ist fest davon überzeugt, dass wir nicht einfach so – ohne Zutun – glücklich sein können und erklärt das warum in seinem Buch. Es sei wichtig, die richtige Balance zwischen wichtigen und richtigen Tätigkeiten zu wählen und unsere eigenen Bedürfnisse an Prio 1 zu setzen. Nun denn, nichts wirklich bahnbrechend Neues was ich da in diesem Buch gelesen habe …

Fazit: Vielmehr ein Buch für Menschen, die noch am Anfang ihres Glücksweges stehen und bis jetzt nur ein oder zwei Bücher über diese Thematik gelesen haben. Leser, die Ratgeber und Sachbücher verschlingen, müssen das Buch nicht kaufen.

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Bas Kast: Und plötzlich macht es Klick!

klick

Bas Kast hat mit seinem neuen Buch “Und plötzlich macht es Klick!” ein sehr inspierendes Grundlagenbuch zum Thema Kreativität auf absolut neuestem wissenschaftlichen Stand geschrieben! Und: Es liest sich leicht und ist sehr interessant. Was will man mehr von einem Sachbuch … Und wer jetzt immer noch denkt Kreativität braucht man in der heutigen Leistungsgesellschaft nicht mehr (ich denke da an die Schule, wo man ja nur noch auf Leistung getrimmt wird und jeglichen Spaß am Lernen und Ausprobieren ausgetrieben bekommt und nur funktionieren muss!), der wird hier eines besseren belehrt: Es ist das A und O, um in dieser zu bestehen … ;-)!

Im ersten Kapitel geht es um bestimmte Schemata, die wir Menschen in unserem Kopf haben, die unser Leben beeinflussen und meistens auch sehr vereinfachen. Doch wenn Unvorhergesehenes passiert, funktioniert dieses Schema nicht mehr und wir müssen improvisieren. Und dazu brauchen wir in erster Linie natürlich Ideen und schwupp schon sind wir kreativ. Wir müssen also bei unseren festgefahrenen inneren Schemata auch einmal den Kurs ändern und Neues ausprobieren, um in unserem Denken flexibler zu werden. So einfach ist das ;-).

Ein Kapitel widmet sich auch dem Thema Entspannung. So ist es wichtig, seinem Gehirn regelmäßig Pausen zu gönnen. Immer nur konzentriert zu sein, bringt nicht immer den gewünschten Erfolg. Sind wir in einem entspanntem Zustand, so  ist unser Denken frei  bzw. unbeschäftigt (klappt nicht immer ;-)) und verschiedene Ideen können uns so überhaupt erst erreichen.

Bas Kast widmet sich in einem Kapitel auch der kindlichen Neugierde und zeigt auf, wie man die Kreativität bereits bei Kindern fördern und stärken kann. So sei es zum Beispiel während des Lobens wichtig, nicht die erbrachte Leistung, das Ziel ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu stellen, sondern schon bereits den Einsatz des Kindes, um dieses Ziel zu erreichen. Dies gilt natürlich auch für Erwachsene ;-)!

Ich kann dieses Buch jedem nur empfehlen – und insbesondere den lieben Lehrern … !

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Fallbuch Psychiatrie – Kasuistiken zum Kapitel V (F) der ICD-10

Fallbuch

Namhafte Experten aus den Bereichen Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychosomatik haben dieses Fallbuch Psychiatrie, erschienen im renommierten Hans Huber Verlag zusammengestellt. Darin finden sich 55 Fallbeispiele aus der Praxis, die zeigen, wie man Diagnosen auf der Basis des ICD-10 und DSM-5 herausarbeitet und stellt. Im Anschluss an die ausführlichen und gut verständlichen Fallbeispiele findet der Leser die Erläuterungen zu den Diagnosen und Differentialdiagnosen, angepasst an aktuelle Entwicklungen des ICD-10. Das umfassende Fachbuch liest sich sehr spannend, die Fälle sind alltagsnah und praktisch.

Fazit: Das Buch ist gleichermaßen geeignet für angehende Mediziner, Psychotherapeuten, ist aber auch für angehende Heilpraktiker für Psychotherapie und Angehörige psychisch Kranker ein sehr gutes, anschauliches, informatives und gut verständliches Fachbuch.

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Teresa Driscoll: Für alle Tage, die noch kommen

für alle tage die noch kommen

Eleanor Dance hat Brustkrebs im Endstadium, sie bricht die Chemo ab und beschließt, noch so viel Zeit wie möglich mit ihrer achtjährigen Tochter Melissa und ihrem Mann Max zu verbringen. Sie beginnt ein Buch zu schreiben – eine Art Rezeptbuch des Lebens, aber auch mit Kochrezepten nach alter Familientradition. Dies soll ihr Anwalt ihrer Tochter an ihrem 25. Geburtstag aushändigen. Und damit beginnt die Geschichte, wie sich Melissa ihrem alten Trauma nähert, ihrer Mutter – deren Tod sie vor lauter Schmerz verdrängt hat – wieder näher kommt. Es sind auch viele Anekdoten in dem Buch “Für alle Tage, die noch kommen” von Teresa Driscoll zu lesen und so langsam kommen bei Melissa längst vergessene, intensive Erinnerungen an ihre Mutter wieder hoch.

Das Buch ist sehr schön geschrieben, es ist eine sehr gefühlvolle Geschichte. Die Koch- und Backrezepte klingen auch sehr lecker. Das Buch ist kapitelweise im Perspektivenwechsel geschrieben. Einmal ist man dabei, wenn Eleanore das Buch für ihre Tochter schreibt, wie es ihr mit dem Krebs geht und dann im nächsten Kapitel ist man wieder im “Heute” und erfährt, wie es Melissa mit dem Buch und überhaupt geht. Ich fand das sehr interessant und sehr lebendig und auch sehr gelungen.

Fazit: Ein tolles, sehr emotionales Buch, dass einem mal wieder die Augen für ein bewusstes Leben öffnet. Ein tolles Geschenk für Mütter und Töchter!

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Francoise Hauser: Hilfe, ich hab Grundschule! Das Überlebens-ABC für Eltern

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Passend zur Einschulung ein Lesetipp von mir: “Hilfe, ich hab Grundschule! Das Überlebens-ABC für Eltern” von Francoise Hauser ist ein witziges Buch für frischgebackene Grundschuleltern … Es nimmt die verschiedenen Wortschöpfungen rund um die Grundschule liebevoll und amüsant auf die Schippe, nennt Eltern- und Lehrertypen, erklärt die verschiedenen Nomen, die in der Kommunikation mit Lehrern und Schulleitung sowie Infozetteln auftreten können usw. Es ist ein kleines, feines und lustiges Buch – denn Schule kann auch humorvoll betrachtet … Nicht immer alles so ernst nehmen, gell?

Fazit: Ein tolles und amüsantes Buch über die wichtige Grundschulzeit, für Eltern und Lehrer gleichermaßen lesbar und empfehlenswert … !

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Zum Schulanfang

TafelanschriftIch hatte einen Traum …

… von einer Schule, in der nur positive und glückliche Lehrer unterrichten durften. In der die Schüler respekt- und liebevoll und ehrlich behandelt wurden. In der sie Dinge lernten, die sie im Leben wirklich weiterbringen und in der die Lehrer sie beliessen wie sie waren. Dort fand kein Vergleich statt, den die weisen Lehrer dort wussten, dass es unmöglich ist, Menschen zu vergleichen, da wir alle anders sind und doch eins. Wo die Liebe lehrte und das Glück wohnte. Wo viel gelacht wurde und Strafen nicht nötig waren, da man alles liebevoll besprach.

In dieser Schule waren Eltern mehr als willkommen, sie arbeiteten Hand in Hand mit den Lehrkräften. Die Energie an dieser Schule war so voller Liebe, dass es kaum Streitigkeiten und Auseinandersetzungen gab. Und wenn, dann wurde darüber gesprochen. Die Kinder durften Kinder sein, vor allem durften sie sie selbst bleiben und wurden geachtet. Es gab keine Zeugnisse und keine Noten und die Fächer wurde – gerade an die jüngeren Kinder – spielerisch vermittelt, ganz ohne Zwang. Dort durften die Kinder nach ihrem eigenen Lerntempo ohne Stress lernen. Jeder half dem anderen, jeder respektierte den anderen, jeder ehrte den individuellen Geist eines jeden anderen.

Diese unvergleichlichen, wundervollen Kinder hatten viel Bewegung, aber auch entspannende Lehrstunden, dort lernten sie, ihren Geist zur Ruhe zu bringen und ihre innere Mitte zu finden, um wieder in ihre Kraft zu kommen. Diese Schule war ein Ort der Ruhe, der Geborgenheit und der Harmonie. Die Kinder gingen gerne in diese besondere Schule. Sie begannen den Tag mit einer Morgenmeditation, sie sangen gemeinsam und lachten viel. Zwischen den Lerneinheiten hatten sie ausreichend Pausen, damit sich das Gelernte in ihrem Geist entfalten konnte.

Die Kinder wurden zu glücklichen, authentischen, sich selbst bewussten, zufriedenen, gelassenen und weisen Erwachsenen, die der Gesellschaft, den anderen Menschen sehr viel gaben und die Welt zu einem besseren und fried- und liebevollen Ort machten. NiemKeiner dieser wundervollen Kinder musste sich verbiegen, um von der Gesellschaft, der Lehrkraft etc. anerkannt zu werden, niemand wurde in eine Be-/Verurteilungsschublade gesteckt, alle durften sein, wie sie ursprünglich waren: Kinder Gottes, jeder mit seinen ureigenen und besonderen Fähigkeiten ausgestattet.

Noch eine kleine Textstelle (Seite 28/29) aus dem tollen und sehr empfehlenswerten Buch “Wishcraft” von Barbara Sher: 
“Sie haben wahrscheinlich vergessen, wie es war, als Sie in die erste Klasse kamen. Sie hatten fünf oder sechs Jahre grundlegender Erfahrungen hinter sich – im Sehen und Wissen von Dingen, im Fühlen, im Hassen und bestimmte Dinge lieben. Aber die Schule wollte nicht von Ihnen lernen;  sie wollte Sie belehren. Und mit nicht sehr großem Feingefühl vermittelte man Ihnen höchstwahrscheinlich, dass Ihr Wissen, Ihr Geschmack und Ihre Meinungen nicht besonders wichtig waren.
Indem man ignorierte, wer Sie waren, löschte man die ganze reiche innere Welt, die Sie mitgebracht hatten. Alles, was man in Ihnen sah, war eine leere Tafel, die man mit allem erdenklichen und “wertvollen” Wissen füllen würde. Wenn es Ihnen wichtig war, mit Ihrem besten Freund zu reden, sich ihren Tagträumen hinzugeben oder zu malen, es aber gerade Zeit für den Mathematikunterricht war, wurden Sie bestraft. Wenn Sie zufällig wussten, wie man mit Pflanzen redete (und diese auch zu Ihnen sprachen), dann wurden Sie nicht gefragt: “Willst du das Pflanzenalphabet lernen?”. Es hieß vielmehr: “Komm von den Blumen weg und lass uns mal sehen, wie schnell du das Einmaleins lernen kannst.”  Wenn Sie Skulpturen aus Matsch anfertigten, wenn Sie ein Kinostar werden oder mit den Schlittschuhen bis nach Alaska fahren wollten, dann haben Sie schnell kapiert, dass dem nicht viel Bedeutung zugemessen wurde. Und so, Stück für Stück, haben Sie vergessen. Es fand eine Art Gedächtnisschwund statt. In dieser Zeit konnten Sie, wenn denn jemand fragte, worin Sie gut seien, leicht sagen: in nichts – und das bedeutete: in nichts, was irgendjemand für wichtig halten würde. Oder Sie sagten: Ich bin gut in Mathe, oder: Ich kann gut lesen. Es wäre Ihnen nicht im Traum eingefallen zu sagen: Ich liebe Pflanzen. Ich kenne alle ihre Namen auswendig, und ich glaube, ich weiß, was sie gerne haben und was nicht.”