Die Blätter verfärben sich zu herrlichen Farbkombinationen, draußen ist es endlich wundervoll herbstlich frisch, die Sonne bestrahlt den rot-gelben Blättertraum und die Tage werden kürzer: Ideale Lese-und-Hörbuch-Atmosphäre also! Dazu noch eine wunderbar duftende Tasse Lady Grey und morgens und abends Kerzenschein und schon bin ich der richtigen Stimmung, um mich in ein Buch zu vertiefen oder einem exzellent vorgetragenen Hörbuch zu lauschen. In dieser magischen Jahreszeit, in der wir alle etwas zu faul für irgendwie alles zu sein scheinen, greife ich sehr gerne zu Hörbüchern und lasse mir von famosen Sprechern vorlesen.
Denn Hörbücher haben sehr viele Vorteile. Zurzeit muss ich viel liegen, da ich mich im Urlaub in Oxford am Knie verletzt habe. Während ich also meine Beine hochlege, höre ich Hörbücher. Das entspannt mich und lenkt mich von meinen Knieschmerzen ab. Und so langweile ich mich nicht beim stupiden Herumliegen. Natürlich greife ich auch oft zum Buch, aber Hörbücher finde ich gerade sehr angenehm, weil sie sehr flexibel sind. Man kann sie beim Autofahren hören, während der Hausarbeit (statt Radio ;-)) oder eben wie gerade, beim Knie schonen. Vor allen Dingen, wenn die Bücher sehr spannend sind und der jeweilige Vorleser diese Atmosphäre gekonnt in Szene setzt, ist das ein Genuss für die Ohren und unsere Fantasie kann so richtig in Fahrt geraten. Zudem trainieren wir dann auch unseren Hörsinn und unsere Konzentration, denn anders als beim Buch können wir die Stelle nicht nachlesen, sondern müssen uns beim Zuhören mehr konzentrieren und mehr auf das jeweilige Hörbuch einlassen.
Das hat auch das Audible Magazin in einer Studie mit dem Titel Audible Hörkompass 2019 kürzlich herausgefunden. So gibt es in Deutschland bereits 23 Millionen Menschen, die regelmäßig zum Hörbuch, aber auch zu Hörspielen und Podcasts, greifen. 8 Millionen davon hören sogar täglich. Als Medium wird dafür hauptsächlich das Smartphone genutzt. Neben Abo-Diensten wie Audible selbst sind Hörbücher auch über Spotify Premium, iTunes oder sogar über die Webseite von Bibliotheken erhältlich. Abos und Streamingdienste sind vor allem für Vielhörer geeignet.
In diesem Artikel soll es gar nicht um die Frage drehen, ob Buch oder Hörbuch besser sind. Es geht vielmehr darum, Geschichten intensiv zu erleben, egal mit welchem Medium. Ebenso wie E-Books sind auch Hörbücher eine wunderbare Ergänzung für die eigene Sammlung. Je nach Buch, Situation und auch Stimmung fällt dann die Wahl auf das Medium, auf das man gerade Lust hat. Nach einem anstrengenden Tag oder auch kurz vor dem Einschlafen bieten sich Hörbücher ganz gut an. Das ist dann so, als würde uns die geliebte Mutter oder Großmutter wie früher in den Schlaf lesen ;-). Und wenn man lieber selber lesen mag, greift man eben zum Buch.
Als großer Jane Austen Fan höre ich gerade im Herbst sehr gerne die von Eva Mattes gelesenen Hörbücher von Jane Austen. Keine andere fängt die Stimmung der Kultbücher so gekonnt ein wie Frau Mattes. Kein Wunder, ist sie doch Deutschlands beste und einfühlsamste Sprecherin, die immer exakt den richtigen Ton beim Vorlesen trifft. Besonders liebe ich die von ihr gelesenen Hörbücher Northanger Abbey und Verstand und Gefühl, die beide ganz wunderbar in den Herbst passen. Auch das im Hörverlag jüngst erschiene Hörbuch Northanger Abbey mit verschiedenen Sprechern (u.a. Ulrich Noethen) ist wunderbar vorgetragen und auch die Aufmachung ist bezaubernd (falls ihr noch auf der Suche nach einem tollen Weihnachtsgeschenk seid ;-))! Probiert es einfach mal aus und hört euch mal die Hörprobe an, ihr werdet sicher begeistert sein.
Hört ihr gerne Hörbücher? Und falls, ja, was hört ihr gerade so? Oder bevorzugt ihr lieber Bücher?